Ron saß allein am Bahnhof Kings Cross – Gleis 9 ¾. Er war unzufrieden mit sich selbst, mit seinem Mangel an Verantwortungsbewusstsein. Aber vor allem fehlte ihm Hermine. Ja, er vermisste sie – er vermisste sogar ihre Besserwisserei. Seit der Feier bekam er sie nicht mehr zu Gesicht.
Doch ungestüm riss es ihn aus seinen Gedanken. Ein schimmernder Otter hüpfte ihm entgegen. „Hemines Patronus!"
Hermines Stimme sprach aus dem Patronus:
„Ron, ich wollte mich entschuldigen, dass ich dich... dass ich dich hängen ließ, du weißt. Ich schäme mich für mich selbst. Ich verstehe, wenn du sauer auf mich bist. Ich traf auf der Feier Draco Malfoy... und er erzählte mir, er wollte mit einem Todesser seine Eltern aus Askaban befreien. Danach haben wir... Es war dumm! Wir haben uns geküsst, aber nicht so wie du denkst. Jedenfalls höre ich heute Morgen, dass Dolores Umbridge aus Askaban befreit worden ist. Ich weiß nicht, was ich tun soll – ich weiß nur: Ich will nicht, dass dir etwas zustößt." Ihre Stimme klang beunruhigt, zittrig. Und sie weckte in Ron Gefühle. Der Patronus verblasste. Am stärksten fühlte Ron Angst, Angst um seine Freundin. Rasch stand er auf. Jetzt mussten Taten folgen....
„Merlin", wisperte Travers vorsichtig. Er schluckte mit einem Anflug von Angst.
Dolores schloss ihre Augen. Alle Heiligtümer des Todes waren beseitigt. Und das Buch wurde somit entfesselt. Eine neue legendäre Welt wollte erschafft werden! Sie und Travers...
Nach Luft ringend sank Travers in die Knie. Seine Waffe fiel dabei auf den Boden. Donnerwetter! Seine Gefährtin öffnete abrupt die Augen. „Dolores!", prustete er schmerzerfüllt.
Doch die Hexe fiel ebenfalls zu Boden. Rechtzeitig schnippte sie mit dem Zauberstab, sodass ein magischer Strahl die Macht des Buches in Zaum zu halten versuchte. Sie schrie auf. Die Macht des Buches nagte an den zweien.
Travers tastete nach seinem Stab, als plötzlich alles zu beben begann.
„Ein Fehler! Es war ein Fehler!", klagte er sogleich. Die Wände bröckelten. War da tatsächlich Reue in seinen Worten?
Endlich bekam Travers seine Waffe zu fassen und unterstützte Dolores in ihrem Kampf gegen die zerstörerische Kraft. Es ist zu stark. Umbridge und Travers wurden vom Buch bewegt, so als würde jemand ein unsichtbares Lasso um sie geworfen haben und nun daran ziehen. Das, was daraufhin passierte, ließ sie erschaudern:
Aus dem magischen Artefakt drang Geflüster. Aber was flüsterte diese Stimme? Zudem erklangen ein fieses Lachen, Schmerzensschreien, undefinierbare Laute und ein ohrenbetäubendes Zirpen. Umbridge machte ein Gesicht, als hätte sie auf eine Zitrone gebissen. Travers Gewand flatterte, er rieb seine Zähne aneinander. Er folgte seiner inneren, zielgerichteten Intuition:
Mit einem Mal rammte der Zauberer seinen Stab in den Boden, worauf die Macht des Buches kurz geschwächt schien. Es funktionierte. Umbridge tat es ihrem Gefährten angespannt nach.
Das Buch erhob sich vom Schreibtisch. Aus dem Licht darüber manifestierte sich ...
Die Sucher verspürten im Nu echte, jähe Angst. Keiner ahnte, was gerade geschah! Das Buch spuckte jemanden aus. Der Körper eines jungen, aschblonden Mädchens fiel zu Boden. Keine Sekunde später verblasste die grelle Lichtkugel und das Buch lag verschlossen am Schreibtisch. Erfreulicherweise kehrte wieder Ruhe ein.
Das Mädchen streckte den Kopf. Sie stöhnte leise. Zuerst war alles unscharf, schließlich bekam sie Orientierung. Ihre schönen, smaragdgrünen Augen musterten Travers und Umbridge.„Wie heißt du denn, gute Frau?", wollte Travers wissen.
„Ich?... heiße Zeina", verriet das Mädchen. „Ich war in dem Buch gefangen."
Umbridge räusperte sich. „Du warst es, der dieses Bild von Dumbledore unten auf den Boden geworfen hat?"
„Oh, ich hasste diesen Mann. Überaus scheinheilig und verlogen." Zeina erinnerte sich, wie sie damals auf ihren Brief von Hogwarts wartete – er kam niemals an. Denn er wurde nie gesendet...
„Hah. Wie ist es dazu gekommen? Was heißt das, du warst in dem Buch gefangen?", hackte Travers nach.
„Das heißt, dass vor euch stets Leute wegen dem bärtigen Zauberer da waren. Oder besser gesagt: Wegen dem Buch!", entgegnete das Mädchen seelenruhig. „Menschen, die am Ende sind – die keine Kraft mehr hatten und sich dem Schicksal abwenden wollten."
„Du sprichst von dir selbst?"
„Ja, auch ich. Ich bin reinblütiger Abstammung. Ich habe ein Abenteuer wie dieses nicht ausschlagen können."
Travers grinste. Dolores und er ermunterten sie abwechselnd:
„Zeina, hilfst du uns, das Schicksal zu lenken?"
„Zu lenken in eine neue Richtung – in eine legendäre Welt?"
„In die Hegemonie der Reinen und Erhabenen?"
Zeina rieb ihre Hände aneinander. „Mit größtem Wohlwollen."
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FRIENDS OF FATE - Der letzte Todesser
FanfictionNach der Ära Voldemorts findet das Grauen in der Zaubererwelt kein erhofftes Ende, denn ein mysteriöser Mann hat es geschafft, der Askaban-Strafe zu entgehen. Der Wettlauf gegen die Zeit hat bereits begonnen. Das goldene Trio? Sie könnten das Unheil...