Kapitel 4 – Hogwarts – Oktober und November 1976
Es war Samstag. Als ich von einem nervigen Gezwitscher eines hyperaktiven Vogels geweckt wurde, war der Schlafsaal bereits leer. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits 11 Uhr war und ich somit das Frühstück verpasst hatte.
Da es ja nun keine Rolle mehr spielte, wann ich fertig wurde, zog ich mich gemütlich an. Anschließend kramte ich in meinem Koffer nach einer kleinen Phiole, die ich mir einsteckte und schmunzelte.
Es war kurz vor dem Mittagessen als ich die Treppe zum Gemeinschaftsraum hinunterlief, wo Lily, Alice und Marlene über massig Zaubertrankbüchern und ellenweise Pergament saßen.
„Du hast aber lange geschlafen", begrüßte mich Marlene vorwurfsvoll und deutete auf ihren Aufsatz.
„Ja, ich konnte nicht so gut schlafen", gab ich zu. „Außerdem habe ich den Aufsatz für Zaubertränke gestern schon fertig gemacht."
„Echt?", fragte Alice hoffnungsvoll. „Kann ich den mal sehen, bitte?", flehte sie. „Ich komme nicht weiter und Lily will mir nicht helfen."
„Ich lass dich nur nicht abschreiben", verbesserte Lily sie und schrieb ungestört weiter.
„Macht ihr hier noch lange oder seid ihr schon bereit fürs Mittagessen?", fragte ich als mein leerer Magen zu knurren begann.
Marlene schlug bei Nennung des Mittagessens demonstrativ das vor ihr liegende Buch zu und stand auf. Sie hakte sich bei mir unter und schob mich in Richtung Gryffindorportal, bevor die anderen etwas sagen konnten.
„Da ist jemand sehr hungrig", lachte ich und winkte den anderen zu, die nun gemütlich ihre Bücher zusammenpackten. Sie würden wohl nachkommen.
Mit großen Schritten liefen Marlene und ich den Korridor entlang und kamen als eine der ersten beim Mittagessen an.
Ich hatte mir bereits Kartoffeln auf meinen Teller geschaufelt als Remus mit den anderen Rumtreibern die Halle betraten. Sofort betrachtete ich Remus von oben bis unten. Er sah müde aus, aber nicht ganz so schlimm wie gestern. Er humpelte beim genaueren Hinsehen, überspielte es aber gekonnt. Ich sprang auf und sagte zu Marlene, dass ich gleich wieder da wäre, aber sie bekam sowieso nur die Hälfte mit, stopfte sich bereits gierig die Bratkartoffeln in den Mund.
Ich schlenderte rüber zu den Rumtreibern und blieb seitlich hinter Remus stehen. Ich legte ihm sachte eine Hand auf den Rücken, nicht wissend, ob sich darunter möglicherweise Verletzungen befanden und drängelte mich zwischen ihn und Sirius.
„Remus. Wie geht es dir?" Dieser schien bereits zu wissen, dass ich sein Geheimnis kannte und war doch offensichtlich von meinen Worten irritiert.
„Einigermaßen passabel, würde ich sagen. Danke."
Ich fuschelte nach der Phiole in meiner Tasche und hielt sie Remus unter die Nase.
„Hier."
„Was ist das?", fragte er müde und betrachtete die klare Flüssigkeit in der winzigen Phiole.
„Eine Art Stärkungstrank. Mein Vater hat ihn erfunden. Er wirkt vor allem bei körperlicher Erschöpfung und ist so stark, dass selbst so ein bisschen Wunder bewirkt, vertrau mir."
Ich steckte es ihm in die Hand.
„Nimm es. Ich habe etliche davon." Ich lächelte ihn noch einmal an als er ein ungläubiges „Danke..." stotterte und wandte mich dann zu Sirius auf meiner linken Seite, der das Ganze mit einem Hauch Verblüffung beobachtet hatte. „Sirius", flüsterte ich und griff nach seiner Hand, die neben mir auf dem Tisch ruhte. „Ich wollte mich noch bei dir bedanken."
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When Hidden White Turned To Black - *Harry Potter Fanfiktion*
Fanfiction*Harry Potter Fanfiktion* ~So take the given White, take it back and turn it to, turn to hidden Black.~ _________________________________________ "Deine Familie steht für den Frieden, Meine für den Krieg. Wir werden für beide Blutsverräter sein, wen...