Tír na nÓg

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Nach dem Sportunterricht setzte sich Dahlia in den Bus ganz nach hinten an ihren - inzwischen - Stammplatz. Sie hoffte, dass sich dieses Mal Michaela und ihre Freundinnen nicht in ihre Nähe setzten, doch damit lag sie falsch und ihre Hoffnungen zerplatzten wie ein Luftballon. Denn diese erkannten Dahlia und grinsten hämisch, bevor sie sich entschieden sich direkt neben sie zu setzen.

Die Beine übereinander geschlagen sprachen sie diese an. „Na sieh mal einer an, wer da ist. Unsere liebe Dahlia! Wie war der Sportunterricht, Liebste?", säuselte Michaela übertrieben lieblich. Doch Dahlia blieb hart: „Ist das dein Ernst? Du warst doch diejenige, die mir den Ball gegen den Kopf geworfen hat. Das tatest du mit kompletter Absicht, ich habe dich schließlich gesehen."

„Ach, meine Liebe. Du weißt genau, dass ich es nicht war. Ansonsten würdest du mir drohen und dann müsste ich dieses Video veröffentlichen." Sie zeigte ihr Handy Dahlia, worauf ein Video abgespielt wurde, wie sie vor dem Spiegel in ihrem Zimmer in Unterwäsche singt und versuchte zu tanzen. Natürlich gefiel das Dahlia nicht; sie lehnte sich von Michaela weg und sah sie mit ertappten, ängstlichen Augen an. Eingeschüchtert musterte sie sie mit ihren tiefblauen Augen, die von schwungvollen, langen Wimpern verziert sind.

Das gemeine Mädchen lächelte schief und lehnte sich extra zu Dahlia, ganz lässig und die Haare nach hinten werfend.

Der Bus blieb an einer Haltestelle stehen und Michaela stieg mit ihren zwei Freundinnen aus, während Dahlia noch sitzen blieb, stumm und nicht wissend, was sie nun tun soll.

Den Rest der Fahrt verbrachte sie mit gesenktem Kopf, ihre Hände rangen umeinander und sie überlegte sich, ob sie ihren Adoptiveltern davon erzählen sollte, doch bei dem Gedanken wurde sie rot und schüttelte überzeugt den Kopf: Sie würde es ihnen nicht sagen.

Als sie ausstieg, bemerkte sie ein strahlend weißes Pferd, das auf den Straßen der Kleinstadt an ihr vorbei galoppierte. Es war wunderschön, und auch die Reiterin hatte etwas Mystisches an sich, sie ähnelte sogar Dahlia, aber das konnte sie nicht mit Sicherheit sagen, denn das Pferd war ungewöhnlich schnell, dass sie die Person nicht richtig sehen konnte.