Tír na nÓg

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Dahlia hatte Sport, und das ist das einzige Fach, in dem sie schlechte Noten hatte. Ihre zierliche Figur ist nicht für Sport gemacht, dafür zeichnet sie aber gerne und spielt Panflöte. Wenn man groß ist, hat man eben auch eine große Lunge, und bei einem Blasinstrument ist das ein großer Vorteil. Und sie ist wirklich groß - um genau zu sein war sie die Größte in ihrer Stufe, etwa 1,95m groß. Sogar die größten Jungs überragte sie knapp. Aber es kann auch lästig sein, wie zum Beispiel in dem Augenblick, in dem sie beim Volleyball den Ball ins Gesicht bekommen hat und hingefallen ist.

Der Sportlehrer kam zu ihr. „Dahlia, was ist nur mit dir los?! Zuerst stolperst du die ganze Zeit beim Aufwärmen und jetzt bekommst du auch noch einen Volleyball ins Gesicht! Ich glaube es ist besser, wenn du diese Stunde nicht mehr mitmachst. Es ist das Beste für dich und deine Mitschüler." Das war Dahlia nur recht; insgeheim freute sie sich sogar, dass sie kein Sport mehr machen musste, auch, wenn es nur für heute war.

Sport hatte sie immer in der letzten Stunde und war froh, endlich nach Hause zu kommen, die Hausaufgaben schnell hinter sich zu bringen und zu zeichnen, worauf sie Lust hatte; nicht irgendein Porträt von irgendeinem Künstler und sich zu malen, wo sie ihrer Fantasie nicht freien Lauf lassen kann. Deswegen hatte sie auch Musik als Unterrichtsfach lieber.

Man betrachtete Dahlia als ein seltsames Mädchen. Es kannte kaum ein Mensch die Panflöte, ihre Größe ist beinahe erschreckend und als Pflegekind hatte sie es daher schwierig gehabt. Aber schließlich wurde sie von zwei etwas älteren, liebevollen Menschen aufgenommen. Das machte sie allerdings noch unbeliebter, trotz ihrer unmenschlichen Schönheit. Als Pflegekind fand sie nämlich keine Freunde, weil sie ständig umgezogen ist und doch wieder im Pflegeheim gelandet ist. Aber sie hat gelernt allein klarzukommen.

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