Kapitel 1

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Vor einer gefühlten Ewigkeit hat sich Cat_ArliM5 eine Story über Jonah und Eliah gewünscht. Und endlich habe ich die Motivation dazu gefunden, diesen Wunsch wahr zu machen. Ich hoffe, dass euch dieser Teil der Story ebenso gut gefällt, die die bisherigen.

Jonahs Körper zitterte, als er auf das Haus zuging. Er wollte nicht hier sein, er wollte wieder nach Hause, zurück in sein Zimmer, doch er wusste jetzt schon, dass er es wahrscheinlich nie wieder sehen würde. Seine Kleidung war der Jahreszeit gegenüber nicht angemessen. Während draußen Tonnen von Schnee lagen, war er bloß in eine kurze Hose und in dünnes Shirt gekleidet. Auch seine Schuhe waren zu dünn, mittlerweile schon durchgeweicht. Wie er den Winter hasste. Im Winter sperrten sie ihn immer noch draußen, hielten ihn an der kurzen Kette, mit der er so wenig Bewegung hatte. So hielten sie ihn unter Kontrolle. Und das hier war sein Ticket in die Freiheit. Jonah wusste nicht, wieso sein Vater ihn hierher geschickt hatte, wenn er ehrlich mit sich selber war, wollte er es eigentlich auch gar nicht wissen. Es war ihm wohl dabei, von seinem Vater und seiner Freundin weg zu sein. Je weiter weg er von ihnen war, desto besser ging es ihm.
Mit zitternden Fingern drückte er nun auf die Klingel. Jonah hörte das Geräusch in dem großen Haus wiederholen, zudem spürte er die Blicke einziger Wölfe auf sich, die sich in dem kleinen Dorf mitten im Wald bewegten. Nun hörte er Schritte und Stimmen, die sich lachend der Tür näherten, dann öffnete sich die Tür vor ihm mit einem kaum merklichen Geräusch.
„Ach du meine Güte.", Jonah blickte in das Gesicht eines Jungen mit dunklen Haaren und schneidenden grauen Augen.
Etwas hinter ihm stand ein weiterer Junge, der etwas kleiner war als der, der Jonah nun von oben bis unten musterte. Auch er hatte dunkle Haare, da seine Augen allerdings etwas zusammengekniffen waren, konnte Jonah die Augenfarbe nicht erkennen.
Die drei Junge standen sich gegenüber, sahen einander an, gewöhnten sich an den neuen Geruch, der in ihre Nase stieg.
„Jairo, bitte ihn doch rein.", flüsterte der etwas weiter hinten stehende Junge.
„Richtig.", der Andere lächelte, dann wandte er sich wieder Jonah zu, „Komm rein, du musst doch frieren."
Jonah nickte, betrat das Haus. Es war warm, gemütlich. Die Wärme umschloss ihn wie eine warme Decke, machte ihn gleichzeitig unglaublich müde. Seine Glieder begannen zu kribbeln, sie tauen langsam wieder auf, der Schnee unter seinen Schuhen schmolz und hinterließ bei jedem Schritt einen nassen Fleck auf dem Holzboden.
„Du siehst nicht gut aus. Alles in Ordnung?", der kleine Junge legte Jonah eine Hand auf die Schulter was ihn heftig zusammenzucken und zurückweichen ließ.
Doch er konnte nicht abstreiten, dass es ihm dreckig ging. Er war sich sicher, dass die Medikamente, die sein Vater ihm regelmäßig spritzte, immer noch in seinem Blutkreislauf ihr Unwesen trieben, den sein Kopf fühlte sich schwer an, er hatte Mühe damit, die aufkommende Aggression unter Kontrolle zu halten. Auch seine Sicht war noch leicht verschwommen, wie er jetzt feststellte. Es würde bestimmt noch mehrere Stunden dauern, bis dieser Zustand aufhörte.
Die Stimmen der beiden Jungen waren jetzt so fern, dass Jonah sie nicht hören konnte. Er nahm auch nur vage war, wie sich ihre Lippen bewegten, sah aber deutlich, wie die beiden sich ihm immer weiter annäherten. Und das konnte er auf keinen Fall zulassen. Mit der letzten Kraft, die er noch aufbringen konnte, stürzte sich Jonah auf die beiden Jungen. Überrascht wichen sie zurück, doch Jonah war schnell. Fast zu schnell, auch für einen Werwolf. Die beiden Jungen mussten Schlägen, Tritten und Bissen ausweichen, was ihnen nur knapp gelang. Einer der Ärmel des größeren Jungen wurde abgerissen.
Beide wussten, dass sie etwas tun mussten, sonst würde es für sie noch gefährlicher werden.
Jonah nahm die beiden kaum war, nur als zuckernde Schatten waren sie in seinem Sichtfeld zu erkennen, nicht mal seine Umgebung nahm er war. Er war in einem Rausch, der so schnell nicht enden würde und Jonahs Körper schmerzte bereits jetzt. Er versuchte sich immer noch gegen diese Aktionen zu wehren, wusste, dass er es eigentlich nicht wollte, wusste aber auch, dass er dem Drag nur nachgeben konnte, wusste, dass er zu schwach war, um ihn erfolgreich zu bekämpfen.
„Hilfe.", war das einzige Wort, dass er stockend, nach Atem ringend herausbrachte.
Zu mehr war Jonah nicht in der Lage, zu mehr war sein Körper nicht fähig, er konnte bloß dieses eine Wort aussprechen und hoffen, dass die anderen beiden seinen Schrei nach Befreiung verstanden.
Wie oft hatte er zu Hause versucht, um Hilfe zu schreien, wie oft hatte er die uniformtragenden Leute seines Vaters angefleht, ihn endlich von diesen Qualen zu befreien. Bis jetzt war es absolut vergebens gewesen, sie hatten es nie gewagt, ihrem Vorgesetzten zu widersprechen. Das hier war Jonahs letzte Chance auf Hilfe. Er musste es irgendwie schaffen, doch die Schmerzen machte ihn völlig verrückt, ließen ihn durchdrehen und sorgten dafür, dass er seinen eigenen Körper nicht mehr unter Kontrolle hatte.
Jonah schrie auf, als ihm plötzlich gewaltsam die Arme auf den Rücken gedreht wurden. Deutlich spürte er, dass es zwei Paar Arme waren, die ihn gefangen hielten. Er versuchte sich zu wehren, war jedoch machtlos gegen die geballte Kraft der Personen hinter ihm. Es dauerte eine Weile, bis sie ihn so gefügig gemacht hatten, dass er sich kein Stück mehr bewegen konnte. Er schrie, heuerte laut auf. Und dann spürte er einen Schlag in den Nacken, der dafür sorgte, dass ihm schwarz vor Augen wurde, seine Qualen endlich nachließen und all die Schmerzen seinen Körper verließen. Völlig erschöpft, aber gleichzeitig unglaublich erleichtert sackte er in sich zusammen und wurde von den Personen hinter ihm vor einem harten Aufprall bewahrt.

You're safe in my armes (BoyxBoy) (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt