~two~

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21.04.2022
„Malia, bitte räume jetzt deine Zahnbürste zurück in deinen Becher. Ich mag das nicht wenn du die immer überall rumschleuderst, deine Zahnbürste ist zum Zähneputzen da nicht zum Fugen putzen." Ich versuchte ruhig zu bleiben, während ich meine Tochter zum fünften mal bat, die Zahnbürste aufzuräumen. „Was sind Fugen?" fragte nun die kleine und blieb endlich mal still stehen. „Das erkläre ich dir wenn du deine Zahnbürste abgewaschen hast und zurück gestellt hast" endlich machte mein kleines Monster mal, was ich von ihr erwartete und mit einem lächeln zog ich sie auf meinen Schoß und erklärte ihr was Fugen waren und warum es diese zwischen den Fliesen gab. „Mama? Kann ich heute bei dir schlafen!" fragte mich mein kleines mini-me ganz süß welches ich mit einem Kopf schütteln beantwortete. „Tut mir leid süße, wenn du möchtest kannst du morgen bei mir schlafen aber heute geht das nicht ja?" Malia guckte mich schmollend an und verschwand wütend in mein Zimmer. Warum musste alles schief laufen wenn es mal gut gehen sollte? Unsere Babysitterin konnte natürlich nicht mehr so spontan einspringen, doch ich wollte Julian nicht absagen und normalerweise klappte sowas auch sehr gut. Ich hatte Malia schnell angewohnt in das Babyfon zu rufen und mich nicht zu suchen so konnte ich auch immer bei meinen Eltern noch einen Wein mittrinken ohne das Malia in unserer Wohnung über meinen Eltern angst schob wo ich war.

„Süße, bitte gehe in dein Bett. Ich kann verstehen dass du jetzt gerne hier schlafen möchtest aber das geht heute leider nicht. Wenn du morgen immer noch möchtest darfst du morgen bei mir schlafen ja?" versuchte ich wieder vorzuschlagen was Malia nickend annahm. „Arm, ins Bett tragen Mama" Meine Tochter guckte mich mit ihrem süßen Bettel blick an und da ich keine Lust auf noch mehr Stress hatte nahm ich die kleine auf meinen Arm und trug sie in ihr Zimmer. „Soll ich mich noch zu dir Kuscheln?" fragte ich nach dem ich Malia in ihr Bett gelegt hatte und zugedeckt hatte. Malia nickte eifrig und mit einem kleinen seufzer legte ich mich zu Malia, ich wusste ich würde zu Spät zu Julian kommen.

10 Minuten später als verabredet stand ich nun vor der Tür meines Nachbarns, in der linken Hand ein schöner Wein und in der rechten Hand das Babyfon. „Oh hey ich dachte schon du hast mich vergessen" lachte Julian nervös als er mir die Tür aufmachte. „Sorry es tut mir wirklich leid war heute etwas stressig." erklärte ich etwas nervös denn ich hatte keine Ahnung wie ich ihm sagen sollte dass meine Tochter heute einen trotz Tag hatte. „Als Entschuldigung habe ich einen Wein mitgebracht" versuchte ich die Stille zu brechen und reichte Julian den Rotwein. „Oh danke den öffnen wir gleich mal Aber jetzt komm doch erstmal rein" schlug Julian vor. Doch dann fiel sein Blick schon auf meine rechte Hand in der ich immer noch das Babyfon hielt, ich merkte wie sich Julians Gesichtsausdruck schlagartig in verwirrt und nervös änderte. „Oh ja ähm, meine Babysitterin konnte so Spontan nicht mehr. Ich hoffe es ist für dich so in Ordnung, normalerweise schläft meine Tochter die ersten Paar Stunden gut durch" ich kratzte mir nervös am Hinterkopf und auch Julian schien das ganze etwas nervös zu machen so dass er erstmal in die Küche verschwand. Etwas nervös lief ich dem blonden hinterher in den sehr luxuriös eingerichteten Wohn- und Essbereich.

„Also du hast schon ein Kind?" fragte der blonde nun und man merkte ihm die überforderung sehr an. „Ja, Malia drei einhalb Jahre alt." „Okay Krass und was ist mit ihrem Vater?" fragte Julian nun unsicher und stellte den Salat auf den gedeckten Tisch. „Julius, Malia's Vater, war schon immer ein Arsch ich habe es nur zu Spät gemerkt. Ich habe keinen Kontakt zu ihm, er will nichts von Malia wissen und was mit dem Rest seiner Familie ist weiß ich nicht, die waren eigentlich immer super nett." erzählte ich Julian, dem die Erleichterung im Gesicht anzusehen war. „Wow mein Respekt, ich weiß wie schwer es meine Mutter mit drei Jungs hatte und du bekommst das alles ganz alleine hin." „Danke aber ich wohne erst seit eineinhalb Monaten hier davor lebte ich mit Malia in der Einliegerwohnung meiner Eltern. Deswegen funktioniert das hier mit dem Babyfon auch so gut" erzählte ich dem blonden der aufmerksam zuhörte. „Darf ich fragen was du arbeitest dass du dir so eine Wohnung hier leisten kannst?" fragte Julian nun interessiert was mich nicken lies. „Ich arbeite als Marketing Managerin bei einem Internationalen Unternehemen, da hatte ich schon dual studiert mit meinem Bachelor, dann mit meinem Master und jetzt bin ich erst seit kurzer Zeit Fest angestellt." erzählte ich grinsend „und was machst du? Schließlich kannst du dir auch eine wirklich luxuriöse Wohnung leisten" fragte ich nun den Blonde woraufhin dieser wieder etwas nervöser wurde. „BVB Fans magst du ja nicht? Zumindest hatte sich das bei unserem ersten Zusammenstoß so angehört aber magst du BVB Spieler?" fragte Julian mit seinem üblichen schelmischen grinsen was mich mit den Augen rollen ließ. „Ha ha, ich mag die nur nicht weil mein ex und seine Freunde alles BVB Fans waren und die alle ziemlich Narzistisch und toxisch waren" erklärte ich Julian nur meinen Standpunkt woraufhin er mit den Augen drehte. „Du glaubst mir nicht oder?" „was soll ich dir glauben?" erwiederte ich nun lachend woraufhin er sein Handy zückte und kurz etwas eintippte. Er hielt mir sein Handy unter die Nase und grinste Siegessicher während ich auf das Handy starrte. Abgebildet war ein jubelnder Julian in einem vollen Stadion aber nicht jubelnd in den Rängen sondern auf dem Platz, mit BVB Trikot. „Warte mal du bist Fußballer?" fragte ich staunend woraufhin er stolz nickte „nicht schlecht, Herr Specht. Aber dann spielst du noch nicht so lange dort oder? Durch Julius kenne ich eigentlich relativ viele Dortmund Spieler aber dich habe ich noch nie gehört" gab ich zu woraufhin Julian gespielt traurig zu mir guckte und sein Herz hielt. „Ich spiele seit 2019 hier, davor war ich in Leverkusen aber man kennt mich eigentlich auch von der Nationalmannschaft" erzählte Julian was mich nicken ließ.

Gegen 24 Uhr merkte ich wie Malia unruhiger wurde und verabschiedete mich von Julian, mit dem ich nach einem etwas schwierigerem Anfang eine wirklich gute Zeit hatte. Er war super sympathisch und ich hatte das Gefühl dass wir irgendwie auf einer Wellenlänge waren, so unterschiedlich unsere Leben waren so ähnlich waren unsere Weltansichten und Meinungen. „Hat mich gefreut dass du da warst, vielleicht sehen wir uns ja bald wieder? Dann kannst du mir auch gerne mal deine Tochter vorstellen" schlug Julian lächelnd vor und zog mich in eine Umarmung. „Sehr gerne Malia liebt es neue Leute kennen zulernen. viel Glück dir morgen bei deinem Spiel" sagte ich während wir uns immer noch in einer Umarmung befanden. Er roch wirklich angenehm, ich konnte es nicht beschreiben, doch es war kein stechender Geruch von viel zu hoch parfümiertem Deo. Es war einfach angenehm und fühlte sich total geborgen an. „Tschau Marta richte Malia grüße aus" schmunzelte Julian als ich in der Tür stand „mach ich und du schießt ein Tor ja?" „ich versuchs"

Dandelions- Julian BrandtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt