Kapitel 17: Hackerboy

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Meine Knie waren wackelig, zum Glück hielt Jake mich so fest in seinen Armen und gab mir Halt. Sonst wäre ich sicherlich längst zu Boden gesunken. Es fühlte sich immer noch so surreal an, dass er tatsächlich hier war. Und doch war da dieses Gefühl der Vertrautheit, dass er schon immer in mir ausgelöst hatte. Nur jetzt war es so unermesslich viel stärker.

Meine Tränen wurden immer weniger, doch machte ich keine Anstalten, mich von Jake zu lösen. Irgendwie war immer noch die Angst in mir, er würde einfach wieder so verschwinden. Ich wusste nicht, ob Jake eine ähnliche Angst durchfuhr, denn auch er machte keine Anstalten, sich von mir zu lösen.

Wir müssten dann wohl für immer hier so stehen bleiben...

Doch dann spürte ich, wie sich noch jemanden mich drückte. Kurz löste ich mein Gesicht von Jake um einen Blick auf die weitere Person zuwerfen. Ein leichtes Lächeln zauberte sich auf meine Lippen, als ich den blonden Haarschopf entdeckte. Ich legte meinen Kopf wieder gegen Jakes Schulter und löste meinen rechten Arm von ihm, um Lilly auch in unsere Umarmung zu integrieren.

Ich merkte, wie Jake nervös zusammenzuckt. Es schien ihm merklich unangenehm zu sein, dass auch nun seine jüngste Schwester seine körperliche Nähe suchte. Doch hatte er keine andere Wahl, als dies über sich ergehen zulassen.

Strafe musste sein....

„Du brauchst gar nicht so zu heulen! Ich hab' dir die ganze Zeit gesagt, dass Jake lebt und zurückkommen wird.", tadelte mich Lillys verweinte Stimme.

„Ja, hast du.", antworte ich und begann wieder heftig . „Aber ich habe mir doch solche Sorgen gemacht."

„Ich doch auch", entgegnete Lilly unter noch mehr Tränen als vorher. Auch sie drückte sich verzweifelt an Jake.

„Das darfst du nie wieder tun", richtete ich meine Worte nun an Jake. Mir war bewusst, dass Lillys und meine Konversation so stattgefunden , als wäre er nicht gerade direkt neben uns stehen.

„Nie, nie, nie wieder.", beteuerte ich und versuchte dabei streng zu klingen. Doch die Erleichterung hatte meine Stimme übernommen.

„Wehe, du tust uns das noch mal an!", auch Lillys Versuch, ihn zu disziplinieren, scheiterte mit ihrer Freude über den Umstand, ihn endlich auch in den Armen halten zu können.

„[MC]..., Lilly...", hauchte Jake unsicher.

„Also ich störe eure Dreisamkeit echt ungern.", räusperte sich Dan. „Aber Hackerboy, oh Hackerboy! Du hast uns soooo einiges zu erklären!"

„Das stimmt wohl...", antwortete Jake fast schon kleinlaut und löste vorsichtig seinen Arm von mir. Dabei erreichte er aber nur, dass ich mich noch fest an ihn drückte.

Es fühlte sich für mich schon fast so an, als würde er wirklich wieder verschwinden und das musste ich definitiv verhindern.

„Aber nicht hier.", sagte Jake ruhig.

„Pff, als ob wir dich ohne Erklärung einfach so mitnehmen würden.", lachte Dan gehässig auf.

„Natürlich nehmen wir ihn mit!", jetzt war ich es, die sich von Jake gelöst hatte und Dan böse anfunkelte.

„Ich werde sicherlich nicht einfach so einen gesuchten Schwerverbrecher in unser Haus lassen.", argumentierte Dan.

„Jake ist doch kein-" begann ich und wurde so gleich von Dan unterbrochen.

„Kleines, ich erinnere dich nur zu gerne daran, dass das FBI am war, um deinen Boyfriend festzunehmen.", legte eine besonders abwertende Bedeutung auf das Wort „Boyfriend".

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 01, 2024 ⏰

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