Kapitel 6: Ares und Athene

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Was zum Teufel? Verlor ich gerade meinen Verstand? Träumte ich? Ich kniff mir in den Oberarm. Nein, definitiv kein Traum. 

"Liz! Lizzy! Warte!", schrie mir Cayt hinterher. Andere Schüler drehten sich zu uns um, aber es war mir egal. Ich wollte nur an die frische Luft. Ich riss die Tür nach draußen auf und da stand er: 

Blade. 

"Lizzy, es ist alles gut", sagte er vorsichtig. In diesem Moment sah ich hinter seinem Rücken einen zweiten Blade. 

Mir wurde alles zu viel. Meine Beine gaben nach und ich fiel, doch bevor ich auf den Boden traf, wurde ich von zwei starken Armen aufgefangen. 

~~~

"Sie sieht sie, Blade! Sie muss es sein! Sie ist die Ur-Ur- was-weiß-ich-wie-viele-Urs-Enkelin von Amaliane! Verdammt, wenn sie die andere Prophezeiung nicht erfüllt, dann sterben wir alle!", rief Cayt aufgebracht. Ich überlegte kurz, ob ich meine Augen öffnen soll, entschied mich aber dagegen. 

"Sie kann sterben, wenn sie es versucht", zischte Blade wütend. 

"Wenn sie es nicht versucht, werden wir alle sterben!", erwiderte Caytlynn, nicht weniger wütend. 

"Wie kannst du dir nur so sicher sein, dass sie es ist?", fragte Blade etwas ruhiger. 

"Als sie von ihrer Ohnmacht aufgewacht ist, hat sie dich gesehen. Neben mir. Ich habe natürlich erkannt, dass es eins von diesen Biestern ist, aber ich habe ja auch meinen Ring. Blade, laut der Prophezeiung gibt es nur sechs Personen, die diese verdammten Biester sehen können." Was für Biester? 

Ich hörte Blade laut ausatmen. "Ich will nicht, dass ihr etwas passiert", sagte er schließlich leise. 

"Keiner von uns will das", sagte Cayt sanft. "Aber wir haben keine andere Wahl. Sie hat keine andere Wahl." 

Als einige Minuten nichts mehr kam, öffnete ich meine Augen. Seltsamerweise war ich in meinem Bett, was also bedeutete, dass Blade und Caytlynn mich zu mir nach Hause gefahren haben.

"Wasser", krächzte ich. Blade und Cayt drehten sich ruckartig zu mir um. 

"Du bist wach!", quietschte Cayt und wollte mir um den Hals fallen, stoppte sich aber im letzten Moment. Unsicher sah sie mich an. 

"Du bist schon länger wach, oder?", fragte sie. Ich nickte und sah auf den Boden. Blade seufzte. 

"Ich hole uns allen schnell was zu trinken und 'nen Snack, das hier wird vermutlich dauern", sagte Blade und verließ den Raum. Ich schaute ihm misstrauisch hinterher. 

"Keine Sorge, das ist der echte Blade", versicherte mir Cayt als sie sich neben mich setzte und ich beschloss, ihr zu glauben. Etwas anderes konnte ich sowieso nicht tun. Blade kam mit einer Flasche Wasser, zwei Cokes, einer Cola Zero und einer Schüssel Chips zurück. Cayt reichte er eine Coke, mir die Wasserflasche und Cola Zero. Die Schüssel Chips stellte er zwischen uns aufs Bett. Dann ließ er sich auf den Boden fallen und streckte sich auf dem Teppich, den wir gestern ausgerollt haben, aus. 

"Ich nehme an, du hast eine Menge Fragen?", unterbrach Blade das Schweigen, nachdem ich die Wasserflasche auf Ex leer getrunken habe. 

"Yep. Was zum Teufel war das in der Mädchentoilette?", fragte ich sofort. Cayt sah Blade auffordernd an, er seufzte. 

"Wir wissen selber nicht genau was das ist, Cayt nennt sie "Schattenbiester" oder einfach nur "Biester". Wir wissen nur, dass sie für jemanden arbeiten, der nicht möchte, dass die andere Prophezeiung in Erfüllung geht... Und sie können ihre Gestalt wechseln." 

Aeternitas - Prophezeiung der GötterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt