Panik

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Ich laufe die Gänge lang zum Schlafsaal. Mein Kopf dröhnt und ich fühle mich noch nicht wirklich sicher. Bei Max fühle mich geborgen und sicher, aber hier ohne ihn fühle ich mich so schutzlos. Die Angst droht mich zu ersticken. Immer wieder blicke ich mich um. Hinter jeder Ecke erwarte ich meinen Bruder. Plötzlich kommt Eric um die Ecke und lacht:" Na was bist du denn so Ängstlich?"
Ich seh ihn mit vor Angst geweiteten Augen an. Ist das sein beschissener Ernst ? Ich geh einfach weiter ohne auf seine Worte ein zugehn. Schon leicht panisch, komme ich endlich im Schlafsaal an. Anna , Ty und Daniel fallen mir sofort in die Arme. Anna schluchzt schon :" Ich hatte solch eine Angst um dich. "
Ich drücke sie nur noch mehr an mich und genieße das Gefühl von Willlkommenheit. Wobei mich diese Körpernähe beunruhigt, irgendwie erinnert es mich an Florian. Ich löse mich schließlich von ihnen.
Ich bin total fertig und lasse mich in mein Bett fallen. Die anderen sagen garnichts mehr zu dem Vorfall, scheinbar seh ich zu zerstört aus, sie werfen mir aber immer wiedee besorgte Blicke zu. Meine Augen fallen irgendwann zu und der Schlaf überkommt mich . Schreiend wach ich auf. Mein kompletter Körper zittert, mein Atem geht flach und unbeständig und mein Herz hämmert mir gegen die Brust. Anna sieht mich mit großen Augen an und auch Ty und Daniel sehen mich schockiert an. Noch immer bin ich am schreien. Daniel streckt die Hand nach mir aus. Ich schrei noch lauter und schlage um mich. Ty fragt panisch:" Was machen wir jetzt ?"
Mittlerweile sind die anderen Initianten auch wach und starren mich an. Ich bin vollkommen neben mir. Ich merke nur noch wie Daniel den Raum verlässt, denn Tränen verschleiern meine Sicht. Ich höre plötzlich Fours Stimme :" Jess beruhig dich, alles ist gut."
Er streckt seinen Arm nach mir aus doch ich zucke wieder zurück und schlage wie eine bekloppte um mich.
Four verlässt rennend den Raum und die anderen sehn mich an als ob ich ein Alien wäre, aber ich habe mich immer noch nicht beruhigt.

Max pov
Ein lautes hämmern reißt mich aus dem Schlaf. Mein Blick fällt auf die Uhr , es ist drei Uhr in der Nacht. Wer hämmert da bitte gerade meine Tür fast kaputt und was soll das. Wenn mich irgendwer ohne einen kräftigen Grund weckt, dann bring ich den um. Ich steh schließlich auf und mach die Tür auf. Ich bekomme ein ungutes Gefühl als ich Four vor meiner Tür stehen sehe. Sofort denk ich an Jess und sorge breitet sich in mir aus. Bevor ich Four fragen kann rasselt er schnell runter:" Jess hat eine Panikattacke, sie lässt sich von keinem beruhigen nicht einmal anfassen. Ich hab versucht sie zu beruhigen, aber sie hat wie eine Verrückte um sich geschlagen."
Ich merke, dass ich bleich werde. . Ich greife schnell nach einer Jeans und einem Shirt, weil nur in Boxershorts kann ich nicht zu ihr. Ich greife nach meinem Schlüssel, schlage meine Wohnungstür zu und sprinte los. Ich reiße die Tür vom Schlafsaal auf und sofort gefriert mir das Blut in den Adern. Der Anblick ist einfach nur schrecklich und es zerreißt mich innerlich, sie so zu sehn. Ich befehle:" Alle Initianten verlassen den Raum. Four holt euch dann wieder rein."
Sofort verlassen alle den Raum, nur Four bleibt hier drin und ich seh ihn kurz an und er nickt und verlässt den Raum. Ich weiß ,dass er vor der Tür auf weitere Anweisungen warten wird und dass er niemanden rein lassen wird. Ich geh auf Jess zu und will meinen Arm nach ihr ausstrecken, aber sie beginnt wild um sich zu schlagen. Ganz ruhig und sanft sag ich:" Jess , beruhig dich. Ich bin es Max, es wird alles gut. "
Sie hört langsam auf um sich zu schlagen, aber presst sich zitternd an die Wand. Sie schreit immer noch als müsste sie Todesqualen ertragen, wahrscheinlich fühlt es sich sogar für sie so an. Ich würde sie gerne in meine Arme nehmen, aber ich weiß wenn ich sie jetzt berührere , dann wird die Attacke nur noch schlimmer werden. Ich beginne also weiter auf sie einzureden:" Kleine ich bin da. Es wird dir nichts passieren. Ich lasse nicht zu, dass dir etwas passiert. Ich bin da,alles wird gut."
Sie hört auf zu schreien und es fallen mir tausend Steine vom Herzen und ich bin so froh. Diese Schreie gingen mir bis ins Mark, solche Schmerzen die sie sich gerade vom Leib geschrien hat, sollte sie nicht haben. Nun zittert sie nur noch total und Tränen laufen ihr die Wange runter. Ich kann sie so nicht hier lassen. Ich rücke sanft näher an sie und hebe sie hoch. Ihr Kopf fällt gegen meine Brust und sie weint in mein Shirt. Ich komme aus dem Raum und sehe wie Four wütend mit Eric streitet. Eric sieht mich wütend an und schreit:" Sowas ist eine Gefahr für die Initianten. Sie sollte raus fliegen, wenn sie solche Panik bekommt, wenn ihr einmal gedroht wird. Geb ihr eine Beruhigungsspritze, damit sie endlich Ruhe gibt."
Ich merke wie Jess sich versteift und die Angst sie zu überrollen droht. Ihr Herz schlägt viel zu schnell und ihr Atem geht viel zu stockend. Das zittern wird immer schlimmer. Ich flüstere zu Jess:" Four wird dich jetzt für eine kurze Zeit halten. Hab keine Angst er wird dir nichts tun. Er hat mich geholt. Ich bin auch die ganze Zeit hier."
Ich sehe wie sie nickt, aber dennoch in dieser verkrampften Haltung bleibt. Ich drücke sie Four in die Arme, der beruhigend auf sie einredet. Ich schrei Eric an:" Du hast nicht das Recht etwas zu bestimmen ohne meine Befehle. Jess wird hier bleiben und Eric ,ich dulde keine Widerworte ansonsten verlässt du schneller die Fraktion ,wie du Ferrox sagen kannst. Ich werde ihr garantiert nichts spritzen. Hör auf sie zu beleidigen sonst hast du ein großes Problem und lass sie in Ruhe. "
Unter meinen Worten zuckt er regelrecht zusammen. Ich kann mich nicht mehr beherrschen und meine flache Hand landet in seinem Gesicht. Ich verpasse ihm einen ordentlichen Magentritt und krümmt sich vor mir und ich zische:" Ich kann dich auch ins Krankenhaus prügeln oder dich töten oder dich Fraktionslos werden lassen. Überleg dir gut was du machst und gegen wen du das Wort erhebst und jetzt verschwinde. Eric du bist Anführer, vergess nicht wofür wir Ferrox stehn und was die Aufgaben eines Anführers sind und vergess vorallem eins nicht wer über dir steht. "
Mit diesen Worten dreh ich mich zu Four der die verkrampfte und immer noch panische Jess in seinem Armen hält und mühe hat sie zu beruhigen. Ich nehm ihm Jes ab und sage:"Lass die Initianten wieder in den Schlafsaal."
Er nickt und ich dreh mich um und seh, dass Eric schon das Weite gesucht hat. Mit Jess in meinem Armen machen ich mich auf dem Weg in meine Wohnung. Je mehr sie sich an mein Shirt klammert,beruhigt sie sich. Ich scheine sie mit meiner Anwesenheit zu beruhigen. Ich setze sie auf meinem Bett ab und streiche ihr sanft ihre nassen und verschwitzten Haare aus dem Gesicht. Sie scheint sich wieder vollkommen beruhigt zu haben, aber dennoch klammert sie sich an mich. Sanft frage ich :" Warum hattest du eine Panikattacke ?"
Ihr laufen wieder Tränen die Wange runter, die sie aber störrisch weg wischt. Danach antwortet sie mir:" Florian hatte mich wieder in seiner Gewalt und dann hat er dich umgebracht und hat gelacht jetzt hätte ich niemanden mehr und er hat mich danach brutal zusammen geschlagen."
Ich seh sie an und ich brauche ein bisschen um zu verstehen. Das schlimme war für sie nicht, dass sie zusammen geschlagen wurde. Die Attacke kam ,weil ich gestorben bin in ihrem Traum. Ich schließe meine Arme fester um sie und flüstere:" Ich bin da,das wird nicht passieren. "
Ich küsse ihren Scheitel und sie kuschelt sich an mich. Ich nuschel in ihr Haar:" Wir sollten schlafen."
Sie nickt müde und lässt sich auf mein Bett fallen und zieht mich mit sich. Ich glaube sie braucht meine Nähe, denn kaum liegen wir kuschelt sie sich an mich und ich schlinge meine Arme um sie und so schlafen wir dann auch ein.

Zwischen Verboten und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt