11. Gute Vorsätze

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Am nächsten Tag in der Schule, hatte ich mir fest vorgenommen, kein Arschloch mehr zu sein

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Am nächsten Tag in der Schule, hatte ich mir fest vorgenommen, kein Arschloch mehr zu sein.

Kann ja nicht so unfassbar schwer sein ...

Allerdings, wenn man nicht genau wusste was einen eigentlich in den Augen der anderen zum Arschloch machte, war es das irgendwie doch. Also nahm ich mir vor einfach zu jedem besonders nett zu sein.

„Guten Morgen Zahid", sagte ich deshalb, als ich unser noch verschlossenes Deutschklassenzimmer erreichte und ihn dort allein sitzen sah, wie üblich an seinem Ordner rum kritzelnd. Meine Mutter hatte darauf bestanden mich zu fahren, weshalb ich nun schon vor halb acht in der Schule war, damit sie es ja rechtzeitig zu ihrem Morgenmeeting schaffte.

Erst reagierte er gar nicht und krakelte einfach weiter.

„Wie war dein Wochenende denn so?"

Ich fragte mich, ob Tommy ihm und Hannah von unserem Fick erzählt hatte. Es war ein wenig peinlich, aber eigentlich bezweifelte ich es. Hannah vielleicht, aber Zahid? Er wirkte überhaupt nicht wie der Typ, der sich für das Sexleben anderer interessierte, sondern eher wie jemand, der an Freitagabenden bei Zeichentrickpornos Hand an sich legte.

Shit, nett zu sein war doch schwieriger als gedacht.

„Redest du mit mir?", fragte er schließlich sehr ernst und schob seine beim Zeichnen runtergerutschte Brille den Nasenrücken hoch.

„Klar, ist doch sonst keiner da."

Er blickte sich um, weil er es scheinbar gar nicht fassen konnte. Okay, ja, ich hatte in der Vergangenheit nicht viel mit ihm geplaudert, aber wirklich ignoriert hatte ich ihn auch nicht. Wenn überhaupt, war es eher umgekehrt.

„Also? Wie war's?", ließ ich erstmal nicht locker und versuchte besonders nett zu lächeln, meine Wangenmuskeln verkrampften.

„Ganz okay, schätze ich."

Wow. Das war's? Mehr hatte er nicht zu erzählen?

„Und ähm, was zeichnest du da?"

„Den Prototyp einer intergalaktische Alienrasse namens Hyu-Ran."

„Noch nie gehört."

„Na ja, bin noch dabei sie zu erfinden."

„Okay cool."

Bevor ich noch mehr sagen konnte, trällerte eine lebhafte Stimme meinen Namen: „Kiiiiliiiaaan!"

Mona kam angeschossen und warf sich mir freudestrahlend um den Hals, wobei der Inhalt ihres Thermobechers bedrohlich umherschwappte. „Du bist ja früh dran! Hast du denn heute fälligen Aufsatz auch nicht fertiggekriegt?"

„Doch schon."
Ich hatte bis ein Uhr morgen ziemlich lustlos daran gearbeitet und am Ende einfach irgendwas geschrieben, um die Seitenzahl vollzukriegen.

KilianWo Geschichten leben. Entdecke jetzt