Randale am Abend

7 1 0
                                    


Warnung: Sexuelle Belästigung! 

____

Mit einem lauten Pochen in den Ohren stand ich etwas abseits von der Truppe und stopfte eine geschmacklose Traube nach der anderen in meinen Mund. Meine Gedanken rasten. Was mach ich nur? Ich stehe einem Dämon gegenüber. Ein Dämon, der es scheinbar auch noch auf mich abgesehen hat. Aus welchen Grund auch immer... Nein, bleib ruhig... das bildest du dir bestimmt nur ein... Es gibt keinen Grund, weshalb er es auf dich abgesehen haben sollte. Schließlich hat er bereits ein Opfer... Ciel Phantomhive... ein Junge...

Mein Blick wanderte zu dem Earl, welcher sich gerade mit dem braunhaarigen Mann, Arthur, unterhielt. Ciel Phantomhive... was hat dich dazu veranlasst einen Packt mit einem Dämon einzugehen? Ausgerechnet einem Dämon... eine Kreatur, die man nur durch ein Opfer herbei rufen kann... Was hat dich dazu gebracht? Und weshalb ist dir nicht etwa... warte... woher weiß ich das alles überhaupt?

Ein leichtes Ziehen in meiner Schläfe unterbrach meine Gedankengänge und meine Hand schnellte zu der schmerzenden Stelle. Sie zu massieren war genauso hilfreich, wie ein Pflaster über einen gebrochenen Knochen zu legen.

„Hören Sie bitte auf damit.", bat eine Frauenstimme neben mir und ich drehte meinen Kopf zu Irene, welche von Siemens unsittlich angefasst wurde.

„Aber, aber...", murmelte dieser und kam wieder auf sie zu.

Ohne nachzudenken, stellte ich mich schützend vor Irene und starrte Siemens finster an. Der gab nur ein seltsames Glucksen von sich und legte zuerst einen Arm um mich, zog mich somit zur Seite und legte den anderen um Irene. Alles in mir erstarrte. Der wagt es auch noch...!

„Ich sagte Sie sollen aufhören!", schrie die platinblonde den größeren an und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, was mir jedoch die Ohren dröhnen ließen und ich für einen Moment meine Sicht verlor. „Nehmen Sie Ihre widerlichen Finger von uns! Ich ertrage das nicht länger!"

„Wie war das?", fragte Siemens, sichtlich mehr als nur betrunken. „Was erwartest du denn, wenn du dich derart aufreizenden anziehst?"

Dem Typen sollte man die Leviten lesen... Wieder mit klarer Sicht und sichtlich genervt trat ich ihm mit der Hacke meines Schuhes auf den Fuß, worauf er ein Schmerzensschrei von sich gab und uns endlich los ließ.

„Einer Frau die Schuld an ihrem Missbrauch in die Schuhe zu schieben, ist äußerst ungehalten und zeugt von Inkompetenz.", meinte ich kühl, mein Akzent unüberhörbar.

Irene war einige Schritte zurück gewichen und ich unterstrich mein Tun, in dem ich meine Hacke auf dem Fuß von Siemens drehte. Dieser versuchte weitere Schreie zu unterdrücken, ehe er mich zurück stieß. Ich fing mich jedoch gelassen selbst.

„Du widerlicher, alter Bock!", schrie Grimsby sauer. „Was fällt dir ein MEIN Weib zu begrapschen!"

Er griff nach der nächst besten Flasche und schleuderte sie in die Richtung von dem Deutschen und mir. Schnell machte ich einen Satz nach hinten, um der nahenden Katerstrophe auszuweichen. Doch dazu kam es leider nicht. Ein gewissen Butler fing sie ohne Probleme, wie ein schwarzer Blitz, auf. Der Korken flog mit einem 'Plopp' aus dem Flaschenkopf und die Flüssigkeit leerte sich elegant über einem Gläserbaum.

Wo kam der plötzlich her...? Hat der Dämon ihn etwa gerade...? Ich verschränkte die Arme und nickte sacht, als ich ein Eingeständnis machen musste. Eins muss man ihm lassen. Sein Job macht er wirklich gut...

Nach dem sich alle Gläser gefüllt hatten – man bemerke es war nur eine Flasche – erklärte uns der Dämon: „Das ist ein äußerst seltener Tropfen aus dem Dorf Purcari im südlichen Moldawien. Bitte sehr, meine Herrschaften! Genießen Sie ihn!"

„Was für ein grandioser Gläserbaum!"

„Wann hat er den denn aufgestellt...?"

„Und dieser Duft...", schwärmte Siemens, der seine Schmerzen scheinbar vergessen hatte. „Wie auf einem Blumenfeld."

Ich will nicht wissen, wie für ihn ein Blumenfeld riecht. Mir wird davon schlecht...

„Der riecht gut! Krieg ich ein Glas?", fragte Grey, der Butler in weiß, sofort.

„I...Ich auch!", rief Siemens.

„Ich nehme auch eins.", schloss sich Lau noch an.

Es dauerte nicht lange und fast jeder hatte ein Glas in der Hand - oder mehrere. Wie kann man so etwas, das so riecht, trinken? Schnell wandte ich mich wieder meinen Trauben zu. Irgendwer musste ihnen ja die verdiente Aufmerksamkeit schenken.


Book of a Maid and ButlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt