7.05.2022
Ich wurde von leichten Sonnenstraheln und leichtem streicheln geweckt. Ich blinzelte ein paar mal und guckte dann in Julians eisblaue augen welches er lächelnd in Kenntnis nahm. „Na ist Misses Langschläferin auch mal wach?" lächelte Julian und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Wenn du jeden Morgen zwischen sechs und sieben von einer kleinen Malia geweckt wirst dann freust du dich darüber mal auszuschlafen und wie lange beobachtest du mich eigentlich schon so?„ fragte ich Julian der mit einer Hand sein Gesicht abstützend neben mir lag und mit der anderen Hand sanft über meinen Arm streichelte. „Keine Ahnung weiß auch nicht so ganz" gab Julian schmunzelnd von sich. „Frühstück?" fragte Julian woraufhin ich mir die Decke nur noch näher an mich zog und schläfrig den Kopf schüttelte. „Okay hab ich auch nichts dagegen" schmunzelte der blonde und ließ sich etwas unsanft neben mich fallen woraufhin wir beide erstmal lachen mussten.„Marta?" „hmm?" „ich habe keine Ahnung was das hier ist und ich will uns jetzt auch gar nicht dazu zwingen dass wir das ganze hier festlegen, lass uns einfach gucken was eben noch so wird aber ich will dir eins sagen und das sollst du nie vergessen ja?" ich guckte Julian gespannt an bevor er weiter fuhr. „Ich hab dich richtig in mein Herz geschlossen Marta, dich und Malia und alle deine Macken und ich will dass du weißt dass ich mich noch nie so wohl bei einer Person gefühlt hatte wie bei dir, du bist für mich was einzigartiges tolles und ich weiß genau wie schwer es dir fällt diese Worte zu akzeptieren weil dein Scheiß Ex da ein absolutes Arschloch ist aber du bist was ganz tolles, für mich dass sollst du nicht vergessen ja?" Julians Sätze ließen mein Herz höher springen doch gleichzeitig schnürten sie mir auch meinen Hals zu, ich wusste nicht woran es lag, klar hatte mir die toxische Beziehung mit Julius ordentlich Probleme eingejagt aber ich dachte eigentlich dass ich diese mittlerweile hinter mir gelassen hatte. „Alles gut?" fragte Julian etwas besorgt als ich mich etwas aufrechter hinsetzte um zu versuchen meine Atmung normal zu halten. „Julian sprang schnell auf und kam nur kurz später wieder mit einem Glas Wasser wieder in sein Schlafzimmer gelaufen, welches lustiger weise genau die gleiche Aufteilung und Größe hatte wie meins. „Hier trink was ja?" Julian gab mir das Glas vorsichtig und setzte sich mit etwas abstand zu mir in sein Bett. Ich trank einen großen Schluck des kalten Wassers und es brachte mich wieder ein kleines Stück weit mehr in die Realität. Ich war bei Julian, alles war gut, julian war nett, nett zu mir, er würde mir nie etwas antun, er ist nicht Julius! Versuchte ich mir krampfhaft einzureden. „Willst du reden?" fragte nun der blonde wieder vorsichtig was ich nickend bestätigte und näher an Julian rutschte der seinen Arm direkt um mich legte.
„Es, es ist keine Ahnung. Ich weiß selber nicht genau was bei mir los ist. Ich dachte ich hätte alles was Julius angeht hinter mir gelassen aber irgendwie kam da grade eben einfach wieder die Angst zurück. Ich hab dir immer erzählt dass Julius ein Arschloch war aber nie mehr, vielleicht sollte ich dir darüber mal mehr erzählen. Ich habe Julius kennen gelernt als ich mit frischen 18 Jahren die erste Praxisphase in meiner Arbeit hatte, wie geleckt stand er da damals, als dualer Student der bald seine Masterprüfung ablegte. Julius führte mich die ersten Tage durch das ganze Unternehmen aber was ich damals als anziehend empfand sehe ich heute als ganz klare Belästigung. Naja wie es so kommen sollte, lief schnell mehr zwischen uns. Julius ließ sich nichts sagen, ich mit meinen damaligen 18 Jahren schon. Ich war jung unerfahren, wollte unbedingt meinen ersten Freund, meine erste große liebe. Seine Familie habe ich erst kennengelernt als wir schon eineinhalb Jahre zusammen waren, soviel zu seiner Personalität und dem Verhältnis zu seiner Familie. Ich hab das benehmen von Julius zu keiner Sekunde in Frage gestellt, erst als es zu spät war nach zwei Jahren hatte er mich komplett im Griff. Ich habe angefangen Angst zu bekommen, Angst ihn zu verlassen. Dann kam noch dazu dass ich die Pille absetzten wollte, er aber kein Kondom wollte also lief nichts oder besser gesagt nichts was ich wollte." am ende war ich kaum hörbar und Julian guckte mich an als wäre er in einer Schockstarre „er hat, er... ohne deine Einverständnis?" Julian guckte mich besorgt an und bekam kein einzigen richtigen Satz heraus. Ich merkte wie mir die ersten Tränen über die Wangen liefen und Julian nahm mich zögernd in den Arm. „Du bist die erste Person der ich das ganze erzähle, meine Familie weiß davon nichts, sie hätten Julius wahrscheinlich auf direktem Weg geköpft. Julius ließ mich nie alleine, nicht mit seiner Familie, nicht mit meiner und auf keinen fall durfte ich alleine mit freunden raus. Als ich schwanger wurde wusste ich dass ich da raus musste. Ich wusste dass Julius sich jedes Wochenende nach einem Dortmunder Heimspiel in irgendeiner Disko das nächst beste Mädchen krallte und sie irgendwo flachlegte, das war auch kein Geheimnis er hat es mir so oft einfach so ins Gesicht gespuckt. ‚Du willst ja nicht dann muss ich meinen Druck wo anders los werden'. An genau so einem Abend wo er wieder irgendwo jemanden abknutschte, sah das eine gute Freundin von mir, sie ist direkt zu mir gekommen und kam in eine Wohnung in der eine verheulte Marta mit positiven Test hockte. Innerhalb einer Stunde haben wir, mit Freunden von Marie, Abends um 23 Uhr meine Sachen aus der Wohnung geräumt. Am nächsten Tag rief Julius mich ohne eine Pause an aber sobald ich ihm den Test gezeigt hatte wollte er nie wieder etwas von mir wissen, Vater unbekannt und fertig war die Sache für alle anderen aber keiner wusste was eigentlich wirklich alles abging, keiner wusste dass, dass...." ich konnte meine Emotionen nicht mehr zurückhalten, ich drückte meine Kopf eng an Julians Halsbeuge während er mir beruhigend über den Rücken streichelte. „Keiner wusste dass Malia ohne jegliche Liebe und Einverständnis entstanden ist oder? Wolltest du das sagen?" fragte mich Julian so ruhig wie er konnte was ich mit einem nicken und vielen weiteren Tränen beantwortete. Wir saßen einfach still in Julians Bett, keiner sagte irgendetwas wir lagen einfach nur leise eng nebeneinander. „Es tut mir alles so leid, du hast es nicht verdient so behandelt zu werden. Und also ähm, also ich... es, es tut mir leid. Ich hätte also ich hätte das da gestern also" Julians Nervosität war mehr als gut hörbar was mich zum schmunzeln brachte. „Doch Julian, ich wusste dass ich mich auf dich verlassen konnte, du hast nichts falsch gemacht, dass du mich gestern gefragt hattest ob ich mir sicher bin hat mir gezeigt dass du anders bist. Du bist liebevoll, rücksichtsvoll einfach das komplette Gegenteil von Julius und einfach perfekt und dass ich dich kennenlernen durfte bedeutet mir so so viel, ich glaube einfach nur dass ich etwas Zeit brauche mich wieder richtig binden zu können." Erklärte ich Julian der mit einer Unverständlichen Mimik nickte „du also, ich wollte dich eigentlich noch was fragen, also ich wollte fragen ob du morgen zu meinem Spiel kommen willst? Also nur wenn du willst und so" druckste Julian etwas nervös herum. „Gerne aber ich kann Malia nicht das ganze Wochenende bei meinen Eltern absetzten" erklärte ich Julian mit einem seufzen worauf er sich aus unserer Umarmung löste und aus seinem Schlafzimmer verschwand. Kurz danach kam Julian, der immer noch nur eine boxershort anhatte, mit einem großen grinsen im Gesicht und einer box in der Hand wieder rein. „Hier guck mal rein, habe ich extra besorgt" lächelte Julian und setzte sich wieder eng an mich, mit einem skeptischen Blick nahm ich die Box und öffnete sie langsam. Hervor kam ein Gehörschutz für Kinder, diese Dinger die man über die Ohren setzte und die Lautstärke dämpften, die Kapseln waren jeweils Gelb mit BVB Logo drauf. Der Gehörschutz war relativ klein, so war schnell klar was es damit auf sich hatte, so war es für Malia nicht zu laut wenn ich sie mitnehmen würde. „Ich habe extra mit Marco und Scarlett geredet also Marco's Frau, die beiden haben eine zweijährigeTochter und die kommt immer mal wieder mit Scarlett ins Satdion. Scarlett meinte dass sie damit noch alles hören würde aber eben nicht mehr so laut. Scarlett und die kleine kommen auch morgen, ich denke dass die beiden kleinen sich mega verstehen würden Aber Marta wenn du das nicht willst, es dir zu früh ist oder sowas ist es nicht schlimm ja? Du musst nicht kommen! Es ist nur ein Vorschlag, klar würde ich mich freuen aber das ist egal ja?" Julian guckte mich eindringlich ein, was ich lächelnd entgegen nahm. Ich wollte, und wie, ich wollte super gerne! Ich würde am liebsten direkt Malia schnappen und mich ins Stadion setzen. Doch etwas hielt mich davon ab, Julius. Ich war fest davon überzeugt dass er bestimmt immer noch seine Dauerkarte in der Südkurve hatte, wie jedes Jahr eben. „Ich, mann Julian ich würde liebend gerne, ich würde mir direkt Malia schnappen, diesen übersüßen Gehörschutz und auf gehts aber diese scheiß Angst irgendwie Julius über den Weg zu laufen ist so scheiße hoch, ich hab Angst, angst davor dass mir oder viel eher Malia was passiert wegen diesem scheiß Kerl." versuchte ich Julian zu erklären der verständnisvoll nickte. „Hör zu ja? Ich will dich absolut zu nichts überreden aber wenn Julius so ein krasser fan ist würde er doch bestimmt in der Süd stehen oder?" fragte Julian worauf ich nickte" siehst du, du sitz auf der anderen Seite des Stadions im VIP, da kommt der Idiot nicht mal rein. Überlegs dir einfach, ich würde mich Ultra freuen aber du sollst dich wohlfühlen ja?" Ich überlegte einmal kurz und kam zu dem Entschluss das diese Arschgeige jetzt endgültig der Vergangenheit angehören sollte, ich hatte kein Bock mir dass mit Julian zu verbocken wegen so einem scheiß trottel von vor 4 Jahren. „Wir kommen" gab ich beschlossen von mir. „Wirklich?" Julian guckte mich überrascht und erfreut zu gleich an. Ich nickte nur bevor ich Julian einen kurzen Kuss auf die Wange gab die sich kurz danach rosa färbten. „Du weißt nicht wie sehr ich mich darüber grade freue, soll ich Scarlett bescheid geben? Dann könnt ihr euch vor dem Stadion treffen und sie kann dir alles zeigen, obwohl ungefähr weißt du wahrscheinlich wie es im Stadion aussieht oder?" ich schüttelte nur mit dem Kopf, Julius hatte mich kein einziges mal mit ins Stadion genommen „nein da kommst du sicher nicht mit! Das ist Männersache" ahmte ich Julius nach woraufhin Julian geschockt zu mir guckte „ich hasse diesen Typen von Sekunde zu Sekunde mehr und jetzt lass uns Frühstücken!"
„Tschüss, wir sehen uns morgen ja? Ich komme bevor ich morgen los gehe nochmal kurz vorbei okay? Muss ja sicher gehen dass ihr beiden dann gut loskommt und so" lächelte Julian während er mich in seinen Armen hielt, ich konnte ihm direkt in seine blauem Augen gucken was ich auch zu gerne tat. Am liebsten würde ich Zwischen der Wohnung von mir und Julian ein Loch schlagen, damit ich ihn immer bei mir haben konnte doch irgendwas in mir streubte sich, zumindest so lange bis Julians weiche Lippen plötzlich auf meinen lagen. Ich schloss grinsend meine Augen und genoss unseren Kuss in volle Zügen. „Bis bald" lächelte ich Julian zu nach dem wir uns lösten und verlies seine Wohnung, bekleidet mit einem T-shirt und eine Sporthose von ihm da mir mein Kleid viel zu unbequem war.
„Mama!" ich schloss gerade erst die Tür von Julians Wohnung als mir schon meine Tochter direkt aus dem Aufzug entgegen sprang. „Na meine kleine, wie wars bei Oma und Opa?" fragte ich die kleine die mich freudestrahlend anguckte. „Voll toll! Wir haben Schnitzel mit Pommes gemacht und Fernsehen geguckt und gespielt und im Garten gespielt und gekuschelt und beim Bäcker waren Oma und ich" freudestrahlend plapperte die kleine blonde nur so die Informationen über ihre Übernachtung heraus während die Augen meiner Mutter eher grinsend auf meinem Outfit lagen. Nachdem sich Malia erstmal in ihr Zimmer zurückziehen wollte ging ich mit meiner Mutter in die Küche und setzte uns einen Kaffe auf. „Und? Wie war deine Übernachtung?" fragte meine Mutter wissend grinsend was ich mit einem Augenrollen quittierte. „Gut, wir waren richtig schön essen und" ich brach meinen Satz ab, ich hatte ewig lange schon nicht mehr mit meiner Mutter über sowas geredet nur als ich damals frisch verliebt war aber das hatte schnell aufgehört da Julius nicht wollte dass ich viel über unsere Beziehung rede. „Komm erzähl mir alles was du willst kleine, ich bin deine Mutter weißt du wie lange ich darauf gewartet habe dass du genau so vor mir stehst? Mit etwas zerzausten haaren, einem grinsen was ich schon ewig nicht mehr an dir gesehen habe und mit Klamotten die sichtlich nicht von dir kommen, du weißt gar nicht wie stark ich mich für dich freue. Jetzt erzähl endlich, wie wars, was seid Ihr jetzt oder seid ihr noch nichts?" fragte meine Mutter aufgeregt. „Mama, dieser Mann macht mich Wahnsinnig, ich wollte nie wieder so schnell über jemanden herfallen aber Julian, er macht einfach alles richtig, ich würde am liebsten ein loch in meine Wohnung hauen damit wir eine große Wohnung haben und ich ihn immer immer bei mir haben kann aber dann kommt da wieder das Gefühl von Angst dass es wieder so wird wie mit Julius aber sobald mir Julian wieder näher kommt und mich küsst dann ist alles wieder ganz weit weg, dann weiß ich einfach dass alles richtig ist, weil es sich eben so gut anfühlt." Seufzend setzte ich mich zu meiner Mutter an den Tisch die mich nur noch breiter grinsend anguckte. „Oh gott Mama mehr darf ich dir jetzt wirklich nicht mehr erzählen sonst fällst du vor lauter grinsen vom Stuhl" merkte ich lachend an was meine Mutter nur begeisternd gucken ließ „es gibt noch mehr?" grinste meine Mutter wieder woraufhin ich meinen Kopf abwechselnd schüttelte und nickte. „Das heißt?" fragte meine Mutter nach woraufhin ich meinen Kopf in meinen Händen versteckte woraufhin meine Mutter lachte. „Das gibts doch nicht! Meine Tochter lebt wieder ihr leben" lachte sie was mich schmunzeln ließ „hätten wir Kondome da gehabt dann hätte ich bestimmt mein Leben in vollen Zügen gelebt" murmelte ich lachend zu mir selber woraufhin meine Mutter lauthals auflachte „ihr beiden seid mir welche! Aber dann muss man ja schonmal keine Angst haben dass es ein zweiter Julius wird" gab meine Mutter wieder ihren Senf dazu.
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Dandelions- Julian Brandt
FanfictionEigentlich wollte ich ein One shot buch machen, dann wurde aus einem one shot eine Kurzgeschichte... Marta lebt mit ihrer Tochter seit kurzem in einer Wohnung nahe des Dortmunder Phönixsees. Sie liebt ihr single & Tochter leben. Bis Sie mit ihrem ne...