Tír na nÓg

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Nervosität machte sich in ihr breit und Schmetterlinge flatterten in ihrem Bauch, als Dahlia die Treppe runter ging, langsam, aus Angst nicht hinzufallen. Sie war es nicht gewohnt, hohe Schuhe zu tragen, egal wie kurz der Absatz auch war. Mit dem langen Kleid wurde es nicht besser, unter anderem auch deshalb, weil es schwer war.

Dahlia wurde von einem Pagen zu ihrer Mutter gebracht, die auf einem prächtigen Thron saß und den Gästen lauschte, die in Grüppchen in dem Saal standen und sich unterhielten, bis Dahlia sich hingesetzt hatte. Dann wandten sie sich zu der Königin, die den Ball eröffnete.

„Willst du dich nicht unter die Menge mischen und tanzen, Linaeloth?", fragte Niamh nach einiger Zeit, nachdem sie die Elfen abgewiesen hatte, die mit ihr tanzen wollten.

„Ich kann nicht tanzen. Ich bin ungeschickt und mit diesem Kleid und den Schuhen wird das nicht besser. Außerdem kenne ich keine Tänze", antwortete Dahlia und schaute beschämt zu Boden.

„Hättest du das früher gesagt, hätte ich jemanden angeordnet, der es dir beibringt." Niamh war überrascht, dass sie nicht tanzen konnte. Aber sie ließ es im Raum stehen, bis ein Elf in den Saal kam. Dahlia war verblüfft, als sie ihn sah. Er war nicht so schön wie die anderen Elfen und seine Haare waren kurz, sodass man seine Ohren sehen konnte, die nicht so spitz waren wie die der anderen. Als dann auch die anderen ihn sahen, stoppte die Musik und sie wandten sich zu ihm. Gemurmel machte sich breit, als er durch den Raum trat zu Dahlia, ihr etwas entgegenhaltend. Sie war neugierig, sowohl was den Jungen anging, als auch das Geschenk.

„Was ist das?", fragte Dahlia und nahm es an sich, betrachtete es und packte es aus: Es war eine Kette, geschmiedet aus Eisen und verziert mit verhakten Mustern. „Es ist wunderschön", hauchte sie und lächelte den Jungen an. Da erkannte sie, dass er ungefähr in ihrem Alter sein musste.

„Ich habe es geschmiedet, um Euch in Tir na nOg willkommen zu heißen, Prinzessin", erklärte der Junge. Er näselte leicht, aber es war angenehm.

„Möchtest du dich ihr nicht vorstellen?", hakte Niamh nach und der Elf nannte seinen Namen: Mentis. Daraufhin kam Dahlia zu ihm runter, stolperte und fiel in seine Arme. Schnell nahm sie Abstand, nachdem sich auch die Menge beruhigt hatte, und bat ihn ihr die Kette um den Hals zu legen. Er kam der Aufforderung nach und sie fragte ihn, wie es denn aussähe.

„Du- ich meine es sieht gut aus", nickte er nervös und ging wieder. Dann spielte auch die Musik wieder und die Leute tanzten weiter, als wäre nichts geschehen. Aber Dahlia blieb weiter verwirrt stehen und entschied sich, Mentis zu folgen und zog draußen die Schuhe aus, damit sie sich besser vorwärts bewegen konnte.