Zeit: Antike
Ort: Griechenland Tempel des MorpheusMoment! Was hat er gerade gesagt? Seine Braut?!?
„Seit wann heiraten wir?!?", frage ich gespielt entsetzt.
Er beginnt zu lachen. So habe ich ihn bisher noch nicht gesehen, er ist meistens immer so ernst. Verzieht nie eine Miene, man könnte meinen, dass er keine Lachmuskeln besitzt.
„Was ist daran so komisch?", frage ich.
„Dein Gesichtsausdruck", er hält sich den Bauch vor lachen.
„Auch wenn ich es schön finde, dass du etwas lockerer wirst, würde ich gerne gefragt werden, bevor wir heiraten."
„Das werde ich tun, versprochen!", antwortet er, nun wieder etwas ernster, jedoch mit einem verschmitzten Grinsen.
„Das ist sehr nett von euch, my Lord!"
Dieses Spiel ist lustig, aber jetzt geht er auf die Tür den Tempels zu. Meine Kehle wird trocken und ich kann nicht mehr schlucken.
Die Geschichten, welche meine Mutter mir erzählt hat, gehen mir durch den Kopf.
Die Priester des Morpheus opfern ihm regelmäßig Jungfrauen - ok, da bin ich raus- aber mit Menschenopfer habe ich ein Problem und das sollte er auch haben, auch wenn er kein Mensch ist.
Aber das ist vermutlich zu viel verlangt. Er sagte ja, Menschen sind ihm egal, nur Träume sind ihm wichtig. Aus diesem Grund verstehe ich ihn auch nicht. Er braucht Menschen, damit er über ihre Träume wachen kann. Und was das mit mir soll, verstehe ich ebenfalls nicht, ich bin dankbar, natürlich, aber ich verstehe es nicht!
Wenn ich ihn nach 500 Jahren nicht verstehe, werde ich es vermutlich nie tun, aber damit habe ich mich abgefunden. Ich genieße einfach die Zeit mit ihm, denn warum ich ihm folge, ist mir bereits sehr lange klar.Ich folge ihm in den Tempel. Ein großer dunkler Raum erstreckt sich vor mir. Dream redet bereits mit einem Priester.
Jener trägt eine Kutte, mit Kapuze, um den Hals ein silbernes Amulett, darauf scheint eine Blüte abgebildet, darunter befindet sich ein Pentagramm.Ich bleibe mit etwas Abstand stehen, den Blick gesenkt. Ich bezweifle nämlich, dass Frauen so einfach diesen Tempel betreten dürfen.
Morpheus streckt irgendwann die Hand nach mir aus. Langsam gehe ich auf ihn zu, jedoch immer bedacht, niemand anderen als ihn anzusehen.
„Dies ist sie! Samira, meine Braut. Ich möchte, dass ihr sie mit eurem Leben schützt. Sie wird einige Zeit hier bleiben. Sie bekommt alles was sie wünscht. Ich werde sie in ihren Träumen besuchen und sie wird mir berichten, Wie es ihr ergeht!"
Er legt eine Hand in meinen Rücken und zieht mich zu sich heran.
Moment, was wird das?
Die andere Hand an meiner Wange, nähert er sich mir und umfängt meine Lippen. Erstarrt stehe ich mit weit aufgerissenen Augen vor ihm.
Seine Hand fährt in meinen Nacken. Ich habe nie gewagt davon zu träumen, geschweige denn daran zu denken. Ich versuche mich zu entspannen, den Kuss vorsichtig zu erwidern. Meine Hände wandern an seinem schlanken Körper nach oben und bleiben auf seiner Brust liegen.
Als er den Kuss beendet, geht meine Atmung schneller und meine Knie werden weich.
Bloß nicht los lassen, sonst falle ich um. Schießt es mir durch den Kopf.
„Ihr werdet auf die Braut des Morpheus achten!"
Sein Tonfall lässt keinen Zweifel daran, dass man ihm besser nicht widerspricht.
„Sehr wohl my Lord", antwortet der Priester.
Der Priester verneigt sich und gibt ein Zeichen.
Zwei Männer, ebenfalls in Kutten gekleidet führen mich durch den Tempel.
„Ähm Moment, ich wollte noch..."
Weiter komm ich nicht, sie schieben mich durch die dunklen Gänge, nur mit Fackeln beleuchtet.
Nach etlichen Abzweigungen öffnet sie eine Tür.
Sehr spärlich eingerichtet. Ein Bett, ein Schrank, ein Tisch und ein Stuhl. Mehr als ich in den letzten Jahren hatte.
Ich will mich noch bedanken, aber da sind sie auch schon wieder raus.
Ob das hier soviel besser ist, als das Gefangenenlager in der Wüste?
Die Tür wird erneut geöffnet und man bringt mir ein Tablett mit etwas essen und einem Becher Wasser.
„Danke", rufe ich hinterher.
„Ok, es gibt essen, aber es redet niemand, jedenfalls nicht mit mir. Aber ich bin ja auch kein Gott. Obwohl, er hatte mal erwähnt er sei kein Gott, er wäre weitaus mächtiger. „Na ja, ob es das jetzt besser macht?", überlege ich laut vor mich hin.
„Mit wem redest du?", fragt mich plötzlich eine Stimme hinter mir.
Mit einem lauten Schrei drehe ich mich herum und blicke in die Augen eines amüsierten Morpheus.
„verdammt! Du hast mich erschreckt", sage ich laut und versuche meine schnelle Atmung wieder in den Griff zu bekommen.
„Das war nicht meine Absicht", versichert er mir.
Nun bin ich es, die sich über seinen ernsten Gesichtsausdruck amüsiert.
„Hier bist du sicher", erklärt er mir, „Ich warte in deinen Träumen."
Mit diesen Worten war er verschwunden.
„Schade", Murmel ich, „so ein Abschiedskuss wäre nett gewesen."
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The Sandman Süße (Alb)Träume
FanficDream braucht mal etwas Pause von all den Träumen und Albträumen und sucht sich einen netten Traum zum Entspannen, Dabei begegnet er Samira. Ein kleines Mädchen, welches er so schnell nicht mehr vergessen wird. Auch wenn er es versucht. Es handelt s...