POV. Madison
Es dauert nicht lange um das Spiel zu verstehen und definitiv auch nicht um sämtliche Entscheidungen, die mich in diese Lage gebracht haben zu verfluchen und zu überdenken.
Eine dieser Entscheidungen war es mir den Alkohol abnehmen zu lassen, denn dieser wäre wahrscheinlich das einzige, was mir im Moment helfen könnte.Mit angespannten Kiefer starre ich auf die Flasche des Unheils.
So habe ich sie jedenfalls genannt, nachdem ich den Sinn des Spiels erfasst hatte. In Wahrheit handelt es sich bei besagter Flasche jedoch nur um eine einfache leere Alkoholflasche, die nach und nach von allen einmal im Kreis gedreht wird und das glückliche Paar, welches auserkoren wurde für sieben Minuten in einen Raum neben dem Wohnzimmer schickt.Ich war noch nie in diesem Raum drinnen, doch allen Anschein nach ist es ein Gästeschlafzimmer und was darin geschieht möchte ich mir erst garnicht ausmahlen.
Jedoch bin ich der festen Überzeugung, dass ich dieses Zimmer und vor allem das Bett darin nie in meinem Leben betreten werde.Gerade wird ein weiteres Pärchen unter Jubelrufen ins Zimmer geschickt, welches aus Cole und einem braunhaarigen Mädchen besteht und ich danke dem Himmel, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt verschont geblieben bin.
Alexis neben mir scheint meine Meinung jedoch garnicht zu teilen.
Ihr Blick ist geradezu mörderisch , während sie Cole und dem Mädchen, dass nicht sie ist, nachschaut.„Was ein Arsch...." murmelt sie neben mir und ich bin mir nicht sicher, ob ich lachen oder die Augen verdrehen soll.
Das ist doch albern....„So geht eben das Spiel und wenn du dich nicht daran erinnerst, dann tue ich das eben.
Du wolltest hierher und du wolltest auch dieses Spiel mitspielen."
Ich werfe ihr einen anklagenden Blick zu, der deutlich werden lässt, dass sie obendrein nicht nur sich, sondern auch mich in diese Lage gebracht hat und sie kein Recht hat sich nun darüber bei mir zu beschweren.„Außerdem würde es an ein Wunder grenzen, wenn nach all den Runden und mit den ganzen Menschen ausgerechnet du und Cole ausgewählt werdet."
„Ich habe doch garnicht gesagt, dass ich mit ihm ins Zimmer wollte." versucht sie sich zu verteidigen, während sich ihr Gesicht rot verfärbt.
„Das brauchtest du auch nicht."
Ernsthaft für wie dumm hält sie mich eigentlich?!„Wollen wir vielleicht doch in mein Zimmer gehen?" starte ich erneut einen Versuch, doch sie schüttelt sofort vehement mit dem Kopf.
„Nur weil Cole mit dieser Tussi gegangen ist? Nein auf keinen Fall!"
Ich komme nicht umhin frustriert auszuatmen.Als die Leute schließlich anfangen von zehn nach unten zu zählen und somit die 7 Minuten zu beenden beugt sich Alexis zu mir herüber.
„Was er kann, dass kann ich schon lange.
Gleich ist übrigens Aiden dran, doch da ich wahrscheinlich eh nicht dran komme, sorge ich schon einmal vor."Verwirrt kneife ich die Augen zusammen, um rauszufinden, ob es am Alkohol liegt, oder an Alexis, dass ich keinen Plan habe was sie mir damit sagen will.
Doch ich muss nicht lange überlegen, denn als der Countdown gerade von zwei auf eins übergeht presst Alexis ihre Lippen auf die des Typen, der nun auf ihrer Linken sitzt.
Am liebsten würde ich mir gegen die Stirn schlagen, doch ich bin vermutlich zu geschockt. Jedenfalls bewegt sich mein Arm nicht.
Dafür aber mein Kopf, welcher langsam von Alexis, zu dem Typen, den ich nicht kenne und sie mit Sicherheit auch nicht, bis zu Cole wandert, der in diesem Moment mit dem braunhaarigen Mädchen das Zimmer betritt und sich feiern lässt.Beide sehen aus, als hätten sie gerade einen Kampf mit einer Wildkatze gehabt, denn ihre Haare sind ziemlich verwuschelt und ihre Kleider zerknittert.
Das Mädchen strahlt triumphierend, während sie sich mit der Hand am Hals langfährt und die Blicke auf eine rote Stelle zieht, die zuvor mit absoluter Sicherheit noch nicht da war.
Cole hingegen hat alleine auf seinem Gesicht schon zwei bis drei rosa Lippentabdrücke von ihrem Lippenstift und ich will garnicht wissen, wo sonst noch.Verstört wende ich meinen Blick ab und seufze ungläubig, als ich sehe, dass Alexis und der Typ immer noch knutschen.
Das traurige an der Geschichte ist nur, dass Cole es nicht im geringsten zu stören scheint und ich bin mit Sicherheit nicht diejenige, die dies Alexis sagen wird....„Aiden jetzt bist du dran." erklingt die Stimme eines Mädchens auf der anderen Seite der Runde.
Sie ist rothaarig und klimpert mit ihren falschen Wimpern so sehr, dass man meinen könnte, sie hätte etwas im Auge.Aiden neben mir nickt nur stumm und setzt die Flasche auf dem Boden.
Unbewusst halte ich dabei die Luft an und balle meine Hände zu Fäusten, während ich dafür bete, nicht diejenige zu sein, auf der die Flasche landet.Nachdem er der Flasche jedoch den nötigen Schwung gegeben und sie somit ins Drehen versetzt hat beschließe ich, dass es wohl das Beste für mich sei, meine Augen lieber geschlossen zu halten.
Zwar ist es sehr unwahrscheinlich, dass nach all den Runden und bei all diesen Menschen ausgerechnet ich diejenige bin, die mit Aiden ins Zimmer muss, und das wiederhole ich ununterbrochen in meinem Kopf, doch ich will dennoch nicht hinsehen.Wahrscheinlich wäre es selbst das Beste, wenn ich gleich die 7 Minuten nutze, in denen Aiden und sein neustes Opfer den Raum verlassen, um hier zu verschwinden.
Ich meine eine bessere Möglichkeit wird sich mir wohl kaum bieten.
Immerhin müsste ich ohnehin nach Aiden die Flasche drehen und es ist komplett ausgeschlossen, dass ich mit jemanden rummachen werde....
Außerdem würde ich mir so den besserwisserischen und überlegenen Blick von Aiden ersparen, der mir ja gesagt hat, dass ich gehen soll.Ganz in meinen Gedanken versunken merke ich erst recht spät, dass es auf einmal ganz leise geworden ist.
Naja was heißt ganz leise... im Hintergrund läuft immer noch die laute Musik und das Gelächter und Gesinge der feiernden Leute, da die Mehrzahl der Partygäste ja nicht in das Vergnügen dieses tollen Spiels gekommen ist.....
Wie Ich wünschte auch unter diesen Leuten zu sein.Doch nein, bei dem Spiel sind nur diejenigen Beteiligt, die einen Platz in der Sitzecke ergattern konnten und genau diese Leute waren nun alle leise. Zu leise....
Vorsichtig öffne ich meine Augen, um zu sehen wer das unglückliche Mädchen ist, doch das Erste was ich sehe sind ein Dutzend Augenpaare, die auf mich gerichtet sind.
Die Mädchen schauen mich an, als würden sie mich ermorden wollen, die Jungs hingegen schauen eher neugierig.
Alexis neben mir scheint alle Farbe aus dem Gesicht zu weichen und Aiden..... mit einem selbstsicheren Grinsen beugt er sich zu mir herüber und spricht dabei so leise, dass nur ich ihn hören kann.„Du wolltest ja unbedingt mitspielen, anstatt auf mich zu hören."
Da ich ihm diesen Triumph nicht gönnen möchte und ihn erst recht nicht in die Augen sehen will, starre ich stattdessen nur auf die Flasche des Unheils, die ganz offensichtlich auf mich gerichtet ist.„Ich-.... Nein ich..." versuche ich mich aus dieser Situation rauszureden, doch ich bekomme nur nervöses Gestammel heraus.
„Ich denke sie kann ihr Glück noch nicht fassen." lacht ein Typ, genauer gesagt Max und handelt sich wütende Blicke der Mädchen und zustimmendes Gelächter der Jungs ein.
„Wenn sie nicht will, dann melde ich mich freiwillig." ruft ein Mädchen in die Runde und es ist unübersehbar, dass sie in ihren Gedanken schon einige Schritte weiter ist.
„Das ist nicht die Idee des Spiels Cassi" ruft Cole zurück und grinst mich mit einem Funkeln in den Augen an.
„Außerdem will sie bestimmt."„Natürlich will sie." brummt Aiden neben mir und steht auf, wobei er mich an der Hand, von der ich nicht bemerkt habe, dass er sie überhaupt ergriffen hat, mit sich hochzieht.
„Hier entlang Prinzessin."
Am liebsten würde ich ihn in diesem Augenblick die Augen auskratzen, doch da mein Körper mir inzwischen jeglichen Dienst verweigert hat, schaue ich nur nach Hilfe suchend zu Alexis, deren Augen immer noch erstaunlich weit aufgerissen sind, während sie zwischen Aiden und mir hin und her sieht.
Von ihr kann ich wohl keine Hilfe erwarten, denn während sie immer noch in einer Art Schockstarre zu stecken scheint, zieht Aiden mich bereits durch einen kleineren Flur.
Die Leute machen ihm wie selbstverständlich Platz, sodass man sich nirgendwo durchquetschen muss und die Mädels beschränken sich ausnahmsweise ebenfalls nur aufs gucken.Während ich weiterhin feindselig beobachtet werde, bekommt Aiden Blicke ab, bei denen man meinen könnte, dass er ein Gott wäre.
Na super.... So habe ich mir den Abend ganz sicher nicht vorgestellt.
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Playboy to go
RomansaMadison Walker ist ein wunderschönes und doch unscheinbares Mädchen. Mit ihrer Mutter zusammen, lebt sie in einem hübschen, kleinen und bescheidenen Haus. Ihr Vater ist bei einem Autounfall gestorben und durch das wenige Geld, was ihre Mutter als K...