Kapitel 2: Das Abenteuer beginnt
Ich beobachtete die Regentropfen, die am Fenster des Zuges hinunterflossen. In meinem linken Ohr steckte Jessy Kopfhörer. Das rechte Pendant hatte meine Sitznachbarin in dem Ihren. Wir lauschten ihrer sanften Popmusik. Eigentlich hatte ich nicht erwartet, dass sie diese stereotypische Mädchenmusik bevorzugte. Gerade bei ihrem Faible für düstere Legenden hatte ich doch eher erwartet, dass ihre Vorlieben in die Rockrichtung gehen würden. Auf der anderen Seite passte diese Form mehr zu ihrer unbeschwerten Persönlichkeit. Diese durfte ich in den letzten drei Tagen in natura erleben.
Es war wirklich eine fantastische Zeit gewesen. Wir hatten rumgeblödelt, Horrorfilme sowie romantische Komödien geschaut. Ich hatte ihre meine Heimstadt gezeigt. Mit einem Shoppingtrip verbunden, haben wir bedeutende Orte in meines Lebens besucht. Es war schon sehr amüsant, als erwachsene Frau noch einmal auf den alten Schulhof meiner Grundschule zuspielen. Ich konnte in dieser Zeit selbst noch mal unbeschwert wie ein Kind sein. Vor allem, weil sie keinen unangenehmen Fragen gestellt hatte. Keine Einzige über meine Freunde oder Familie. Nicht einmal als sie die Scherben meines Badezimmerspiegels aufgefegt hatte. Ich hatte ihren Blick auf die Verletzung meinen Handrücken bemerkt. Sicherlich konnte sie sich zusammenreimen, was passiert war. Doch diesbezüglich kaum auch kein Wort über ihre Lippen.
Zum Glück.
🎵Last Friday night
Yeah, we maxed our credit cards
And got kicked out of the bar🎵hörte ich Katy Perry singen. Innerlich musste ich grinsen, so hatte mich diese Passage doch an Cleo und Thomas erinnert. Da kam mir die Frage in den Sinn, ob das Hausverbot in der Aurora für die beiden noch aktiv war. Natürlich verstand ich Phil. Die beiden waren schließlich in seinen Keller eingebrochen. Dennoch wäre es doch stark bedauernswert, wenn die beiden uns nicht begleiten könnten. Schließlich hatte ich die beiden total liebgewonnen.
Thomas hatte das Herz auf dem rechten Fleck. Das war mir sofort aufgefallen. Im Gegensatz zu den Anderen hatte ich ihn nie verdächtigt. Mir war schon nach kurzer Zeit klar gewesen, wie sehr er Hannah vergötterte. Nie und nimmer hätte er ihr auch nur ein Haar gekrümmt. Auch seine ganzen Handlungen und Entscheidungen, egal wie fragwürdig sie im ersten Moment schienen, waren mehr als verständlich. Er wollte seine Liebe wieder in seine Arme schließen, koste es, was es wolle. Ich war einfach ein Kollateralschaden, den er bereit war zu zahlen, als er mich bat zu Michael Hanson zugehen. Böse konnte ich ihm deswegen nicht sein. Mein Leben im Austausch für zwei.
Das war ein fairer Preis.
Richy und Hannah retten, war auch meine oberste Priorität gewesen. Ihre Nachricht mit meiner Kontakt-ID hatte mich erst in die ganze Geschichte hineingezogen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt kannte ich immer noch nicht ihre genauen Beweggründe. Wahrscheinlich würde ich bald wenigsten auf diese offene Frage eine Antwort erhalten. Nicht nur deswegen war ich gespannt darauf, Hannah endlich kennenzulernen. Ich wollte auch wissen, was sie für ein Mensch war.
Die ein oder andere noch offene Frage würde Richy mir beantworten können. Doch war ich mir immer noch nicht sicher, ob ich ihn besuchen wollen würde. Ihm allein gab ich die Schuld an Jakes Verschwinden. Wenn dieser Umstand nicht gewesen wäre, hätte ich ihm wohl die ganze Mann ohne Gesicht Geschichte verziehen. Es wäre mir sogar egal gewesen, was die anderen davon gehalten hätten. Richy und ich hatten immer einen guten Draht zueinander gehabt. Dieser eine Sache, dieser eine Fehler, war so verdammt aus dem Ruder gelaufen. Trotz seiner Ambition, das Richtige zu tun.
Ich konnte nicht ahnen, dass schon bald ein Besuch bei ihm unausweichlich sein würde...
Lilly hatte ich schließlich auch verziehen. Auch wenn sie mir Schreckliches angetan hatte. So hatte ich doch auch ihre Beweggründe verstanden. Mittlerweile waren wir auch wirklich guIchte Freundinnen geworden. Ihr die Chance zu geben, ihren Fehler auszumerzen, hatte sich also mehr als nur
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Duskwood - For all the Ghosts that are never gone
FanfictionZwei Monate nach dem Hannah aus den Minen gerettet wurde, hat Jake sich immer noch nicht bei [MC] gemeldet. Sie ist sich sicher, dass ihm etwas passiert sein muss. Doch nachdem ein Überraschungsbesuch vor ihrer Tür steht, beginnt die Reise in ein ne...