-Kapitel 8 - Paris - Heiligabend 1976-
Mit großen Schritten folgte ich meinem Vater durch eine dunkle Straße irgendwo in Paris, während der Schnee unter meinen Winterstiefeln leise knirschte. Obwohl man diese kleinen weißen Häufchen wohl kaum wirklich Schnee nennen konnte. Da war ich mittlerweile wirklich anderes gewohnt. Mein Vater eilte über das grobe Pflasterstein, das nur spärlich von den vereisten Straßenlaternen erhellt wurde. Warum hatte er es denn so eilig?
"Nicht so schnell Papá! Ich komme ja kaum hinterher!", rief ich ihm zu als er schon wieder in eine Seitenstraße abbog und ich ihn bei der Dunkelheit fast aus den Augen verloren hätte. Zum Glück, blieb er jetzt stehen und wartete bis ich zu ihm aufgeschlossen hatte.
"Beeil dich, Elara. Wir sind jetzt schon spät dran." Als ob mich das interessieren würde.
Dennoch hechtete ich weiterhin neben ihm her. Warum musste unsere Kutsche auch immer so weit außerhalb landen? Natürlich durfte sie von keinem Muggle gesehen werden aber warum apparierten wir eigentlich nicht? Oder was war mit Flohpulver? Vermutlich wäre das meiner Großmutter zu britisch. Ich seufzte, wäre am liebsten wieder umgedreht oder am besten ganz in Hogwarts geblieben.
Sirius hatte seine Eltern erfolgreich davon überzeugen können, ihn diese Weihnachten im Schloss zu lassen. Und jetzt saß er vermutlich gerade zusammen mit Remus am Kamin im Gemeinschaftsraum. Ach, wie ungerecht die Welt doch war. Alice, Marlene und Lily waren ebenfalls nach Hause gefahren. Aber im Gegensatz zu mir würde Marlene die ganzen Weihnachtsferien mit ihrer Mutter zusammen Plätzchen backen und Alice fuhr mit ihren Eltern zum Skifahren in die Berge. Nur Lily war ebenfalls nicht sonderlich begeistert gewesen Heim zu fahren. Ihre Schwester war wohl ziemlich anstrengend. Vermutlich aber kein Vergleich zu meinen Cousinen oder meiner Großmutter, dem Schreckgespenst meiner Albträume.
Endlich kam das Herrenhaus meiner Familie in Sicht. Es war ein großes, pompöses Renaissance-Gebäude am Ufer der Seine. Das Licht im Salon brannte. Wir waren tatsächlich zu spät.
"Gib mir deinen Koffer", bat mein Vater und streckte seine Hand nach meinem Reisekoffer aus, obwohl er selbst schon zwei Koffer trug.
"Keine Sorge. Das geht schon", versuchte ich ihn abzuwimmeln.
"Du weißt, dass das deiner Großmutter nicht gefallen wird", seufzte er.
Ihr würde so einiges nicht gefallen. Überhaupt, ihr konnte man es sowieso nie recht machen.
"Ich weiß" antwortete ich stur, wie ich nunmal war. "Aber ich bin keine Prinzessin und du nicht mein Diener, Papá. Ich habe zwei gesunde Arme also trage ich meinen Koffer. Sie muss nie davon erfahren." Es wurde einfach Zeit, dass sich manche Dinge in dieser Familie änderten. Auch wenn sich vermutlich trotz meiner Bemühungen nie etwas ändern würde.
Wir stiegen die Mamorstufen nach oben und blieben vor der gewaltigen Doppeltür stehen.
Alles in mir sträubte sich da rein zu gehen. Ich wollte einfach nur noch zurück nach Hause. Und als mir dieser Gedanke kam, merkte ich, dass ich damit nicht das Haus meines Vaters in Wales meinte. Sondern Hogwarts. Oder beser gesagt der dunkelhaarige Typ auf seiner Lieblingscouch, die jetzt auch zu meiner Lieblingscouch geworden war.
"Wollen wir?", fragte mein Vater. Hah! Von Wollen konnte ja wirklich keine Rede sein! Aber ich nickte nur. Am besten wir brachten es schnell hinter uns.
Mein Vater klopfte drei Mal und die Tür öffnete sich auf magische Weise. In der Eingangshalle war es Merlin sei Dank noch ruhig. Doch durch die filigrane Glastür, die hinaus in den großen Treppenaufgang führte, war bereits reges Treiben zu sehen, wenn auch nur verschwommen. Ich stellte meinen Koffer ab und legte meinen Wintermantel darauf. Zur Sicherheit versteckte ich meinen wertvollen Gryffindorschal darunter. Zu guter letzt strich ich vergebens meinen Rock glatt und atmete tief durch.
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When Hidden White Turned To Black - *Harry Potter Fanfiktion*
Fanfiction*Harry Potter Fanfiktion* ~So take the given White, take it back and turn it to, turn to hidden Black.~ _________________________________________ "Deine Familie steht für den Frieden, Meine für den Krieg. Wir werden für beide Blutsverräter sein, wen...