Ruhe oder doch nicht

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Es tut mir so leid, dass jetzt erst ein Kapitel kommt. Ich hoffe es gefällt euch und über Lob oder Kritik würde ich mich wie immer freuen.

Jess pov

In meine Nase strömt der Geruch von Kakao. Verschlafen öffne ich meine Augen und brauch ein bisschen um zu realisieren, dass ich bei Max im Bett liege. Verschlafen blicke ich mich um und mein Blick fällt auf ein Tablett vor mir. Ein Brötchen mit Nutella liegt drauf und daneben steht eine Tasse mit dampfendem Kakao. Ob er weiß, dass ich Kakao liebe ?

Mhh ich denke nicht, Max weiß so viel über mich und doch kennt er die kleinen Dinge , die meine Freunde wissen nicht. Es ist irgendwie schade, aber vielleicht kann man das ändern Möchte er das überhaupt ? Ich weiß es nicht. Frustriert seufze ich auf und eine Hand die sich unter mein Kinn legt, lässt mich zusammen zucken.Max zwinkt mich ihm in die Augen zu sehn. Sanft fragt er:" Was ist los Jess ? Worüber machst du dir Gedanken? "

Shit ich kann ihm doch nicht die Wahrheit sagen. Ich überlege fieberhaft nach einem Ausweg, während Max Augen meine fesseln und mein Denken lähmen. Ich räuspere mich um Zeit zu schinden bis ich schließlich sage:" Ich habe überlegt wie es weiter geht ? "

Die Frage ist allgemein formuliert, aber ich hoffe er bezieht sich auch mit rein. Er schenkt mir ein verständnisvolles Lächeln und sagt:" Du bekommst eine eigene Wohnung. Du suchst dir einen Beruf aus ,der dir gefällt und beginnst ein ganz neues Leben. Ein Leben ohne Angst, ein Leben in Freiheit, dein eigenes Leben. "

Ich muss lächeln, seine Worte sind so schön. Ich hoffe nur das all das in Erfüllung geht. Ich wünsche mir nichts sehnlicher als ein Leben ohne Angst zu leben und es nach meinen Regeln zu gestalten. Nur hat Max sich selbst nicht in die Frage mit einbezogen. Soll ich ihn fragen oder nicht. Unsicher knete ich meine Hände und starre auf den dampfenden Kakao. Soll ich es wirklich riskieren ? Schüchtern und ganz leise frag ich:" Max was ist das zwischen uns und wie wird das weiter gehn." Ich will nicht die Person verlieren der ich am meisten vertraue und die mir am besten ein Gefühl von Sicherheit gibt.

In Gedanken füge ich noch hinzu, ein Gefühl was ich davor nicht kannte.

Ich hab Angst vor seiner Antwort und schau auf meine Hände die mit einem Mal sehr interessant sind . Plötzlich greift eine Hand unter mein Kinn und zwingt mich dazu , ihn anzusehn. Ich seh in seine warmen Augen und versuche raus zu lesen was er denkt, aber das ist bei ihm unmöglich. Darin sind wir uns sehr ähnlich, durch all das was ich erlebt habe, habe ich gelernt meine Gefühle und alle was ich denke sehr gut zu verstecken und bei Max kann man das auch nie lesen, es sei denn man bringt ihn aus dem Konzept. Nervös und ängstlich warte ich immer noch auf seine Antworte. Vielleicht weiß er nicht was er darauf antworten soll oder er will mich nie wieder sehn ab morgen. Max sagt ernst:" Jess ich weiß es nicht. Ich möchte dich, aber nicht verlieren. Ich möchte dir immer helfen und dich beschützen. Ich lass dich ungerne gehn. Ich hoffe,dass du mich öfters besuchst oder wir irgendwas zusammen machen ."

Ich lächel ihn an und sage freudig:" Nichts lieber als das. Du bist die einzige Person der ich so sehr vertraue wie ich noch nie jemanden vertraut habe. Du gibst mir das Gefühl, das ich in Sicherheit bin und mir nichts passieren kann."

Max lächelt mich an und haucht mir einen Kuss auf die Wange. Ein klopfen an der Tür lässt mich zusammen zucken. Max steht auf und geht zur Tür. Mit einem Mal stürmen Ty, Daniel und Anna auf mich zu. Ich zucke kurz über dieses schnelle geschehen zusammen und Max sieht mich lang an. Alle drei umarmen mich. Plötzlich sagt Max:" Könnt ihr drei mal kurz mit mir kommen ?"

Ich seh den vieren verwirrt hinter her. Was soll das jetzt ?


Max pov

Ich nehm die drei kurz mit mir mit. Sie haben Jess eben Angst gemacht und das muss ich unterbinden. Ich hab versprochen auf sie auf zu passen. Ich sage ernst:" Ich möchte das ihr langsam und ruhig umgeht wenn ihr bei ihr seit. Drängt sie zu nichts und achtet darauf wenn ihr sie berührt ob sie sich verspannt oder nicht. Sie kommt mit Nähe oder Körperkontakt nicht so klar."
Die drei sehn mich schockiert an und nicken nur. Mir wird klar,dass die drei keine Ahnung haben, was Jess alles durch machen musste oder was geschehen ist. Sie vertraut keinem außer mir. Irgendwie schmeichelt mir das schon irgendwie. Ich fang mich kurz wieder und sage:"Ihr bleibt jetzt für eine Stunde hier und ich geh."
Ich weiß, dass ich wieder Eiskalt bin, aber Jess Freunde sind mir egal. Zu Jess würde ich nie so sein. Ich geh kurz zu Jess und flüstere ihr in ihr Ohr:" Ich komme gleich wieder Kleine. Deine Freunde bleiben hier. Wenn irgendwas ist schick einfach irgendwen zu mir."
Sie nickt nur kurz und ich lächel sie sanft an. Dann wird meine Miene wieder ernst und ich verlasse den Raum. In meinem Büro lass ich mich auf meinen Platz sinken, oh Mist ich sollte die Waffen kontrollieren. Ich mach mich auf den Weg ins Lager. Ich muss die ganze Zeit an Jess denken. Verdammt wie konnte ich mich nur in sie verlieben ? Wird sie je meine Liebe erwidern? Es würde sehr schwierig werden mit ihr eine Beziehung zu führen, dazu braucht sie echt viel Vertrauen, da sie Körperkontakt echt nicht gut ab kann, aber wer kann ihr das verübeln ?
Jess wäre aufjedenfall noch nicht bereit für irgendwas. Ich sollte meine Gefühle ihr noch nicht sagen. Erst einmal soll sie wieder festen Fuß fassen. Ich hab garnicht bemerkt, dass ich mit meiner Arbeit schon fertig bin. Ich mache mich auf den Weg zurück zu meiner Wohnung. Ich öffne die Tür und Jess ist alleine. Was, wieso ist sie alleine ? Ich geh auf sie zu, sie ist ziemlich blass und sieht erschöpft aus. Ich mache mir sorgen um sie. Ich setz mich ans Bett und frage sie:" Ist was passiert ? Wo sind deine Freunde ?"
Sie sagt vorsichtig:" Sie mussten gehn. Eric hat sie wütend geholt. Er hat mir Angst gemacht."
Sie fängt plötzlich an zu weinen. Obwohl ich total wütend bin und am liebsten irgendwas zusammen schlagen will. Ich reiße mich zusammen und zieh sie in meine Arme. Sanft streich ich ihr immer wieder beruhigend über den Arm , während sie ihr Gesicht an meiner Brust vergräbt. Was ist bloß wieder vorgefallen ?


Zwischen Verboten und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt