Just a kiss

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Ein leichter Windzug ließ ihre Haare über ihre Schultern nach hinten gleiten.
Während ich zusah wie der Wind mit ihren Locken spielte, kam mir ein Gedanke. Ich rutschte unauffällig von der Bank und ging um sie rum, bis ich schließlich neben Clara stand. "Es ist ein wunderschöner Moment, bitte lass mich ihn noch schöner machen" flüsterte ich ihr ins Ohr. Sie zuckte kurz zusammen und schaute dann auf ihre Schuhe.
Langsam legte ich einen Arm um ihre Schultern und die andere ließ ich unter ihre Beine rutschen. Mit Bedacht hob ich sie hoch. Geschockt starrte Clara mich an.
"Lass mich wieder runter" sagte sie mit zitterner Stimme.
"Vertraust du mir etwa nicht?" fragte ich sie.
"Bitte Daimen..., ich habe Angst" erwiederte sie den Tränen nah.
"Wovor?" ich drückte sie näher an mich.
"Davor dass du mich wieder fallen lässt"
Langsam ließ ich ihre Füße nach unten. Doch kurz bevor sie das Gras berühren konnten, stoppte ich und hielt Clara so an mich gedrückt, dass ich sie am Rücken festhalten konnte. In der Zwischenzeit waren meine Füße, wie von selbst zum Rand des Felsvorsprungs gegangen und blieben davor stehen.
"Was hast du vor" sie klang jetzt wieder ruhiger.
"Dir beweisen dass das Leben auch mit deiner Behinderung wunderschön ist" ich lächelte sie an.
Am Horrizont war die Sonne schon untergegangen und der Mond hatte ihren Platz eingenommen. Er strahlte so hell das der Fluss unter uns glitzerte und der Felsvorsprung in ein mysteriöses und dennoch wunderschönes Licht getaucht wurde. Ich sah in Claras Gesicht das durch seine helle Farbe leuchtete. Ihre Augen waren strahlend Blau und in ihnen spiegelte sich der Mond. Jetzt schaute ich auf ihre Lippen. Sie waren sinnlich geschwungen und luden zu einem Kuss ein. Langsam bewegte ich meinen Kopf in Richtung des ihrens. Wenige Millimeter davor hielt ich inne und schaute ihr wieder in ihre Augen. "Vertraust du mir?"
"Ich weiß nicht, Lass es mich heraus finden" hauchte sie. Ich überbrückte den letzten Abstand und schon lagen meine Lippen auf ihren.

Endlich spürte ich ihre weichen Lippen auf meinem. Es fühlte sich an als ob ein Feuerwerk in mir explodierte und ich versank vollkommen in diesen Moment. Alle Sorgen waren jetzt unerreichbar. Doch irgendwann musste ich wieder auftauchen, um Luft zu holen. Ich löste mich von ihr und schaute sie an. Clara hatte die Augen geschlossen gehabt und öffnete sie jetzt langsam wieder. Hervor kam ein strahlendes hellgrau. Es beunruhigte mich keines falls das ein Mensch seine Augenfarbe binnen Sekunden veränderte, es war eins der Dinge die so besonders an ihr waren. Und dafür liebte ich sie. Ich lehnte meine Stirn an ihre und sog ihren Duft ein. Ihre Hände lagen gekreuzt in meinen Nacken und meine lagen an ihrer Hüfte.
Ihren unverwechselbaren Duft nach Rosen würde ich unter hunderten von Frauen erkennen.
Mir fiel noch etwas ein um den Augenblick unvergessen zu machen. Ich hob ihren Kopf leicht an und begann die Anfangsmelodie von "Just a Kiss" zu summen. Clara verstand sofort und augenblicklich erklang ihre wunderbare Stimme:
"Lyin, here with you so close to me
It's hard to fight this feelings
When its feels so hard to breath
Caught up in this moment
Caught up in your smile.
Den Refrain sangen wir zusammen
"Just a kiss on your lips in the moonlight,
Just a touch of the fire burning so bright,
And i dont want to mess the thing up
I dont to push too far..." Als die letzte Note gesungen war, drückte ich Clara fest an mich.
(Falls ihr das Lied noch nicht kennt, schaut einfach im Medium nach^^)

the little brotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt