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PoV. Hyunjin | Nachdem meine Mutter Jisung vor seiner eigenen Haustür abgesetzt hat, hat sie mich weitergefahren. Schließlich machen wir unseren nächsten Stopp bei Felix vor der Haustür. Ich habe alles mit meiner Mutter abgeklärt und sie freut sich sehr für mich, dass ich mit jemanden auf ein Date gehe. Bis vor kurzem hat meine Mutter nicht einmal gewusst, dass ich auf Jungs stehe. Sie hat mich ausgelacht, da sie zu hundert Prozent davon ausgegangen bin, dass ich hetero bin. Doch es macht mich froh, wie sehr sie mich unterstützt. Da wir so ziemlich weit weg wohnen, wird sie uns beide zu unserem Date bringen und später von da aus uns zu mir nach Hause fahren.

Meine Mutter besteht ebenso darauf, dass wir zusammenkommen und dafür bin ich ihr mehr als dankbar.

Nun stehen wir mit dem Auto vor Felix' Grundstück. Es macht mich neidisch, dass alle meine Freunde in der Stadt wohnen und ich immer ein weites Stück fahren muss. Genau deswegen habe ich jetzt schon angefangen, den Führerschein zu machen. ,,Freust du dich auf ihn?" fragt meine Mutter ziemlich entspannt. ,,Muss die Frage sein? Ich glaube, dass du die Antwort auf diese Frage ganz bestimmt weißt." erwähne ich und ich spüre, wie ich anfange, zu zittern. Entweder vor lauter Aufregung oder weil es ein Zeichen dafür ist, mit Felix kuscheln zu müssen, oder beides. ,,Ich habe schon lange auf diesen Moment gewartet und jetzt können wir endlich auf dieses Date gehen." füge ich hinzu, ehe von meiner Mutter folgende Worte aus dem Mund kommen: ,,Dann wünsche ich euch beiden da ganz viel Spaß. Und wenn ihr nicht zusammenkommt, streiche ich dir das Taschengeld." ,,Eomma!" rufe ich amüsiert dazwischen. ,,Es wird sich schon was tun. Garantiert." erwähne ich zusätzlich.

Als ich sehe, wie Felix seine Haustür öffnet, verlasse ich mit einem großen Blumenstrauß das Auto. Ich komme auf ihn zu und ich kann es nicht glauben, dass wir beide uns so passend angezogen haben, ohne dass wir uns abgesprochen haben. Weiß und elegant. Ich bin umso mehr verliebt in diesen Jungen. Als könnte er in meinen Kopf reinblicken. Da müsste er jetzt auch wissen, dass ich in ihn verschossen bin.

,,Hey, Lixie." Murmele ich und ich gebe mein Bestes, um Selbstbewusst zu wirken. ,,Was? Für mich?" schleicht sich aus Felix' Mund und wirkt dabei nervös. Ich fange an zu kichern und kommentiere: ,,Nein, für deine Mutter, weißt du? Natürlich für dich, Dear." Er selbst fängt an zu kichern und nimmt den Strauß zufrieden an: ,,Danke, der riecht wirklich schön. Ich bringe ihn kurz rein und dann können wir los, ja?" Nun verschwindet er kurz, um dem Blumenstrauß einem Zuhause zu geben.

Als er zurückgekehrt ist, habe ich ihm die Tür zu den hinteren Sitzen aufgehalten und nun fährt uns meine Mutter zu dem Restaurant, wo wir hinwollten. Ich weiß, wie sehr Felix internationales Essen liebt, also habe ich mich bei einem italienischen Restaurant fündig gemacht. Zumal wäre mir jetzt auch nach einer Pizza zumute.

Nachdem meine Mutter uns abgesetzt hat, greife ich vorsichtig nach Felix' Hand und verschränke diese mit meiner. Meinen Kopf neige ich zu ihm und direkt bekomme ich das Lächeln meines Sonnenscheins zu Gesicht. ,,Hey, ist alles in Ordnung?" frage ich relativ entspannt und drücke dabei meine Handfläche gegen Felix'. ,,Ja, na klar. Ich bin nur ziemlich aufgeregt, weißt du? Ich war noch nie auf einem richtigen Date und deswegen bin ich gespannt, wie sich dieses Date entwickeln kann." antwortet Felix ehrlich und sieht mich dabei sehr zufrieden an.

Nun sitzen wir an unserem Tisch und warten nur darauf, dass wir unser Essen bekommen. In der Zeit unterhalten wir uns ein wenig. ,,Meine Mutter hat mich gefragt, wieso ich so schick angezogen bin. Ich habe ihr einfach erzählt, dass ich mit meinen Jungs in diesen Minion Film gehe." erzählt mir Felix, doch ich frage ihn ein wenig ernster: ,,Wieso hast du ihr nicht einfach von unserem Date erzählt." ,,Naja... ich traue mich nicht, meiner Mutter zu erzählen, dass ich auf ein Date gehe, geschweige denn, dass ich schwul bin. Ich bin da ein kleines Weichei, was das angeht." antwortet er direkt, doch ich greife nach seinen Händen, um diese an meine zu drücken. Dabei vergewissere ich ihm: ,,Ah, deine Mutter wird dich bestimmt auch unterstützen, also mach dir da keine Sorgen. Meine Mutter weiß dies auch erst seit einer Woche und guck.. sie hat uns hierhin gebracht und holt uns auch ab, damit wir auch schön bei mir Zeit verbringen können."

,,Naww.. ja, ich überlege es mir noch, ja?" meint Felix und trinkt ein wenig aus seinem Glas Wasser. Er überlegt ein wenig und fragt mich anschließend ein wenig verwirrt: ,,Aber wie wollen wir bei dir Zeit verbringen, wenn wir unsere Anzüge anhaben. Ich habe keine andere Kleidung." Ich wollte diese Frage beantworten, doch plötzlich ruft er dazwischen: ,,Sama... willst du, dass ich mich bei dir in Unterwäsche präsentiere?" Wir beide fangen an zu lachen, doch ich versuche ihm jetzt zu erklären: ,,Ich habe für uns gemütliche Pyjamas vorbereitet. Da ich sowieso nur größer als du bin, müsste dies kein Problem sein. Aber wenn du in Unterwäsche rumlaufen willst, hätte ich damit auch kein Problem, Dear."

Er sieht mich schockiert an. Ich merke, wie er versucht, etwas aus sich rauszubekommen, doch es klappt nicht. Jetzt ist es sowieso zu spät, da jetzt gerade unser Essen ankommt. Während ich mir eine Pizza Fungi bestellt habe, hat Felix Lasagne Bolognese auf seinen Teller bekommen. Zusätzlich hat man uns Kaffee angeboten. Zumindest hat Felix einen ausgesucht, während ich mich für eine Espresso entschieden habe. ,,Dann guten Appetit." schleicht sich aus meinem Mund. ,,Dir auch guten  Appetit." von Felix, welcher direkt die Lasagne probiert, als hätte er den ganzen Tag darauf gewartet.

,,Wow.. die ist richtig lecker. Willst du probieren?" meint Felix und hält mir direkt die Gabel mit einem Stück von der Lasagne hin, sodass ich von seiner Gabel aus probieren kann. Ich werde wirklich schwach, wenn man mich füttert. Insbesondere, wenn dies von Lee Felix höchstpersönlich kommt. ,,Du hast recht. Die Lasagne schmeckt richtig gut. Aber das wundert mich nicht, denn der Chef dieses Restaurants ist halb Japaner und halb Italiener. Die zwei besten Küchen nach dem Koreanischen. Seine Schwester hat ein japanisches Restaurant in der Nähe, wenn du willst, dann könnten wir dort mit Minsung ein Doppeldate machen." schlage ich schlussendlich vor und mein Gegenüber nickt leicht. ,,Mir gefällt der Plan." bestätigt Lixie, welcher nun von meiner Pizza probieren kann, die ihm ebenso ganz gut schmeckt.

Wir verbringen noch eine lange Zeit im Restaurant. Wir haben viel zu bereden und haben nahezu ohne Pause Händchen gehalten. Irgendwann habe ich auch meine Mutter angerufen und bestätigt, dass sie uns abholen kann, denn zu Hause geht unser Spaß weiter. Schließlich will ich noch mit ihm zusammenkommen. Ich habe gestern Abend nicht umsonst mit meinem besten Freund küssen geübt. Er hat an seinem Schlüsselbein sogar einen Knutschfleck von mir, doch das sollte ich besser niemanden erzählen.

Ich könnte im Moment wirklich vor Freude platzen.

ᴇx ᵐⁱⁿˢᵘⁿᵍ ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt