𝐖𝐢𝐥𝐝𝐞𝐬𝐭 𝐃𝐫𝐞𝐚𝐦𝐬 [𝐊𝐨𝐨𝐤𝐦𝐢𝐧] (𝐎𝐧 𝐆𝐨𝐢𝐧𝐠)

22 | My Futur

Jungkook Pov

Nach der sehr entspannenden Dusche trocknete ich mich ab, was bei der Hitze und der Luftfeuchtigkeit im Badezimmer nicht sehr hilfreich war. Nachdem mein Körper halbwegs trocken war, cremte ich ihn ein und massierte einen speziellen Balsam in meine Tattoos ein, damit sie ihre Farbe nicht verlieren. Sie brauchen diese Spezialpflege, weil ich so viel im Freien bin und sie durch das ständige Licht verblassen können.

Als ich fertig war, habe ich mir ein Handtuch um die Hüfte gebunden, weil ich keine Kleidung mitgenommen habe. Vielleicht ist Jimin draußen auf dem Flur...

Langsam öffne ich die Tür und leider ist der Teenager nirgends zu sehen, was mich enttäuscht seufzen lässt. Ich hätte ihn so gerne noch einmal in dieser Verlegenheit gesehen. Aber es wird bestimmt nicht meine letzte Gelegenheit sein.

"Kannst du mir einen Kaffee mitmachen?", rufe ich, da ich höre, wie die Bohnen von der Maschine gemahlen werden.

"Du wirst noch zu einem Kaffee-Junkie", ruft mein Vater zurück, macht mir aber trotzdem einen mit.

"Sagt der Richtige", lache ich und verschwinde in meinem Zimmer. Dort zog ich mich schnell an, damit mein Kaffee nicht kalt wurde, und ging nach unten zu ihm in die Küche.

"Wo sind Jin und Namjoon?", frage ich, als ich das Duo nirgends sehe.

"Sie sind schon losgefahren. Sie meinten, du sollst gut auf Jimin aufpassen", antwortet er und grinst bei den letzten Worten wissend. Ich verstehe, brumme und versuche, mein flatterndes Herz zu beruhigen, greife gierig nach meiner Tasse und setze mich an den Tisch, auf dem die Blätter bereits ausgebreitet sind. Ich weiß genau, um was für Papiere es sich handelt und hoffe, dass sich meine Befürchtungen nicht bewahrheiten werden.

"Die Papiere haben dir nichts getan", seufzt er, während ich sie anstarre. Wie kann es sein, dass wir schon wieder fast in den roten Zahlen sind. Wir haben so hart gearbeitet und auch kaum etwas ausgegeben.

"Was ist passiert?", frage ich zögernd, denn es ergibt einfach keinen Sinn.

"Erinnerst du dich an die Reparatur der Scheune? Da haben wir wohl etwas falsch gemacht. Also mit dem Bauantrag und deshalb haben wir eine Strafe bekommen", erklärt er und ich sehe ihn schockiert an.

"Das kann nicht sein, wir haben doch alles richtig eingetragen...", murmle ich und schaue auf das Dokument, das er mir hinhält. Die Zahlen und Worte, die ich darauf sehe, drehen mir den Magen um.

"Wir haben mehrere Angebote für unser Auto oder für Land und Pferde bekommen. Aber ich möchte nichts verkaufen", haucht er und fährt sich mit der Hand gestresst über das Gesicht. Für einen Moment herrscht eine beklemmende Stille zwischen uns.

"Ich könnte wieder zu den Nationals fahren", sage ich entschlossen, denn das Preisgeld wäre ein guter Puffer für uns, da bald alle Halbjahresrechnungen anstehen.

"Ich zahle die Startgebühren für alle Einsteigerturniere selbst und dann für die Nationals", fahre ich fort und Sean sieht mich mit einem undefinierten Blick an. Ich bin mir sicher, dass ihm mein Vorschlag nicht gefällt...

"Das Geld ist für deine Zukunft", verteidigt er sich, aber wir wissen beide, dass wir nicht viele andere Möglichkeiten haben.

"Diese Ranch ist meine Zukunft", versichere ich ihm und greife nach seiner Hand, die ich drücke. Ich werde diese Ranch nicht aufgeben, wir haben zu hart um sie gekämpft. Wir haben Tränen vergossen und fast Blut geschwitzt. Es ist unser Lebenswerk und ich will es nicht verlieren. Auch wenn ich den Traum vom eigenen Tattoo-Laden erst einmal aufgeben muss. Vielleicht kann ich anfangen, nebenbei für meinen Tätowierer zu arbeiten?