Ich spüre, wie ich leicht zitterte, jede von Eliahs Berührungen jagte mir einen angenehmen Schauer über den Rücken. Seine Hände streiften fast unmerklich meine Seiten, sein heißer Atem schlug gegen meinen Nacken, sein warmer Oberkörper presste sich gegen meinen Rücken. Keiner von uns hatte bemerkt, dass sich Jiro aus dem Staub gemacht hatte, ganz leise das Zimmer verlassen und die Tür geschlossen hatte.
„Eliah.", meine Stimme war nur ein Flüstern, als ich es endlich schaffte, mich dazu zu zwingen, von ihm wegzutreten und mich umzudrehen.
Eliah sah mich an, seine Pupillen deutlich geweitet.
„Tut mir Leid, ich wollte nicht aufdringlich werden.", der Junge vor mir wurde auf einmal ganz nervös, er begann, mit seinen Fingern zu spielen, seien Wangen wurden immer röter und röter und seine Augen zuckten nervös durch die Gegend.
„Sch-schon gut.", stotterte ich, machte wieder einen Schritt auf ihn zu und legte schließlich meine Hände auf seine Unterarme.
Sofort, fast schon ruckartig, hob Eliah den Kopf und starrte mich an. Ich spürte, wie sich die Muskeln seiner Arme anspannten. Seine Augen glitten über jeden Zentimeter meines Gesichtes, er zog mich langsam wieder an sich heran, sodass ich irgendwann gezwungen war, meinen Kopf etwas in den Nacken zu legen, um ihn ansehen zu können. Nun stand ich doch wieder nahe an ihm dran, obwohl ich doch eigentlich auf Abstand bleiben wollte, um meine Gefühle zu ordnen.
So standen wir eine ganze Weile einfach nur voreinander, betrachteten das Gesicht des anderen und gewöhnten uns noch mehr an den Geruch des anderen, wenn das überhaupt noch möglich war.
„Ich ... ich sollte mich mal an mein Zimmer machen, wenn ich heute Nacht dort schlafen will.", murmelte ich, immer nach gefangen in seinen Augen.
„Ja, wen du Hilfe brauchst, sag einfach Bescheid.", Eliah rang deutlich mit sich, doch schließlich ließ er mich los und auch ich schaffte es, meine Hände wieder zu mir zu ziehen.
Doch auch als ich sein Zimmer verließ, hatte ich Schwierigkeiten, meinen Blick von ihm zu wenden, doch auch das bekam ich irgendwie hin. Als ich es endlich geschafft hatte, mich in mein Zimmer zurückzuziehen, bemerkte ich erst, wie schnell mein Herz schlug.
Warum zum Teufel reagierte ich so auf Eliah?
Und wieso reagierte mein Körper nicht auch auf Jiro so?
Was war hier los?
Zitternd atmete ich aus und presste meinen Rücken für einen kurzen Moment gegen die Tür, doch nach einiger Zeit schaffte ich es, mich von ihr zu lösen und mich auf den Weg zu dem Raum zu machen, in dem ich Utensilien für das Zimmer finden würde.
Das Zimmer stellte sich als ein Bad heraus, von dem man allerdings nicht allzu viel erkennen konnte. Doch auch das änderte sich in den nächsten Stunden gewaltig. Fast alles, was sich in diesem Raum befand, bekam einen neuen Platz und am Ende fühlte ich mich in diesem Zimmer richtig wohl. Das Bett hatte ich in dunklen Tönen bezogen, die Matratze war herrlich weich und ich hatte das Bett noch zusätzlich mit Decken und Kissen verfeinert. Jetzt sah es richtig schön bequem aus. Auf den Teppich hatte ich einen Sitzsack geschmissen, den ich im Bad gefunden hatte und die Tische und die Fensterbank hatte ich mit den Pflanzen bestückt, die ich gefunden hatte. Ich hatte mir geschworen, die Pflanzen noch durch echte zu ersetzen und auch ein paar Bilder hatten ihren Platz an der Wand gefunden. Insgesamt fühlte sich alles jetzt mehr danach an, als würde es wirklich mir gehören. Mein erstes eigenes Zimmer, dass ich so einrichten konnte, wie ich es mochte.
Dabei war ich mir gar nicht genau sicher, was ich an Innenausstattung mochte. Da wo ich herkam, waren alle Zimmer gleich gestaltet gewesen, es gab nicht mehr als ein Bett und einen Schreibtisch, dies Wände waren aus kahlen Beton gewesen und es hatte alles andere als einladend gewirkt. Wirklich ausgestattete Zimmer hatte ich nur in Magazinen gesehen oder bei den wenigen Malen, die mein Vater mich hatte fernsehen lassen. Und heute war das erste Mal, dass ich wirklich allein über das entscheiden konnte, was ich wollte. Das erste Mal in meinem Leben stand es mir zu, eine Entscheidung allein zu fällen und auch wenn es nur die Gestaltung meines Zimmers war, war es für mich doch etwas weitaus größeres. Es war ein Schritt in Richtung Freiheit und Unabhängigkeit. Und dafür war ich unglaublich dankbar. Den Tag ließ ich eigentlich relativ ereignislos verklingen. Zum Abendessen trafen sich wieder alle unten in der Küche und nun traute ich mich auch, mich in die Unterhaltung einzumischen. Es waren nur kleine Kommentare, keine langen Sätze, aber es war immerhin etwas. Ich wollte ihnen damit irgendwie zeigen, wie dankbar ich ihnen war, dass ich mich hier unglaublich wohl fühlte. Und ich war froh, dass die anderen meine Versuche so gut annahmen und wirklich versuchten, mich zu integrieren. So schaffte ich es, das Abendessen ohne große Probleme zu überstrahlen. Dannach zog ich mich erst einmal wieder in mein Zimmer zurück, in das in der Zwischenzeit jemand mehrere Kisten mit Kleidung gestellt hatte, die ich nun anprobierte und anschließend in den Schrank räumte. Eine Jogginghose und ein Unterhose ließ ich allerdings gleich draußen, denn ich musste unbedingt duschen. Es tat unglaublich gut, das Wasser auf meiner Haut zu spüren und das ohne Schmerzen. In dem Moment in dem ich die Dusche betreten hatte, hatte isch mein ganzer Körper angespannt und jedes einzelne Haar hatte sich aufgestellt. Ich hatte doppelt und dreifach gecheckt, ob sich in der Dusch keine Fesseln befanden, die mich wie sonst auch an die Wand fixierten. Und als ich das Wasser dann abgeschaltet hatte, hatte ich für mindestens zehn Minuten meine Hand unter das Wasser gehalten, um sicherzugehen, dass es mich nicht verbrennen würde. Und dann war ich endlich völlig unter die Dusche gesprungen, hatte das Gesicht gegen das Wasser gehalten und hatte das Duscvhen zum ersten Mal in meinem leben wirklich genossen, Ich kann nicht genau sagen, wie lange ich einfach nur dastand und es mir gut gehen ließ, bis ich endlich meine Haare und meinen Körper wusch, aber danach fiel ich todmüde in mein weiches Bett und war innerhalb von wenigen Sekunden eingeschlafen.
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You're safe in my armes (BoyxBoy) (Abgeschlossen)
WerewolfEliah ist der Beta des zukünftigen Alpha des Black Luna Rudel. Immer noch ist er auf der Suche nach seinem Mate, bis eines Tages, der völlig verschüchterte Jonah im Rufel auftaucht. Schnell stellt sich heraus, dass die beiden füreinander bestimmt si...