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Meine Augen schließen sich, als ich meine Arme um Minho lege. Auch wenn ich gerade nichts erkenne, treffe ich seine Wange mit meinen Lippen perfekt. Ich frage Minho darauffolgend: ,,Wie geht es dir, Minhoney?" ,,Jetzt, wo ich gerade bei dir bin, ganz gut. Und dir?" ,,Auch.. wie sieht es mit deinem Knie aus? Ist doch nicht mehr so schlimm, oder?" ,,Nein, es geht wieder. Jeongin hat mich halt stark auf dem Boden geschubst, aber das Schlimmste, womit ich rechnen muss, sind gerade mal blaue Flecken. Also mach dir da keine Sorgen." vergewissert mir Minho und dreht sich in der Umarmung zu mir um, um mir einen kurzen Kuss auf die Lippen zu geben.

,,Gut zu wissen." nuschele ich und seufze entspannt. Wenn ich Minho etwas Gutes tun kann, dann befriedigt es mich sehr. Eine Weile herrscht Stille zwischen uns beiden, ehe Minho mich aus Interesse fragt: ,,Willst du mir vielleicht jetzt erzählen, wie deine Beziehung mit Jeongin lief?" Ich fange an zu lachen und merke daraufhin an: ,,Wenn du willst? Mir ist auf jeden Fall aufgefallen, dass ich in der Beziehung nonstop diese rosarote Brille angehabt habe. Auch in der Beziehung war er sehr problematisch, doch ich habe es einfach hingenommen, als wäre es nicht dramatisch, weißt du?"

,,Ja, das kann ich verstehen. Nur das sind so Fragen, die mich die ganze Zeit verfolgt haben. Auf den Schulfluren habt ihr fröhlich ausgesehen, kam mir die Frage auf, ob du wirklich glücklich mit ihm bist?" fragt mich Minho und aus meinem Mund erklingt plötzlich ein trauriges Seufzen, da ich gerade unsicher bin. ,,Ich weiß nicht, ob ich wirklich glücklich war oder dies nur meine rosarote Brille war. Auf jeden Fall ist mir mehr aufgefallen, wie Jeongin sich mir gegenüber verhalten hat, als ich deine Briefe erhalten und gelesen habe." berichte ich, doch als nächstes folgt eine weitere Frage von Minho: ,,Was ist dir denn aufgefallen?"

,,Naja.. sagen wir mal so.." erzähle ich los: ,,Wir haben ziemlich oft Sex gehabt und dabei wollte ich nicht einmal so viel haben. Am Anfang bin ich sehr kritisch gewesen, da ich glaube ich auch Demisexuell bin wie du. Und... irgendwann habe ich es doch zugelassen. Zunächst ging es mit der Menge, doch ich bin jemand, der nicht so viel aushält und einmal, als ich ,Nein' gesagt habe, hat Jeongin davon gesprochen, dass mir dieses ,Nein' nicht so gutstehe. Das hat mich dann an deine Briefe erinnert und dann kamen weitere Auffälligkeiten zum Vorschein.

Sehr oft haben wir uns auch nur getroffen, um miteinander rumzumachen. Manchmal haben Gespräche geklappt, nur er war nie jemand, der sich für etwas richtig interessiert hat. Es hat mich verletzt, dass ich mit ihm nicht solche Art Gespräche führen konnte, welche ich jetzt mit dir führen kann. Und er sagte Treffen ab mit der Begründung, dass Chan zum Beispiel einen Joint für die beiden vorbereitet hat. Da habe ich mich ganz schön unwichtig gefühlt."

,,Arschloch.." kommentiert Minho murmelnd und verdreht dabei seine Augen. ,,Ja, das kannst du laut sagen." antworte ich darauf und drücke dabei Minhos Kopf an meine Brust. Ich fange an, seine Kopfhaut zu kraulen und erwähne zusätzlich: ,,Aber jetzt haben wir uns getrennt und ich bin ehrlich froh darüber, dass es mit uns beiden vorbei ist. Ich investiere lieber die Zeit in Menschen, die mir wenigstens die Liebe geben, die ich brauche." ,,Dann hoffe ich stark, dass ich diese in naher Zukunft geben kann." unterbricht mich Minho und sieht mir dabei verliebt in die Augen, was mich in starke Verlegenheit bringt.

,,Minhun... das tust du schon und jetzt hör auf, so süß zu mir zu sein." murmele ich schüchtern vor mich hin. Anschließend kommentiere ich: ,,Und ich dachte, dass du viel schüchterner bist." ,,Bei Menschen, bei den ich mich sicher und geborgen fühle, öffne ich mich automatisch mehr. Wenn Hyunjin und Felix dabei sind, dann bin ich auch wieder viel ruhiger, da ich beiden noch nicht so gut kenne, obwohl Hyunjin in meine Klasse geht. Bei Seungmin zum Beispiel bin ich ziemlich gelassen und offen, aber wir sind schon seit der Mittelschule befreundet. Und du hast mir immer so viel Sicherheit gegeben mit deinen Antworten. Ich hätte niemals gedacht, dass ich so schnell an einen Menschen hängen kann. Du bedeutest mir viel Jisung und ich will dich einfach nicht verlieren." rechtfertigt er sich und sieht mich dabei sehr unschuldig an.

Ich schüttele kichernd meinen Kopf und merke an: ,,Das ist absolut in Ordnung, denn du wirst mich nicht so schnell verlieren und alles, was du über mich genannt hast, sehe ich auch in dir. Ich würde auch alles dafür tun, damit wir uns nicht verlieren. Du bist in so kurzer Zeit auch ein großer Teil meines Lebens geworden." Ich küsse Minho kurz und kommentiere anschließend kichernd: ,,Irgendwie will sich mein Mund nicht an den Geschmack von Tabak gewöhnen."

,,Du musst mir dringend helfen, mit dem Rauchen aufzuhören." ruft Minho dazwischen und blickt dabei beschämt zur Seite. Ich drehe seinen Kopf wieder zu mir, ehe ich zu ihm meine: ,,Fühl dich nicht dazu gezwungen, sofort aufhören zu müssen, denn das hat Zeit. Außerdem stört es mich nicht. Vor allem, wenn ich das Gefühl habe, ebenso süchtig nach den fruchtigen Geschmacksrichtungen im Vape zu sein."

,,Naja.. das ist doch viel besser als der ekelhafte Tabak. Und außerdem will ich das Gutes für mich tun. Meinetwegen können wir meine restlichen Kippen gleich einfach wegschmeißen und du küsst mich einfach, wenn ich wieder den Drang dazu habe, ja? Ich hasse mich wirklich für diese schlechte Gewohnheit und ich brauche sie einfach nicht." schlägt Minho vor und klingt dabei ein wenig enthusiastischer als davor.

Ich nicke leicht und antworte direkt darauf: ,,Wenn es ein großer Wunsch deinerseits ist, dann werde ich alles dafür tun, um dich vom Rauchen abzuhalten. Versprochen." Ich lege meine Stirn auf seine und blicke ihm jetzt mindestens genauso verliebt in die Augen – Ich muss zugeben, dass Minho wundervoll ist. ,,Vergiss trotzdem nicht, dass ich dich so liebe, wie du bist. Nichts und niemand kann meine Meinung zu dir ändern. Und wenn du dir etwas Gutes tun willst, dann bin ich vollkommen dabei. Ich bin stolz auf dich. Ich freue mich, dass du diesen Weg gehen willst. Auf diesen begleite ich dich, weil ich dich bei allem unterstützen will... und jetzt komm, küss mich!" rede ich vor mich hin,

ehe ich meine Lippen wieder auf Minhos platziere – seine Lippen machen süchtig, Hilfe!

Meine Augen schließen sich und ich genieße jede Sekunde, in welcher sich unsere Lippen aneinander angepasst haben, sodass eine gewisse Harmonie sich entwickelt hat. Meine Arme schlinge ich um seine Taille, um ihn mehr an mich zu drücken. Eine Weile kämpfen unsere Zungen um die Dominanz, doch dann habe ich einfach folgendes realisiert:

Ich habe Minho indirekt gebeichtet, dass ich ihn auch liebe.

ᴇx ᵐⁱⁿˢᵘⁿᵍ ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt