Iwaizumi x Oikawa | Haikyuu IwaOi

14. Kapitel

POV Iwaizumi

Entrüstet stürmte ich aus der Halle.
Wieso? Wieso?!
Ich hatte so oft nach dem Ball gerufen. So oft!
Um die 20 Mal bestimmt; wahrscheinlich sogar öfter. Immer hatte er jemand anderem zugespielt. Was sollte das? Den einen Tag spielte er nur zu mir und jetzt konnte ich so viel schreien wie ich wollte und bekam nicht einen Ball ab.

Das muss ich mir nicht gefallen lassen! Was habe ich diesem Idioten denn bitte getan?

Ich stampfte in die Umkleide und öffnete meinen Spind. Ich war nicht derjenige, der plötzlich wegrannte und mit dem nächstbesten Mädchen rummachte.

Schnell zog ich mir meine verschwitzten Sachen aus und holte meine normalen Klamotten aus meiner Sporttasche.
Scheiß Oikawa! Verdammter Shittykawa!

Ich knöpfte meine Jeans zu. Das Training war zwar noch nicht vorbei und wir waren mitten in einem Trainingsspiel gewesen, aber wenn Oikawa mir nicht zuspielte, hatte ich eh keinen Nutzen für das Team. Es würde also keine großen Unterschied machen ob ich da war oder nicht.

Energisch knallte ich meine Spindtür zu, schnappte mir meine Tasche und stürmte, immer noch kochend vor Wut, nach draußen.
Ich lief übers Schulgelände zum Schultor.
Meine Gedanken hingen immer noch bei Oikawa und langsam verwandelte sich meine unfassbare Wut in ein unerträglich schmerzhaftes Stechen in Herznähe. Was habe ich falsch gemacht?
Was für einen Grund hat er, um mich zu ignorieren?

Ich rannte geradezu nach Hause. Als ich ankam war ich ganz schön außer Atem.
Soll der Coach mich doch wegen meinem plötzlichen Verschwinden anmeckern. Ist mir doch egal. Ich lass mich nicht ignorieren.
Wie kann man ein Ass ignorieren?

Immer noch in Gedanken schloss ich die Haustür auf, kickte meine Schuhe von den Füßen und lief die Treppe hoch, in mein Zimmer. Dort angekommen pfefferte ich meine Schultasche in die Zimmerecke und schmiss mich aufs Bett.

Es war Donnerstag. Ich müsste nur noch einen Tag in dieser Hölle aushalten und dann hätte ich für zwei Tage meine Ruhe.
Allerdings war am Samstag auch der Tag meines gebrochenen Herzens.
Ich seufzte und vergrub meinen Kopf tief in der Matratze. Shittykawa und Shita (Shouta) konnten mich mal.

Ich kramte mein Handy aus meiner Hosentasche und entsperrte es. Dann ging ich auf Instagram und suchte in meiner 'Gefolgt' Liste nach Oikawa. Als ich ihn fand, klickte ich auf sein Profil und scrollte durch seine Beiträge. Auf mehreren Bildern war auch ich drauf. Meist waren es Selfies die Oikawa ohne Vorwarnung gemacht hatte, weswegen ich nie wirklich lächelte.

Seufzend ließ ich meinen Arm sinken. Hatte ich ihn verloren?
Frustriert ließ ich mein Handy achtlos neben mich auf die Matratze fallen und schloss die Augen. Ich wollte einfach nur schlafen. Egal ob er mich wieder in meinen Träumen besuchen würde. Ich war müde und fühlte mich vollkommen ausgelaugt. Obwohl ich mich beim Training heute ja nicht wirklich anstrengen musste.
Mit letzter Kraft zog ich mein Oberteil und meine Hose aus, wickelte mich in meine Decke und kugelte mich -ganz typisch- zusammen.

Ohne das mein Gedankenstrom unterbrochen wurde, driftete ich nach und nach immer mehr ab. Eigentlich musste ich noch was für die Schule machen aber ich war zu müde und gab mich dem Schlaf hin.

„Aufwachen!"

Ich öffnete die Augen und blinzelte müde. Ich sah den Umriss meiner Mutter vor dem Fenster stehen und den Vorgang aufreißen. „Du kannst froh sein, dass ich dich noch wecke", nörgelte sie.
Seufzend schüttelte ich den Kopf und wischte mir den Schweiß von der Stirn, den ein erneuter Traum von Oikawa ausgelöst hatte. Ich hatte wohl vergessen meine Tür abzuschließen. Normalerweise schloss ich sie jeden Abend zu, damit meine Eltern nicht rein konnten.