10. Kapitel

1.5K 63 13
                                    

POV Iwaizumi

Anfangs hatte Shouta mich nur geküsst, aber nach kurzer Zeit drückte er meine Hände über meinem Kopf zusammen, so das ich mich nicht mehr richtig bewegen konnte. Er küsste mich immer intensiver und langsam fing es an mich anzuwidern. Das Bild von Oikawa fing an zu verschwimmen. Shouta gab mit kaum noch Zeit zum Atmen. Mein Körper begann sich wegen dem Luftmangel zu beschweren und mit wurde ein bisschen schwindelig.

Plötzlich spürte ich seine Hand an meiner Hose. Sie glitt langsam hinein und seine Fingerspitzen strichen über meine engen Boxershorts.

Von jetzt auf gleich kam ich in die Realität zurück. Das ist nicht Oikawa! schrie eine Stimme in meinem Kopf. Ich riss mich aus Shouta's Griff und stieß ihn weg.

Wir beide keuchten aus Luftmangel.
Immer noch war mir etwas schwindelig und ich schüttelte mich. Das ist nicht richtig.
Ich streifte mit dir Augenbinde ab und starrte den braunhaarigen Blocker an.
„I-ich...ich kann das nicht." Ich schluckte.

„Ich habe wirklich Interesse an dir, Iwa."
Shouta blickte mich durchdringend an.
„Nenn mich nicht so..", knurrte ich.
Was meint er mit Interesse?
Ich stand echt auf dem Schlauch.
„Darf nur Oikawa dich so nenne? Iwa?"
Auf diese Frage folgte ein leichtes Zippen in meiner Brust. „Nein, aber nur Leute denen ich vertrauen kann.", fauchte ich mit etwas zu angriffslustiger Stimme.
„Was dachtest du denn, was ich mit helfen meine?", lachte der große Blocker.
„Karten spielen?" Er kam mit wieder näher und berührte sanft meine Wange.

Renn.

(Ich bin hoffentlich nicht die einzige die dabei an diesen „Run dö dö dö...(usw.)"
Sound denken musste)

Das war das einzige, woran ich denken konnte.
Ich stieß Stouta weg, sprang auf und rannte zur Tür. Ich riss sie auf und rannte die Treppe nach unten. Mir war egal ob ich irgendwas hier vergessen würde. Ich schnappte mit einfach meine Schuhe und rannte auf Socken nach draußen.

Ich stolperte aus dem Vorgarten des großen Familienhauses und lief so schnell ich konnte die Straße entlang. Ich sah mich nicht um und konnte so auch nicht Shouta sehen, der nun in der offenen Haustür stand. Genau so wenig hörte ich seine Worte. "Dich krieg ich auch noch. Ich habe noch nie aufgegeben."

POV Oikawa

Ich hatte den schlimmsten Kater meines Lebens. Ich lag auf meinem Bett und starrte die Decke an. Vergeblich versuchte ich, nicht an Iwa zu denken und irgendetwas an der weißen Decke zu finden, was ansatzweise interessant sein könnte. Der Schmerz in meiner Brust war immer noch da und kein Mädchen dieser Welt hätte das Loch in meine Herzen schließen können. Was dachte ich da? Nicht nur jedes Mädchen, sondern auch jeder Junge würde mich jetzt kalt lassen. Ich dachte nur an Iwa.

Ich war gerade dabei einzuschlafen, als mein Handydisplay aufblinkte und mir mitteilte, dass ich eine Nachricht bekommen hatte. Ich wusste nicht woher der kleine Funke an Hoffnung kam, dass es vielleicht Iwa sein könnte, aber ich griff nach meinem Handy und blickte müde auf den Bildschirm.

Es war nicht Iwaizumi, sondern eine unbekannte Nummer, die mir geschrieben hatte. War ja auch nicht anders zu erwarten. Wieso sollte er mir schreiben.

Genervt öffnete ich die Nachricht.

Unbekannte Nummer

Hallo,
Hier ist Yuki!
Wir haben uns gestern auf
der Party von Matsukawa
kennengelernt und hatten
eine Menge Spaß ;)
Als ich aufgewacht bin, warst du
aber leider schon weg.

Woher hast du meine Nummer?

So ein Typ hat sie mir gegeben.
Kiodashi oder so.

Ok

Naja, jedenfalls wollte ich fragen,
ob wir uns mal treffen wollen? ;)

Hör zu...

Das gestern war eine einmalige Sache.
Sorry wenn das nicht klar war.

- -

Nach dieser Nachrichte blockierte ich die Nummer und legte mein Handy wieder weg. Normalerweise war ich nett zu meinen Fans, aber ich wusste selbst nicht was gestern in mich gefahren war. Ich war einfach betrunken und Iwa...
Ich war so verletzt, dass ich einfach Ablenkung brauchte.

Während ich Yuki geküsst hatte, hatte ich mir vorgestellt das es Iwaizumi sei. Das war die einzige Möglichkeit gewesen, den Schmerz ein wenig zu lindern.

Ich drehte mich auf den Bauch.
Wie soll ich Iwa am Mittwoch gegenüber treten? Ich konnte ja nicht einfach so tun als wäre nichts gewesen und außerdem würde ich bei seinem Anblick bestimmt zusammenbrechen. Scheiße!

Frustriert vergrub ich mein Gesicht im Kissen. Ich hatte keine andere Wahl. Ich muss versuchen normal weiter zu machen.

-Time Skip-

Den ganzen Montag und Dienstag verbrachte ich zu Hause. Ich trainierte ab und zu, guckte fern und bestellte mir Fast Food. Ich hatte mein Handy durchgehend ausgeschaltet. Ich wollte mit niemandem reden und allein die Vorstellung irgendwelche neugierigen Fragen wegen meinem plötzlichen Verschwinden am Samstag zu beantworten, bescherte mir eine unbehagliche Gänsehaut.

Als ich am Dienstag Abend mit einer Pizza auf dem Sofa saß und mir eine kitschige
Liebeskomödie ansah, überlegte ich erneut, ob ich morgen in die Schule gehen sollte.
Ich muss. Ich bin der Kapitän des Teams und kann die anderen nicht einfach hängen lassen. Ich kann Iwa nicht hängen lassen.
Er weiß ja nichtmal was los ist.

Seufzend stellte ich die Schnulze, in welcher der Mann seiner Freundin gerade einen Antrag machte, aus und räumte den Müll der letzten Tage weg. Währenddessen regte ich mich innerlich darüber auf, wie kitschig und perfekt die Happyends in Filmen immer waren. Es gibt sowas wie ein Happyend doch garnicht. Und selbst wenn, werde ich meins nie haben.
Iwa steht ja bestimmt nichtmal auf Jungs. Wieso sollte er jetzt plötzlich bi oder schwul sein. Das wüsste ich doch.

Ich machte noch den Abwasch und ging dann zur Treppe um mich schnell in meinem Zimmer zu verkriechen. Auch wenn ich am liebsten wie in diesen traurigen Romanzen heulend und mit Eiscreme im Arm auf dem Sofa verrotten wollte, konnte ich es echt nicht ab, wenn es unaufgeräumt war, weshalb ich mir diesen Wunsch nicht erfüllen konnte.

Aus dem Flurspiegel blickte mir ein gefühlloses Gesicht entgegen. Meine braunen Haare hingen mir ferttig in's Gesicht und ich hatte tiefe Augenringe. Ich sah schon ziemlich scheußlich aus. Kein Wunder, ich hatte auch seit Tagen nicht geduscht und die Tage wurden immer heißer. Nachts wurde ich von meinen Gedanken wach gehalten und hatte deswegen meistens auch nicht mehr als 2 bis 3 Stunden Schlaf abbekommen. Das tat mir echt nicht gut. Du bist erbärmlich. Ja, genau das dachte ich über mich. Ich war erbärmlich. Erbärmlich, mich zu verstecken und vor meinem Leben zu flüchten.

Ich kann nicht in die Schule.
So konnte ich wirklich nicht gehen. Ich entschloss mich, vor dem Schlafen noch duschen zu gehen. Es war zwar schon 23:20 Uhr, aber ich befürchtete, dass ich ohnehin erst spät einschlafen würde.

Als ich fertig war, trocknete ich meine Haare ab und blickte in erneut in den Spiegel.
Meine Augenringe waren noch da, aber ich sah schon etwas frischer aus und meine Haare hingen nicht wegen Schweiß und Erschöpfung nach unten? sondern wegen dem kalten Duschwasser.

Ich setze ein Lächeln auf. Es war noch künstlicher als sonst. Was soll's...

Ich ging in mein Zimmer, dachte garnicht erst daran mich noch großartig umzuziehen, da ich eh nur eine Boxershorts trug und ließ mich auf mein Bett fallen.
Anders als erwartet schlief ich überraschenderweise schon eine halbe Stunde später ein.
Doch nichtmal im Traumland ließ Iwa mich in Ruhe.

_________________________________________________________________________

Hi, wie gehts?

(W: 1192)

Iwaizumi x Oikawa | Haikyuu IwaOiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt