Kapitel 2: Highschool

33 10 46
                                    

Ich war nicht bereit. 

Ich war überhaupt nicht bereit. Aber mir blieb keine Wahl, also atmete ich tief ein und öffnete die Tür zu meiner neuen Schule. 

"Ey, neue!", hörte ich einen Jungen rufen. Ich sah mich um und sah eine Gruppe von Jungen, die an ihren Schließfächern lehnten und mich ansahen. Der größte von ihnen, der  nicht schlecht aussah, aber nicht wirklich mein Typ war, begann in meine Richtung zu laufen. "Brauchst du Hilfe? Ich kann dir die Schule zeigen", bot er grinsend an. Mir wurde sofort klar, dass er nicht die Schule zeigen wollte, sondern mit mir schlafen. Ich atmete durch und sah ihm tief in die Augen. Weniger als eine Sekunde später sah er schockiert, fast erschrocken aus. 

"Was zur Hölle ist falsch mit deinen Augen?", rief er. Statt traurig zu werden lächelte ich: es war genau das, was ich erwartet habe. Viele Menschen waren schockiert, wenn sie sahen, dass mein rechtes Auge grün ist, während mein linkes braun ist. 

"Nichts", sagte ich und sah ihm wieder tief in die Augen. "Es heißt übrigens Heterochromie, eine Genmutation." Ich drehte mich weg und suchte weiter nach dem Sekretariat. 

Nach ungefähr zehn Minuten fand ich es und war mehr als glücklich darüber, dass ich so früh in der Schule war. An meinem ersten Tag zu spät zu sein, war kein Teil meiner Pläne für heute. Nervös umklammerte ich mit der einen Hand den Schultergurt meines Rucksacks, während ich mit der anderen Hand an der Tür klopfte. Eine genervte Stimme rief "Herein!" und als ich die Tür öffnete, sah ich eine Frau mittleren Alters hinter einem Schreibtisch. 

"Guten Morgen, ich bin hier, um meinen Stundenplan abzuholen. Ich bin neu hier." Meine Stimme war leise und seltsam hoch, wie so oft wenn ich nervös war. Die Frau sah mich nicht einmal an.

"Name?"

"Liz Larkens." Schnell fand sie das Blatt Papier, das voller Kaffeeflecken war. Ich nahm es, verabschiedete mich mit einem leisen "Tschüss, schönen Tag noch" und schrieb den Stundenplan auf ein sauberes Blatt Papier ab. Auf dem Weg zur ersten Stunde schmiss ich den alten Stundenplan weg. 

Meine erste Stunde war Chemie. Glücklicherweise war ich die Erste im Klassenzimmer. Nur meine Lehrerin war da und saß hinter ihrem Schreibtisch.

"Entschuldigung, bist du in meiner Klasse?" fragte sie.

„Ja", antwortete ich. "Ich bin gestern nach Bergston gezogen."

„Okay, es hat mich nur niemand darüber informiert. Hier sind deine Bücher, du kannst sich hinsetzen, wo du möchtest." Sie gab mir mit einem freundlichen Lächeln meine Bücher und ich setzte mich in die erste Reihe. Bevor der Unterricht begann, unterhielt ich mich ein wenig mit der Lehrerin, Mrs. Parx. Bald füllte sich das Klassenzimmer und bald begann der Unterricht.

„Willkommen zurück", sagte Mrs. Parx mit einem warmen Lächeln. „Dieses Jahr haben wir eine neue Schülerin, Liz Larkens. Caytlynn, würdest du ihr bitte später die Schule zeigen?" Das Mädchen neben mir lächelte und nickte.

Der Chemieunterricht verging sehr schnell und bald standen das Mädchen, Caytlynn, und ein schwarzhaariger Junge vor meinem Tisch. 

„Ich bin Caytlynn, das ist Blade", stellte sie sich und den Jungen vor.

„Liz, ihr könnt mich auch Lizzy nennen, wenn ihr möchtet." Caytlynn und Blade lächelten. Sie sahen sich ziemlich ähnlich und ich vermutete, dass sie Geschwister waren, vielleicht sogar Zwillinge.

"Was hast du jetzt?" fragte Blade. Er hatte eine tiefe, warme Stimme. Ich sah auf meinen Stundenplan und seufzte. Ich hasste Sport.

„Du hast Glück, du hast mindestens einen von uns in jedem Kurs", sagte Caytlynn und nahm meinen Stundenplan, ohne auf meine Antwort zu warten. „Du hast Sport mit Blade. Gib mir dein Handy, ich speicher meine Nummer ein, damit wir uns nach der nächsten Stunde treffen können." Ich gab ihr mein Handy und sie gab schnell ihre Nummer ein.

"Dein Name wird mit zwei ys und ns geschrieben?", fragte ich überrascht.

„Ja", seufzte sie. „Ich würde gerne wissen, was unsere Eltern geraucht haben, bevor sie ihn Blade nannten und über die Schreibweise meines Namens nachgedacht haben."

"Der nächste Kurs beginnt bald, vielleicht reden wir später über unsere Namen?", fragte Blade.

"Wirklich? Zehn Minuten sind so schnell vergangen... Verdammt, ich schreibe jetzt einen Test! Blade, sei nett zu ihr!", rief Caytlynn, bevor sie aus dem Raum rannte.

"Wann bist du hierher gezogen?", fragte Blade und sah auf mich herunter. Ich war nicht wirklich klein mit meinen 1.80m, aber Blade war nochmal gute 15 Zentimeter größer.

„Erst gestern", antwortete ich und ging in die Umkleidekabine, wo ich mich schnell umzog. Dabei hörte ich den anderen Mädchen zu, die zufällig über Blade redeten. Anscheinend war er nicht ganz unbeliebt.

In der Sporthalle stellte ich mich zu nach einem kurzen Zögern zu Blade, der mit einem anderen Jungen in einer Ecke stand. 

"Lizzy, das ist Luis", stellte Blade mir den blonden Jungen vor. Er lächelte und wollte etwas sagen, doch in dem Moment blies der Sportlehrer in seine Trillerpfeife und 45 Minuten der Hölle auf Erden begannen. 

Aeternitas - Prophezeiung der GötterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt