ᴇx ᵐⁱⁿˢᵘⁿᵍ ✔️

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PoV. Hyunjin | Es ist wieder ganz dunkel draußen, doch die Sterne machen unsere Location um einiges heller. Schließlich hast du auf Dorfstraßen ziemlich wenige Straßenlaternen und deswegen wirken all die Straßen im Dorf ziemlich finster und gruselig. Jedoch macht es die Atmosphäre angenehmer, dass Felix seinen Kopf auf meine Schulter platziert hat. Unsere Hände sind miteinander verschränkt und mit meinen Kopfhörern hören wir uns Paranoid von Chase Atlantic im Moment an, was zu dem jetzigen Vibe ziemlich gut passt.

Doch irgendwann kommen wir auch an – mein Zuhause. Meine Mutter schließt uns allen die Tür auf und wir machen uns zunächst auf dem Weg zur Küche, da ich mir einen Kaffee kochen wollte. Für Felix sollte es diesmal ein Kakao sein, also habe ich ihm ebenso einen zubereitet. Mit den Getränken sind wir zusammen auf mein Zimmer gegangen und haben auch diese relativ schnell zu uns genommen, ehe wir uns in die Pyjamas reingesteckt haben. Ich habe einen Pyjama in zwei Farben: In Weiß und in Pink. Natürlich habe ich Felix das Pinke gegeben, da ich der Ansicht bin, dass es seine Farbe ist.

Wir haben uns auf mein Bett gelegt und direkt ziehe ich ihn ein Stück zu mir, sodass wir miteinander kuscheln können. Felix schlingt seine Arme um meine Taille, was mir schon Gänsehaut bereitet. Wie sollte eine Beziehung mit ihm klappen, wenn ich bei all seinen Berührungen so empfindlich bin – im positiven Sinne. Ich blicke ihm in die Augen und frage ihn: ,,Hey, hat es dir bis jetzt gefallen? Also das Date." Er nickt leicht und wird folgendes los: ,,Ja, das beste erste Date, was man haben kann, weißt du? Ich habe wirklich viel Spaß gehabt. Das Essen hat gut geschmeckt und du hast wirklich immer für gute Stimmung gesorgt. Also es gäbe wirklich nichts auszusetzen. Und jetzt miteinander zu Kuscheln nach dem Essen sehe ich ebenso als einen guten Teil deines Plans. Ich hätte einfach nichts auszusetzen."

Ich blicke ihm verliebt in die Augen, während die Schmetterlinge in meinem Bauch immer verrückter spielen. Ich mustere sein Gesicht und frage mich selbst, ob ich endlich aussprechen soll, wie sehr ich ihn liebe. Ich öffne meinen Mund, doch aus meinem Mund will zunächst nichts raus, weil ich mich nicht traue, wofür ich mich hasse. Wie schön es doch wäre, mich zu überwinden, um es ein für alle Mal hinter mich zu bringen.

Doch jetzt muss es klappen. Ich werde mit ihm über meine Gefühle sprechen.

,,Das Freut mich zu hören. Da hoffe ich wirklich sehr, dass du weißt, wieso ich dich zu einem richtigen Date eingeladen habe, oder? Also ich gehe mal davon aus, dass der Grund ziemlich offensichtlich ist." überwinde ich mich plötzlich und neige meinen Kopf ein Stück zur Seite, um ihm nicht in die Augen schauen zu müssen. Na super, jetzt bin ich verlegen und ich spüre, wie sich mein Körper überall aufwärmt, als hätte man mich in die Mikrowelle gesteckt.

,,Natürlich kann ich mir den Grund denken, wieso du mich zu so einem Date eingeladen hast." antwortet er ziemlich glücklich und fügt anschließend hinzu: ,,Da hoffe ich umso mehr, dass du den Grund dafür kennst, wieso ich dieses Date zugesagt habe. Ich meine... wenn du mich nicht auf dieses Date eingeladen hättest, dann hätte ich in naher Zukunft eins organisiert." Nun erhält er wieder meine volle Aufmerksamkeit, indem sich unsere Blicke treffen. Er hat es nicht ernsthaft ausgesprochen, oder?

,,Warte.. also.. soll es heißen, dass du.." nuschele ich nervös vor mich hin und dadurch, dass ich innerlich gerade abkratze, hoffe ich zutiefst, dass Felix meinen Satz ergänzt. Ich spüre, wie ich rot im Gesicht anlaufe und meine Augen schließen sich automatisch. Es kann doch nicht so schwer sein, mit ihm über meine Gefühle zu sprechen. Allerdings ist dies alles neu für mich. Felix wäre mein erster richtiger Crush, in dem ich mich auch noch verliebt habe.

Und dann setzt Felix für mich fort, als wäre er sich zu hundert Prozent sicher gewesen, was ich wollte:

,,Ja, ich empfinde dasselbe."

Aus Reflex drücke ich ihn umso stärker an mich. Ich will gerade vor Freude weinen, denke ich mir. Meine Emotionen steuern mich mehr als ich es tue. Mein Herz platzt noch in jeder Sekunde, wenn es nicht aufhört, so stark zu pochen.  ,,Das freut mich zu hören.. ehrlich. Das erleichtert mich." flüstere ich, da ich nur noch in dieser Lautstärke in der Lage bin, irgendwas auszusprechen.

Ich platziere meine Stirn nun vorsichtig auf seine. Ich versuche, den Augenkontakt zu halten, denn ich muss keine Angst haben. Schließlich liebt er mich auch. Ich blicke runter auf seine Lippen und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich jetzt durch die Übung mit Jisung einen guten Kuss hinbekommen müsste.

Wenn es mit Worten weniger klappt als mit Aktionen, dann sollte ich mich auf dieser Art und Weise überwinden. Somit lege ich meine Lippen auf seine und verwickele ihn in unseren ersten richtigen Kuss auf den Lippen. Wenn es nicht Jisung wäre, dann wäre jetzt Felix mein erster Kuss. Hoffentlich erlaubt mir mein bester Freund, ihn auf dieser Liste zu exkludieren.

Irgendwann lösen wir uns langsam voneinander und ich frage schlussendlich: ,,Hmm.. wenn es schon auf Gegenseitigkeit beruht.. willst du mein Freund sein? Vielleicht wäre es dann auch eine größere Motivation, dich vor deiner Mutter zu outen." Ich atme einmal ganz tief durch, ehe von Felix folgende Antwort kommt: ,,So oder so hätte ich es ihr eines Tages sagen müssen, doch ich nehme dein Angebot an. Und liebend gerne möchte ich dein Freund sein.. aber nur unter der Bedingung, dass wir uns auch als Paar präsentieren können." ,,Natürlich doch. Jeder soll doch wissen, wie sehr ich dich liebe!" ,,Ich liebe dich auch, Hyunnie.." entweicht aus Felix Lippen, ehe diese sich wieder auf meinen Lippen befinden.

Ich kann es nicht glauben, dass es jetzt die Realität ist, was gerade passiert. Und seine Lippen sind ein riesiger Suchtfaktor für mich – jetzt schon. Da frage ich mich, ob da mein Koffein überhaupt noch mithalten kann.

Auf jeden Fall bin ich jetzt mehr als froh darüber, ihn jetzt meinen Freund nennen zu können und ich kann es kaum noch abwarten, diese Information Jisung weiterzugeben.