Er sitzt auf seinem Thron und starrt einfach nur auf sie herab. Sie atmet noch, aber sehr schwach.
„Eure Schwester ist nicht hier, Sir. Dies ist doch ein gutes Zeichen", versucht Lucien ihn zu beruhigen.
Dream versucht Haltung zu wahren. Der Gedanke an Death ist ihm bereits gekommen. Wenn sie nicht hier ist, könnte es etwas gutes sein. Die Übertragung hat funktioniert, nur ihr Körper braucht etwas länger. Vielleicht waren die Verletzungen zu schwer.
Seine Finger krallen sich in seine Stuhllehne.Als sich die Tür zu seinem Thronsaal öffnet, bleibt sein Herz beinahe stehen, aus Furcht seine Schwester kommt herein.
Er verwirft den Gedanken, sie würde keine Tür benutzen.
Merv tritt ein. Er ist eine Art Vogelscheuche mit einem riesigen Kürbiskopf.
„My Lord. Es geht um.. den Sumpf. Die Bewohner... sie haben ... naja..."
„Was ist mit den beiden?", fragt er genervt.
„Kain hat aufgehört Abel zu töten. Er scheint in einer Krise zu stecken. Abel, weil er nicht mehr stirbt und Kain, na ja, er ist Kain..."
Morpheus verdreht genervt seine Augen. Er weiß, die beiden sind seine treuesten Untertanen und Wächter der Geheimnisse, aber im Moment steht ihm nicht der Sinn danach.
„Vielleicht solltet ihr gehen, my Lord. Dies bringt euch auf andere Gedanken. Und ich bleibe bei der Königin. Matthew wird euch sofort informieren, wenn sich etwas ändert", schlägt Lucien vor.
„Matthew?", sieht Morpheus den Bibliothekar fragend an.
Ein schwarzer Rabe tappst aus den Schatten hervor: „das bin ich my Lord."
„Oh natürlich. Willkommen Matthew", begrüsst Morpheus den Raben.„Vielleicht hast du recht Lucien", gibt er zu. Hier zu sitzen ändert nichts.
Er erhebt sich von seinem Thron und geht zu Samira an den Tisch. Noch immer liegt sie reglos da nur das heben und senken ihres Brustkorbes zeugt davon, dass sie noch am Leben ist.
Gerade so.
Er nimmt ihrer Hand in der Hoffnung, sie würde die Seine, wenn auch nur leicht, drücken.
Er beugt sich zu ihr hinab: „ Folge meiner Stimme. Kämpf dich zurück zu mir."
Zärtlich küsst er ihre Stirn.
Ein letzter Blick, bevor er ihre Hand los lässt und Merv in den Sumpf folgt.*******************************************
Sie irrt seit Stunden durch dieses Dunkel. Wenn es ein Albtraum ist, kann er was erleben. Er hatte versprochen die Albträume immer zu verscheuchen.
„Morpheus?", ruft sie laut. Ihre Stimme verhallt in der Dunkelheit.
„Ok, was ist das hier? Bin ich tot? Schon wieder?"
Keine Antwort. Sie streckt die Hände aus und tastet sich vorsichtig in kompletter Dunkelheit voran.
„Morpheus? Wenn das ein Traum ist, warum bist du nicht hier? Bitte."
Ihre Stimme ist ein Flehen, sie verwischt die Tränen, welche über ihre Wangen laufen mit dem Ärmel ihrer Jacke. Angst steigt in ihr auf und schnürt die Luft langsam ab.
„Wenn er könnte, wäre er hier. Ok, reiss dich zusammen!" Mit den Selbstgesprächen versucht sie die Panik in den Griff zu bekommen. Sie hört etwas in der Finsternis, oder ist es Einbildung. Das waren Schritte, oder? Ihre Sinne spielen ihr streiche.
„Ok, sieh es positiv. Death ist nicht hier, also bist du nicht tot. Dream auch nicht, also träumst du nicht... oder er hat Angst mich sterben zu sehen...", murmelt sie.
Nachdem sie einige Zeit in der Dunkelheit umherirrt, hört sie eine Stimme...seine Stimme!
„Ich habe nicht vor dich zu verlassen! Ich versuche wirklich Zurückzukommen."
Sie hat keine Ahnung ob er sie hört.
„Ich will dir ja folgen! Verdammt wo bist du?"
Heißt es nicht, dass man verrückt wird, wenn man Selbstgespräche führt?
Sie läuft immer weiter, dreht sich im Kreis, ihre Orientierung hatte sie bereits vor Stunden verloren.
„Bitte... wo bin ich?"
Sie lässt ihre Tränen nun ungehindert über ihr Gesicht rinnen. Irgendetwas bewegt sich in der Dunkelheit. Eisige Kälte kriecht ihr über den Rücken. Die Angst legt sich erneut wie ein Mantel über sie, das Atmen fällt ihr immer schwerer. In der Ferne erklingt ein Geräusch.
„HALLO?", ruft sie laut.
„Mh, weil ein verrückter Mörder auch antworten würde", murmelt sie.
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The Sandman Süße (Alb)Träume
FanfictionDream braucht mal etwas Pause von all den Träumen und Albträumen und sucht sich einen netten Traum zum Entspannen, Dabei begegnet er Samira. Ein kleines Mädchen, welches er so schnell nicht mehr vergessen wird. Auch wenn er es versucht. Es handelt s...