Wie so oft sitzt du in deinem Zimmer und schaust dir das neuste Video deines Lieblingsyoutubers an. Diesmal ist es eine Creepypasta; du hattest eigentlich gedacht, dass deine Creepypasta Phase vorbei wäre. Doch das Video sorgt dafür, dass du an die alten Zeiten denkst, an die goldene Zeit der Creepypastas. Du erinnerst dich an die Geschichten und schlaflosen Nächte, als die Geschichten dich nachts verfolgt hatten, an die Videos, an die Lieder, die in Fandoms zu den jeweiligen Creeps zugeteilt wurden, an die Creepypasta Villa, die Fanfiktions und Memes. Lächelnd blickst du auf dein Handy und schüttelst nur den Kopf. Es war eine schöne Zeit.
Doch jetzt bist du erwachsen und die Träume sind Träume geblieben. Die Uhr zeigt 22 und da du morgen arbeiten musst, legst du das Handy weg und dich ins Bett. Diese Nacht träumst du seit langem wieder von Creepypasta.
Der Tag zieht sich in die Länge und sehnsüchtig blickst du auf die Uhr. Die Zeit scheint dich heute foltern zu wollen. Die Zeiger der Uhr bewegen sich sehr langsam. Ob das daran liegt, dass du ab morgen Urlaub hast, oder ist es, weil du hörst wie auf den Straßen die Menschen im Café gegenüber gerade ein Eis bestellen, um die unerträgliche Hitze zu überstehen? Ungeduldig blickst du aus dem Fenster und seufzst frustriert. Nur noch eine halbe Stunde, dann bist du erlöst. Während dein Blick durch die Straße streift, erblickst du plötzlich einen Laden, den du nie zuvor wahrgenommen hast. Ein Puppengeschäft.
Überrascht setzt du dich gerade auf und musterst von Weitem das kleine Geschäft. War es dort schon immer? Es war ein kleines Geschäft mit einer Glastür und einem Schaufenster. Es sah nicht besonders aus, nicht wie ein heruntergekommener Altbau, aber auch nicht so bunt wie man es von großen Spielwarenketten kennt. Von Weitem erkennst du moderne Puppen mit denen kleine Mädchen spielen würden, aber auch Altmodische. Solche mit schöner Porzellanhaut, roten Wangen und diesen Rüschenkleidern. Sofort kommt dir deine Oma in den Kopf, sie hatte Zuhause eine, doch hinterließ die Zeit Spuren an der damals hübschen Puppe mit den großen blauen Augen und ausgeprägten Locken, die dich an die einer Prinzessin aus deinen Kinderfilmen erinnerten. Leicht lächelnd entscheidest du dich nach der Arbeit reinzuschauen. Wer weiß, vielleicht findest du ein schönes Geschenk für deine Oma.
Als hätte die Uhr nur drauf gewartet, dass du den Laden siehst und die Entscheidung triffst, vergehen die letzten 30 Minuten wie im Flug. Deinen Platz aufräumend verabschiedest du dich von deinen Kollegen und nimmst deine Tasche. Bevor du dich auf den Weg zu dem Geschäft machst, gehst du erst zum Café und gönnst dir ein kaltes Getränk, anschließend gehst du zur Bank und hebst etwas Geld ab. Du vermutest, dass der Laden keine Kartenzahlung anbietet. Mit deinem Getränk bewaffnet gehst du auf den Laden zu. Von Nahem sahen die Puppen noch schöner aus. So schön, dass es dir den Atem raubt. Dadurch wurde dein Vorhaben, eine Puppe für deine liebe Oma zu kaufen, jedoch nur verstärkt.
Als du die Tür öffnest, erklingt der leise Ton einer Glocke über deinem Kopf, aber es scheint so als hätte der Verkäufer es nicht gehört oder sei beschäftigt. Von Neugier gepackt schaust du dich um und deine Augen fangen an zu leuchten. Die Puppen im Geschäft waren viel schöner als die im Schaufenster, man sah wie viel Liebe in ihnen steckt. Wunderschöne Puppen in so vielen verschiedenen Variationen. Keine sah aus wie die andere, von Altmodischen mit Hut und Sonnenschirm bis zu Fantasie inspirierten Elfen mit Kronen wie man sie aus Filmen wie Herr der Ringe kennt.
Wie magisch angezogen greifst du nach einer der Puppen. Es war ein Mädchen mit blonden, fast schon weißen Haaren und blauen Augen. Ihre Haare waren an den Seiten zum Teil zu zwei Zöpfen geflochten, so dass sie einen Kranz auf ihren offenen Haaren bildeten, in welchen Kleine, von Hand gefertigte Blumen befestigt wurden. Das Kleid, das sie trug, hatte genauso viele kleine Details, die zeigten wie viel Arbeit und Leidenschaft reingesteckt wurde.
Ob es die Blumen an ihrer Taille sind, die den selben Farbton haben wie ihre Augen oder der hauchdünne Schleier an den Ärmeln, der so zart aussah als könnte er sich jederzeit in Nebel auflösen. Das einzige was dich verwunderte war der traurige Gesichtsausdruck der schönen Puppe und wie warm das Porzellan sich auf deiner Haut anfühlte. Sollte es nicht eigentlich kühl sein? So genau weißt du das nicht, aber der Fakt verwunderte dich etwas. Ob das am Wetter liegt? Aber der Laden war angenehm kühl.
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creepypasta and reader
RomanceIch versuche mal meine Geschichten in Reader Version zu schreiben. Ich werde meine Ideen von Bildern nehmen. Die Bilder werde ich jedes mal mit anzeigen. Ihr könnt mir gerne Wünsche senden über wen ich schreiben soll.