Zeit: Antike
Ort: WüsteMan nennt mich Morpheus, Herr der Träume, oder auch Dream von den Ewigen.
Ich herrsche über das Traumland und wache über die Träume und Albträume.
Aber auch ich brauche von Zeit zu Zeit etwas Entspannung und eine Auszeit.
Meist suche ich mir einen hübschen Traum, mit einem schönen Ausblick und viel Ruhe.Auf diese Weise fand ich auch sie. Ihre Träume waren alles andere als hübsch und ruhig. Es war düster und angsteinflössend, besonders für ein Kind und deshalb bin ich hier steckengeblieben. Kein Kind sollte solche Träume haben.
Ihre Träume sind ein Abbild ihres Wachzustandes. Es sollte mir egal sein, wie ihr Leben aussieht, aber aus irgendeinem Grund ist es das nicht. Ich möchte, dass sie wenigstens in ihren Träumen Zuflucht findet. Ich kann ihr waches Leben nicht ändern, aber ihre Träume.So beschloss ich, ihre Albträume zu verbannen und tat etwas, das ich mir selbst bisher immer verboten hatte. Ich gab mich ihr, in ihren Träumen zu erkennen.
Das kleine Mädchen, welches soeben noch weinend unter einem Tisch kauerte und Angst hatte, dass ihr Vater sie wieder schlug,
sah mich nun mit großen roten verquollenen Augen an.„Alles ist gut, Samira. Er ist fort."
Sie schaut sich ängstlich um und fragt mit zitternder Stimme: „kommt er wieder?"
„Nein, in deinen Träumen sucht er dich nun nie wieder heim."
Sie versucht sich an einem zaghaften Lächeln und steht langsam mit ihren dünnen Beinchen auf. Als sie zu stürzen droht, fange ich das zierliche Ding auf.
Sie erschreckt und erstarrt sofort in meinen Armen.
„Keine Angst, in deinen Träumen, bist du nun sicher", verspreche ich ihr.
Ich stelle sie vorsichtig auf ihre Füße und warte bis sie einen festen Stand hat, bevor ich einen Schritt zurücktrete.
„Lass uns raus gehen, es ist ein herrlicher Tag, die Sonne scheint. Ein kleiner Spaziergang durch den Wald?", schlage ich vor.
„Nein, in dem Wald ist es gruselig und gefährlich", entgegnet sie panisch.
„Samira, kein Albtraum wird dich je wieder heimsuchen, ich habe sie alle verbannt!"
„Wer seid ihr? Ich träume, dass weiß ich, aber von euch habe ich noch nie geträumt."
„Ich bin kein Traum. Ich bin der König des Traumlandes."
„Morpheus!", schreit sie panisch und schlägt ihre Hände vor dem Mund zusammen. „Meine Mutter hat mir von euch erzählt, aber..."
Sie weicht einige Schritte zurück: „Sie sagte ihr seid grausam und schickt den Menschen schlechte Träume, damit sie sich ängstigen! Und ihr würdet euch Kinder, Jungen und Mädchen in euer Schloss holen und diese verspeisen."
Wenn sie nicht so ängstlich schauen würde, wäre das Ganze sehr lustig, aber um sie zu beruhigen antworte ich:
„Das sind Ammenmärchen der Menschen, um ihre Kinder dazu zu bringen brav zu sein."
„ich bin nicht brav. Mein Vater sagt immer, ich sei ungezogen. Deshalb müsse er mich bestrafen."
Ich nehme es hin, da ich nicht ändern kann, was in der Wachwelt geschieht. Aber es gefällt mir nicht, dass sie leiden muss.
Der Traum beginnt langsam zu verschwimmen: „was passiert hier?", will sie wissen.
„Wie es scheint, wachst du auf, meine Kleine."
„Ich will nicht! Werde ich dich wieder sehen?", fragt sie panisch.
„Ich warte in deinen Träumen", verspreche ich ihr. Warum ich dies sage, oder weshalb mich dieses Kind dazu bringt meine Regeln zu brechen, weiß ich nicht.
Der Traum verblasst und sie ist fort.
Ich überlege tatsächlich einen Moment, ob ich ihr in die Wachwelt folgen soll.
Nein! Das geht zu weit!Am nächsten Abend schaue ich erneut in ihrem Traum vorbei. Sie sitzt auf einer Schaukel unter einem Baum und summt leise vor sich hin.
„Hallo Samira", begrüße ich sie.
„Oh Hallo, Traummann", begrüßt sie mich fröhlich lächelnd.
Schmunzelnd lehne ich mich an den Baum und schaue ihr beim schaukeln zu.
„Du bist wirklich hier. Ich dachte nicht, dass ich dich wieder sehe", gibt sie zu.
„Ich stehe zu meinem Wort. Immer!"
Sie zuckt nur mit der Schulter und schaukelt weiter.
„Ich habe versprochen, dass dich kein Albtraum mehr plagen wird."
„Ja, vielen Dank, my Lord. So ist es viel besser."
„Es freut mich, wenn ich dir helfen kann, und du einen ruhigen Schlaf findest."
Ich stelle mich hinter sie und schubse sie ein wenig an, so dass sie höher schaukeln kann.
Erschrocken quietscht sie auf, sieht mich dann jedoch mit leuchtenden Augen an und schaukelt etwas höher.
„Ein ruhiger Schlaf wird dir helfen, deine Tage zu bestehen."
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The Sandman Süße (Alb)Träume
FanfictionDream braucht mal etwas Pause von all den Träumen und Albträumen und sucht sich einen netten Traum zum Entspannen, Dabei begegnet er Samira. Ein kleines Mädchen, welches er so schnell nicht mehr vergessen wird. Auch wenn er es versucht. Es handelt s...