„Tja, also ... danke", sagte ich unschlüssig und versuchte mich an einem Lächeln. Aber nach der Art und Weise zu schließen, wie meine Kiefermuskulatur schmerzte, gelang es mir nicht sonderlich gut. Ich wollte wirklich nicht undankbar erscheinen, aber für heute hatte ich genug. Ich wollte nur noch ins Bett und mir die Decke über den Kopf ziehen.
Tommy nickte. „Kein Problem."
„Also dann ..."
Ich kramte meinen Schlüssel hervor, doch bevor ich die Gelegenheit hatte, diesen auch nur in die Nähe des Schlüssellochs zu schieben, schwang die Haustür blindlings auf und meine Mum stürmte hektisch hinaus und riss mich samt Rollstuhl fast um.„Aua", sagte ich mit ausdrucksloser Stimme und Emma schnappte daraufhin: „Wie oft hab ich dir schon gesagt, nicht ständig direkt vor der Tür stehenzubleiben?"
Daraufhin runzelte ich die Stirn und entgegnete: „Du bist diejenige, die wie eine Irre aus der Wohnung gestürmt ist. Und außerdem, wie soll ich die Tür bitte sonst aufsperren, hm?"
Meine Mutter seufzte und zupfte an ihrer Bluse herum. Ein schwarzer Mantel und ein Strickschal mit Karomuster hingen über ihrem linken Arm.
„Bist du okay?"„Nein", sagte ich kurz angebunden. „Ma, du kennst Tommy ja schon ..."
Emma blinzelte überrascht und lächelte dann freundlich. „Tommy. Was für eine nette Überraschung! Komm doch rein."
Äh ... Nein?
„Hallo Emma", sagte Tommy, wobei er ihrem Blick nicht begegnete und seltsamerweise ein Stück zurückwich.
Meine Mutter schaute mich fragend an, aber ich zuckte nur die Schultern. Woher sollte ich bitte wissen, was sein Problem war?
„Tommy wollte mich nur sicher nach Hause bringen. Er hat bestimmt keine Lust, noch weiter hier seine Zeit zu verschwenden. Er hat sicher Besseres vor."
Emmas Augenbrauen zogen sich zusammen. Die unausgesprochene Frage hing schwer in der Luft und ich ergab mich schließlich und murmelte leise: „Der Aufzug war kaputt."
„Warum hast du nicht angerufen? Du weißt doch ..." „Ma!", unterbrach ich sie unwirsch und funkelte sie finster an. Ich wollte diese Sache jetzt bestimmt nicht hier und jetzt vor meinem Klassenkameraden ausdiskutieren.
„Okay", lenkte sie zerknirscht ein. Doch dann beugte sie sich zu mir runter und flüsterte gebieterisch: „Biete ihm wenigstens einen Tee an oder so."
„Is ja gut", wisperte ich zurück und wandte mich nun Tommy zu, der immer noch ein ganzes Stück entfernt stand, sodass ich die Stimme erheben musste: „Kann ich dir vielleicht was anbieten? Tee?"
„Danke, aber ich muss wirklich noch Mathe machen."
Ich blickte triumphierend zu meiner Mutter, die strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Nein, bitte mach das nicht, flehte ich stumm.
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Kilian
Romance𝐊𝐚𝐧𝐧 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞 𝐰𝐢𝐫𝐤𝐥𝐢𝐜𝐡 𝐚𝐥𝐥𝐞𝐬 𝐛𝐞𝐳𝐰𝐢𝐧𝐠𝐞𝐧? 𝐒𝐨𝐠𝐚𝐫 𝐝𝐢𝐞 ü𝐛𝐞𝐥𝐬𝐭𝐞𝐧 𝐃ä𝐦𝐨𝐧𝐞𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐕𝐞𝐫𝐠𝐚𝐧𝐠𝐞𝐧𝐡𝐞𝐢𝐭? Nach dem Unfall ist alles anders. Nicht nur Kilians Körper hat ihn im Stich gelassen und fesselt i...