Escape Nr. 1

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Da ich nicht weiß wie sowas geht mach ich es einfach mal so: Dieses Kapitel widme ich Daenerys_luuve             weil ihre Geschichte einfach nur der hammer  ist. Schaut auf jedenfall mal bei ihr rein. Und jetzt viel Spaß beim Lesen hoffe euch gefällts :)

Ein eiskalter Tropfen traf platschend auf meine Stirn  und weckte mich am nächsten Morgen aus meinen Träumen, von denen ich wusste sie geträumt zu haben, das Gesehene aber nicht wiedergeben konnte.
Noch ein Tropfen, welcher von meiner Stirn
hinunter in meinem Nacken rann.
Schaudernd von der plötzlichen Kälte, die trotz der Winzigkeit entstand, schlug ich meine Augen auf. Es musste wohl nachts geregnet haben, denn von allen Ecken erklung das  "platsch" -Geräusch eines auf den Boden oder in einer Pfütze landenen Wassertropfens, welcher, von der offenen Decke aus startend, den freien Fall zum Boden began. Rhytmisch versetzt würde dieses Geräusch zu dem Bild passen, das sich mir bot, als ich mich leise streckend, um die beiden anderen nicht zu wecken, auf den Weg zum Fenster machte. Vereinzelt hielten sich noch Glassfrackmente im Rahmen und dienten nun als Stütze für ein Dutzend Spinnenweben, die sich von einer Glassscherbe zur anderen spannten. An den seidenen Fäden waren winzige Tautröpfchen sichtbar, durch die  das Sonnenlicht kleine Regenbögen auf den grauen Fenstersims warf und ihn weniger trostlos und verottend erschienen ließen. Faziniert von diesen Anblick merkte ich nicht wie Clara mich vom Bett aus beobachtete.
Erst als Lilly mit einem ,durch die Sonnenstrahlen verursachten  Nieser aufwachte, drehte ich mich um und schaute in ein vor sich hin grinsendes und in ein verschlafenes Gesicht.
Lächelnd schlenderte ich zurück zum Bett.
"Wie lange bist du schon wach?"
"Seid sich meine Heizung auf Zwei Beinen entschieden hat aufzustehen." antwortete mir meine Freundin, nach dem ich ihr ein Kuss auf ihre Stirn gedrückt hatte. Ein leichtes Lächeln umspielte nun ihre Lippen und erweckten in mir den Wunsch diese auf meinen zu spüren, den Augenblick zu genießen und zu vergessen wo wir waren. Doch bevor meine Fantasie es sich weiter aus malen konnte, wurde ihr Einhalt geboten, in dem vor meinen inneren Auge Lilly's trauriger Gesichtsausdruck erschien. Um genau dieses Bild zu verdrängen setzte ich in Schneidersitz vor das Bett und ließ mein Gehirn sich mit anderen Dingen, vielleicht wichtigeren Dingen beschäftigen: Der Frage wie wir aus diesen Rattenloch, wo wir gezwungener Maßen festeckten, raus kommen sollten.
Während ich jede einzelne Möglichkeit durch lief, haftete mein Blick an der eingefallenen Decke. Immer noch tropfte vereinzelnt von Staub verschmutztes Wasser in eine Fütze, die sich bereits am Grund gebildet hatte.
Wie der Tau auf den Netzen reflektierte auch der Miniatursee die einfallenden Lichtquellen und leuchtete so in einem außergewöhnlichen Licht auf die von der Überdachung übrig gebliebenen Teile, welche ich mir jetzt genauer ansah. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Warum ich gestern nicht an diese simple Idee gedacht hatte, blieb mir unverständlich. Die Decke! Sie war offen und bildete damit den perfekten Fluchtweg.
"Wir müssen nur irgendwie hoch klettern" beendete ich die Erklärung meines Geistesblitzes.
"Jaa, genauu. Da wir ja auch alle super toll klettern können." die Stimme der Zwillinge triefte schon vor Sakasmus. Stimmt. Clara hatte ich in meinen Plan ganz vergessen.
War ja klar gewesen, dass es irgendwo einen Harken gab. Es wär ja zu einfach gewesen. Leicht deprimiert ließ ich mich auf den Boden fallen. Sprang aber sofort wieder auf als sich was spitzes in mein Fleisch bohrte. Durch die Wucht meiner Hast den ziehenden Schmerz zu entkommen, der sich augenblicklich in meiner oberen Beinhälfte ausgebreitet hatte, fiel ich rücklings auf den Boden zurück. Ich spürte wie die warme Flüssigkeit meine Haut hinunter floss und meine Shorts an der Stelle rot färbte. Abgelenkt vom Ziehen, tastete ich am Boden nach dem  spitzen Gegenstand. Meine Hand wischte über den staubigen Boden und umfasste schließlich den Verursacher.  Wütend umklammerte ich die Scherbe, die ich vorhin achtlos weggeworfen hatte.

Mit einem lauten Krachen zerschmetterte das Glasstück die letzte heile Scheibe und zerschellte am Grund des Hochhauses. Schnaubend  stand ich vor den Bruchstücken des Fensters, bis ich mich schließlich umdrehte. Erschrocken schaute Lilly mich  an, sie war ein paar Schritte auf mich zu gekommen und stand jetzt in besorgter Haltung vor mir. Wohin gegen Clara wieder nur gelangweilt aufblickte.
"Wenn du dann, mit dem zerstören unseren  Gefangenlagers, fertig bist, könnten wir uns ja wieder der Frage widmen, wie wir hier rauskommen."                                                                                                        Langsam ging mir ihre gleichgültige Art auf die Nerven und ich fragte mich, ob sie diesen Charakterzug schon immer besaß und er mir bis jetzt nie aufgefallen war oder ob sie ihn jetzt gerade erst entwickelte um irgendwas zu überspielen. Wenn ich so darüber nachdachte, fiel mir  ein, dass ich diese Emotionslosigkeit genauestens kannte. Nach dem Tod meiner Mutter hatte ich Bekanntschaft mit einigen Detectives, der für unser Gebiet zuständigen Morddezernates, gemacht.  Und war sofort mit genau dieser Art konfrontiert worden, mit welcher Zwei der Teammitglieder umzuspringen pflegten. Genauer gesagt die Leiterin des Teams und eine höherer gestellte Detective. Beide hatten braune, gewellte Haare, und kalte glanzlose Augen.  Einmal braun und ein besonderes grau, das selbe grau, das mir so bekannt vorkam. Ein quälend langsamer Gedanke huschten durch meine Gedankengänge und verursachten ein Ruck der durch meine Lungen zog und mich scharf Luft holen ließ. Warum fiel mir das erst jetzt auf. Spätestens nach dem ich ihren vollen Namen und Rang gehört hatte, hätte es mir doch wieder einfallen müssen. Beinahe panisch blickte ich wieder zu Clara, die mich jetzt  leicht verwirrt musterte.                                                                                                                                  

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