Als ich eine Weile gelaufen bin und mich beruhigt habe, beschloss ich nach hause zu fahren. Mein Handy hatte ich schon ausgeschaltet als ich noch auf dem Weg nach draußen war. Ich wollte einfach nur meine absolute ruhe haben und die ganzen Anrufe konnte ich jetzt einfach nicht ab.
Zuhause angekommen, brauchte ich erstmal einen doppelten Whisky. Mit meinem Drink und dem Notizbuch für meine Songs, setzte ich mich wie immer auf den Balkon und ließ mir die ganze Sache nochmal durch den Kopf gehen. War ich wütend auf Jimmy? Nein, warum sollte ich auch, aber was war es dann das mich so fertig machte. Grundsätzlich hat er ja nichts falsch gemacht, es sei denn mit seiner eigenen Freundin zu schlafen ist ein Verbrechen. Ich ließ meinen Gedanken und Gefühlen freien lauf und fing an zu schreiben. Stundenlang schrieb ich an dem Song ohne zuwissen um was es überhaupt gehen würde. Nachdem ich bemerkte das es langsam anfing zu dämmern, legte ich den Block zur Seite und wollte nur noch den restlichen Abend irgendwie genießen.
Immer wieder nahm ich mein Handy in die Hand und überlegte es anzuschalten, aber was dann? Wie sollte ich bitte den Jungs erklären was los ist? Vorallem wenn ich nicht mal selbst wusste was eigentlich los ist. Ich entschied mich dazu das Handy bis morgen einfach aus zu lassen und schlafen zu gehen, vielleicht sieht morgen schon alles ganz anders aus.
Als ich mich ins Bett gekuschelt habe und mir noch einen Film anmachte, brach die ganze Sicherheit die ich mir über den Tag aufgebaut habe wieder in sich zusammen, als ich auf dem Kissen lag auf dem Jimmy gestern geschlafen hatte und ich sein Geruch wieder in der Nase hatte. Sofort liefen die Tränen wieder wie ein Wasserfall, aber lange Zeit zum heulen hatte ich nicht, da es genau in diesem Moment an der Tür klingelte.
>>Ding Dong<< Wer ist das denn jetzt? Dachte ich genervt, als ich zur Gegensprechanlage ging. Gerade als ich fragen wollte wer da ist,klopfte es an der Tür. OK, also egal wer das ist, er hat es schon mal bis ins Haus geschafft. Als ich durch den Spion schaute, sah ich einen völlig, von oben bis unten durchnässten Jimmy. Geschockt riss ich die Tür auf. „Jimmy! Was ist denn mit dir passiert?" fragte ich fassungslos und zog ihn in meine Wohnung. „Es tut mir so leid Hope..." sagte er betrübt. Er stand mit gesenktem Kopf vor mir, aber dennoch sieht es so aus als würde ihm eine Träne über die Wange laufen, oder es sieht einfach nur so aus weil er nass ist. Mit gerunzelter Stirn und zusammengezogenen Augenbrauen musterte ich ihn. Was ist mit ihm passiert? In diesem Moment wurde die Wohnung von einem hellen Licht geflutet, gefolgt von einem Ohren betäubenden Donner. Na super, Gewitter war jetzt wirklich das letzte was ich brauche. „Jimmy...?" fragte ich nochmals leise. „Ich hab alles versaut. Es tut mir wirklich so verdammt leid. Ich würde alles tun um das ungeschehen zu machen." sagte er mit zitternder Stimme, jedoch schaute er mich jetzt dabei an. „Komm erstmal an, du bist ja klatsch nass! Und du bist verdammt kalt und zitterst! Zieh erstmal deine nassen Klamotten aus und ich hol dir eine Decke."sagte ich besorgt und rannte in mein Zimmer um meine große Kuscheldecke zu holen. Wieder im Wohnzimmer angekommen, war Jimmy langsam dabei sich auszuziehen und es war ein Bild für die Götter! Seine nassen braunen Haare hingen ihm leicht ins Gesicht und sein Körper sieht nass noch besser aus als trocken. Aber egal, nicht ablenken lassen, er braucht noch ein Handtuch! Als dann alles da und Jimmy trocken war, setzte ich ihn gut eingepackt in die Decke auf das Sofa. „Willst du was trinken? Einen Tee oder irgendwas?" fragte ich leicht aufgeregt und immer noch besorgt. Er schüttelte seinen gesenkten Kopf. „Obwohl, hast du vielleicht noch Whisky da?" fragte er und schielte zu mir rüber. Whisky ist eine super Idee! Davon brauch ich jetzt definitiv auch noch einen. Als wir beide unseren Drink hatten, fragte ich noch einmal. „Jimmy, was ist denn jetzt passiert? Warum bist du komplett durchnässt?" Er nahm einen Schluck von seinem Drink und gab mir dann doch tatsächlich eine Antwort. „Nachdem dieser Idiot Jakob das gesagt hat und du weggerannt bist, habe ich versucht dich zu finden und Anzurufen, aber du hast ja anscheinend dein Handy ausgemacht. Als ich dich nicht finden konnte bin ich zu mir gefahren und wollte mir jämmerlich die Kante geben, aber aus irgendeinem Grund habe ich irgendwann aufgehört und bin zu dir gelaufen und auf halben weg hat es angefangen wie aus Eimern zu schütten und zu Gewittern." und wie auf Stichwort gab es wieder einen grellen Blitz und ein mark erschütternder Donner hinterher. Ich zuckte so heftig zusammen das ich fast meinen Drink verschüttet hätte. Jimmy schaute mich besorgt an. „Hast du etwa angst süße?" fragte er mit einem ganz leichtem lächeln. Ich räusperte mich, setzte mich aufrecht hin und antwortete,„Vielleicht. Ein bisschen." Doch er wusste ganz genau das ich panische Angst vor Gewittern habe. „Ich würde dich jetzt am liebsten in den Arm nehmen, aber das ist jetzt glaub ich keine so gute Idee." erwiderte er zwar mit einem leichten lächeln, aber mit trauriger Stimme. „Schon gut. Weist du, ich glaub ich hab auch einfach ein bisschen über reagiert. Klar ich meine mit meiner Schwester zu schlafen, war echt nicht cool von dir, aber ich weis ja das du so eigentlich nicht bist." sagte ich und versuchte die ganze Lage irgendwie zu entschärfen. Er schaute mich irritiert an. „Du vergibst mir einfach so? Ich meine das ist schon ein ganz schönes Ding was ich mir da geleistet hab und ich weis das es mehr als beschissen von mir war." sagte er und musterte mein Gesicht. „Weist du, natürlich war es beschissen von dir und du bist dadurch auch ein kleiner Mistkerl." sagte ich lachend. „Aber Lexi hat mir das alles schon erzählt und erklärt. Ihr wart beide betrunken, was natürlich kein Freifahrtschein für so was ist, aber wie gesagt ich weiß ja eigentlich das du so was nicht machst." fuhr ich mit etwas ernsterer Miene fort. Er sagte eine ganze Weile nichts, sondern musterte mich nur. Kauft er mir das nicht ab? Dann, Entwarnung. Erfing an zu lächeln. „Also alles gut?" fragte er unsicher. Ich nickte lächelnd „Alles gut." Er zog mich mit unter die Decke und wir redeten noch ein bisschen über Vegas, was da jetzt genau, aus Jimmys Sicht passiert ist. Einige Zeit später hatte das Gewitter aufgehört und Er war, trotz decke, noch immer Eiskalt. „Babe? Ich hab da eine Idee." sagte ich lächelnd. Er schaute mir verwundert nach als ich auf einmal Aufsprung und ins Badezimmer tänzelte. „Was hast du vor?" rief er mir hinterher. „Komm her und finds raus." rief ich neckisch zurück. Als Jimmy in der Badezimmertür stand, lief bereits Wasser in die Wanne und ich zündete ein paar Kerzen an. Er lehnte in dem Türrahmen und beobachtete mich. Als ich fertig war ging ich zu ihm, küsste ihn und sagte „Du bist immer noch Eiskalt und da dachte ich mir, was hilft da besser als ein schönes heißes Bad?" Er legte seine Hände auf meinen Po und zog mich näher. „Ich weis was besser hilft als ein heißes Bad." sagte er in einer verführerischen Tonlage und mit einem verschmitzten lächeln. Ich schaute ihn verwirrt an. Er ging runter zu meinem Ohr und flüsterte,„Ein heißes Bad mit meiner verdammt heißen Freundin." Man, oh, Man. Der junge versteht es Frauen nur mit Worten zum schmelzen zu bringen. Und was soll ich sagen? Der Mensch, der Sex in der Wanne entdeckt hat, gehört gefeiert! Und das alles ohne Probleme, vielleicht weil jetzt das „Geheimnis" mit Lexi raus ist? Keine Ahnung, ist mir eigentlich auch gerade ziemlich egal. Im Moment bin ich einfach nur unfassbar glücklich.
Die nächsten Tage haben wir uns beide Frei genommen und haben die ganzen Tage zusammen verbracht. Er hat meine Eltern kennengelernt. Ich habe seinen Vater und seine kleine Schwester richtig kennen gelernt. Wir waren auf dem Fernsehturm und am Wannsee.
„Die letzten Tage haben sich angefühlt wie ein Traum." sagte ich, als wir am letzten gemeinsamen Tag, abends im Bett lagen. „Oh ja, das kannst du laut sagen. Es war wundervoll." erwiderte er lächelnd. Morgen geht der ganze Stress wieder los. Jimmy muss wieder Arbeiten und Lexi hat morgen auch ganz schön zu tun. „Hey, wollen wir diesen wundervollen Tagen den perfekten Abschluss geben?" fragte er plötzlich, während ich in Gedanken an die letzten Tage war. „Klar, wie denn?" fragte ich neugierig. „Na komm, steh auf und zieh dich an, wir machen nochmal einen kleinen Ausflug." sagte er lächelnd, während er sich schon seine Hose anzog. Gesagt getan, ich zog mir schnell das erst beste an was ich finden konnte. Eine schwarze röhren Jeans, ein dünnes, lässiges, dunkel rotes Top, meine Lederjacke und dazu meine schwarzen militär Boots. Wir stiegen in sein Auto, wo er mir die Augen verband und nach einer kurzen Spritztour waren wir da. Er stieg aus, kam rum und öffnete die Tür. „Ok, süße wir sind da. Pass auf, dreh dich zu mir und ich helfe dir raus." sagte er sanft. Ich drehte mich also zu ihm und wartete das ich seine Hände zu greifen bekomme. Stattdessen packte er mich an der Hüfte und hob mich raus. „Ok, bleib kurz hier stehen. Ich muss noch schnell was machen und dann kannst du auch die Augenbinde abmachen." sagte er leicht aufgeregt. Ich hörte nur wie die Ladeflächenklappe seines Pick-Ups aufging und er darauf herumkramte. „Dauert das noch lange? Ich schlaf gleich ein wenn es die ganze Zeit Stock Duster ist." scherzte ich und wie auf Stichwort kam er wieder. Er küsste mich zärtlich, was durch die Augenbinde aber sehr intensiv war. Dann hob er mich hoch, trug mich zur Ladefläche und setzte mich dort ab. „Ok. Bereit?" fragte er hörbar lächelnd. „Schon die ganze Zeit." gab ich lachend zurück. Er nahm mir die Augenbinde ab und WOW! Wir waren auf einem Hügel in einem Wald und hatten einen grandiosen Blick auf die Stadt.Ich war so überwältigt und erstaunt, das ich erstmal nichts sagen konnte. „Und hab ich zu viel versprochen Süße?" fragte er lächelnd. Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln. „Komm rutsch hinter, ich komm auch gleich." Er hatte den hinteren Teil derbLadefläche mit decken und Kissen ausgelegt, so das man sich perfekt anlehnen konnte. Als er dann auch auf die Ladefläche kam hatte er eine Flasche Rotwein und 2 Gläser dabei. Dieser Mann hat einfach an alles Gedacht!
„Hope?" fragte er nach einer ganzen weile angenehmer Stille. „Mh?" antwortete ich. „Ich liebe dich so sehr." sagte er ruhig und sanft. Ich schaute ihn breit grinsend an. „Ich liebe dich auch, Jimmy." Jetzt strahlte er genauso wie ich. Wir küssten uns lange und intensiv, bis wir uns irgendwann wieder voneinander lösen konnten und weiter auf die Stadt schauten. „Von hier oben sieht es alles so friedlich und still aus." stellte ich fest. „Da kann ich dir nur zustimmen, ich kann es kaum erwarten von hier abzuhauen." erwiderte er. Ich schaute verwirrt zu ihm. „Wie meinst du das, du kannst es kaum erwarten abzuhauen?" fragte ich ihn. „Irgendwann, wenn ich eine Familie gründe und sesshaft werde, will ich weg aus Berlin. Ich möchte nicht das meine Kinder hier aufwachsen müssen." erzählte er verträumt während er weit in die Ferne schaute. Ich lächelte bei dem Gedanken das wir das vielleicht sein könnten und sagte „Das wäre schön." Oh Mist, das wollte ich doch so nicht sagen. Jimmy lächelte nur und drückte mich noch ein Stück näher an sich.
Eine ganze Weile und eine Flasche Wein später, fuhren wir wieder zu ihm, da es ziemlich spät geworden ist und wir ja beide morgen früh raus müssen und diese Nacht hab ich so gut geschlafen wie noch nie.
Am nächsten Morgen war ich lange vor Jimmy wach, was sehr ungewöhnlich war. Was ebenso ungewöhnlich war, war das mir richtig übel war. Ich rannte so schnell ich konnte ins Badezimmer wo ich mich erstmal ausgiebig übergeben musste. Jimmy scheint das bemerkt zu haben und kam gleich hinterher um nach mir zu sehen. „Guten Morgen Süße, alles in Ordnung?" fragte er besorgt und kniete sich neben mich um meine Haare zurück zu halten. "Ich weiß nicht, mir ist richtig schlecht. Aber so viel haben wir doch gestern gar nicht getrunken und Kopfschmerzen habe ich auch keine." erwiderte ich kläglich. Er schaute mich mitfühlend an und streichelte mir über den Rücken. „Soll ich dir ein Tee machen?" fragte er liebevoll. Ich funkelte ihn böse an und brummte „Kaffee." Er lachte nur, stand auf und ging in die Küche. Als sich die Übelkeit gelegt hatte, tapste ich ihm in die Küche hinterher und schmiegte mich von hinten an ihn an, als er gerade Zeitung las. „Na, alles wieder gut?" fragte er besorgt. „Vorerst." murmelte ich und setzte mich neben ihn. Mir war zwar immer noch ein bisschen schlecht und schwindelig, aber ich dachte das sich das nach dem Kaffee sicher legt. „Ich mach jetzt zur Arbeit, soll ich dich irgendwo absetzen?" fragte Jimmy als er sich gerade seine Schuhe anzog. „Bei mir zu Hause wäre gut." sagte ich gequält. „Oh man süße, du siehst echt nicht gut aus. Am besten sagst du das ab was du heute vor hattest und ruhst dich aus." sagte Jimmy besorgt. Aber ich schüttelte nur den Kopf. Als er mich nachhause gebracht hat, ging der Stress auch schon los. Ich musste zu Lexi werden und das schnell, denn in einer halben Stunde muss ich in der Firma sein. Also los gehts, erstmal brauche ich ein Outfit. Nach stundenlanger Suche entschied ich mich dann für eine rot-schwarzgestreifte Strumpfhose, einen schwarzen Mini-Rock und eine schwarze Bluse mit Nieten und dazu passend meine geliebten schwarzen Overknee Stiefel mit Schnürung. Die Perücke und das Make-Up waren schnell aufgesetzt und gemacht, jedoch konnte das schlichte Make-up für das ich mich heute entschied, nicht wirklich verbergen wie es mir wirklich ging. Aber was will ich machen, ich hatte absolut keine Zeit mehr, denn gerade als ich fertig war, klingelte auch schon mein Handy. "Na Schlafmütze? Bist du bereit, wir stehen vor Tür." James hatte weiß Gott keine Ahnung wie man Menschen normal begrüßte. „Jap, ich bin gleich auf den Weg zu euch." erwiderte ich leise. Ich schnappte mir noch schnell den Kamillentee den ich nebenbei gekocht habe und flitzte runter.
„Guten Morgen, My Lady." begrüßte mich Jake, freundlich als ich in das Auto stieg. „Hope? Du weist schon das es draußen bewölkt ist und du keine Sonnenbrille brauchst, ja?" witzelte James. „Ja, weiß ich." gab ich genervt zurück. „Alles klar bei dir? Oder hat dich Jimmy letzte Nacht so fertig gemacht das du jetzt Augenringe des Todes hast?" zog er mich weiter auf. „Können wir es bitte einfach dabei belassen das es mir heute nicht gut geht, aus welchen Gründen auch immer und einfach unser Zeug schnell hinter uns bringen?" fauchte ich ihn an. „Wow, du bist ja heute extra schlecht gelaunt." Da wird das Meeting mit Mr. Stark ja heute echt klasse." gab James zurück. Mist! Warum müssen wir ausgerechnet heute ein Meeting mit ihm haben? Egal, einfach drauf konzentrieren und möglichst Freundlich sein. Bei den Universal Studios angekommen, begrüßte uns gleich Rachel freundlich und führte uns in den Konferenzraum 3, wo schon unser Manager Mark und Mr. Stark warteten. „Da sind ja die leuchtenden Sterne am Zukünftigen Musikhimmel." begrüßte uns Mr. Stark freundlich und gab uns die Hand. Oh man, das kann ja was werden, ich bin jetzt schon genervt. Als wir uns alle den großen Mahagonitisch setzten, nahm ich einen Schluck von meinem Tee, als sich Jake zu mir rüber lehnte. „Saufen bei den Meetings bringt nichts, es wird nicht erträglicher, das hatten wir doch schon festgestellt." flüsterte er lachend. „Das ist Tee du Idiot." gab ich stinkig zurück. „Seit wann trinkst du denn Tee?" fragte er verwundert. „Seit dem es mir heute nicht so gut geht, wie ich im Auto schon sagte." gab ich noch genervter zurück. Wir bemerkten das es ruhig war und Mr. Stark und Mark böse anfunkelten. „Tut uns leid." Sagte Jake schnell. „Lexi? Willst du nicht vielleicht deine Sonnenbrille abnehmen? Wir sind drin." fragte Mark mit einem gewissen Nachdruck. Na toll, jetzt bin ich gezwungen sie abzusetzen. Als ich das tat sahen mich alle im Raum entgeistert an. „Oh nein Lexi. Sie sehen ja schrecklich aus, ist alles ok bei ihnen?" Ergriff Mr. Stark das Wort. „Nein, alles gut. Ich hab letzte Nacht nur wenig geschlafen." Als James und Jake anfingen zu feixen, gab ich den beiden einen unmissverständlichen tritt gegen das Schienbein, unter dem Tisch und schaute sie böse an. „Oh, naja aber wenig schlaf sollten sie doch schon aus Las Vegas gewöhnt sein. Es war eine ganz schön aufregende Woche habe ich gehört." sagte er weiter. Dieser Satz durchfuhr mich wie ein Blitz, was hatte er denn alles gehört? „Sie wissen doch wie es heißt, was in Vegas passiert, bleibt in Vegas." rettete mich James. Mr. Stark lachte nur, „Ach sie verrückten jungen Rockstars." Als das alles geklärt war, ging das Meeting wie geplant weiter, wir besprachen die bald anstehende Europa Tour und was bis dahin noch so ansteht. Als das Meeting dann endlich vorbei war, sprang ich wie von der Tarantel gestochen auf und rannte aus dem Konferenzraum direkt auf die Toilette, mir war schon das ganze Meeting über kotz übel und ich war so froh wo ich das Klo erreicht habe. Nach einer guten viertel Stunde, in der ich gefühlt meine Seele ausgebrochen habe, kam ich zurück zum Konferenzraum, wo Jake, James und Mark noch warteten. „Hey, alles ok?" fragte Mark besorgt. „Ja, alles gut. Ich hab mir wahrscheinlich nur den Magen verdorben." sagte ich mit einem gequältem lächeln. „So, steht jetzt noch was an? Oder kann ich jetzt wieder nach Hause gehen und in ruhe sterben?" fragte ich und versuchte die ganze Situation zu entspannen. „Also von meiner Seite her war es das, ihr seit entlassen." sagte Mark lächelnd und verabschiedete sich. Die andern zwei Jungs, schauten mich besorgt an.„Lexi, willst du nicht lieber zum Arzt?" fragte Jake. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich will einfach nur nach Hause und mich ausruhen, schließlich muss ich morgen wieder Arbeiten und wir haben sowieso schon Personalmangel, was heißt das ich es mir nicht leisten kann auszufallen." erklärte ich. „Na gut, dann schaffen wir dich mal nachhause, aber wenn was ist dann rufst du uns sofort an und wir schaffen dich zum Arzt." lenkte Jake dann ein. Ich nickte mit einem müden lächeln und dann gingen wir langsam Richtung Ausgang, schnell ging bei mir heute ohne hin nichts mehr, so schlecht wie mein Kreislauf war. Ich redete den Jungs und mir die ganze Zeit ein das es sicher andem schlechten Sushi gestern lag und als ob es mir noch nicht schlecht genug ging, stand Jimmy unten in der Lobby. Was macht er denn hier? Ich dachte er müsse heute Arbeiten? „Hey Leute." begrüßte er uns freundlich als er uns sah. Oder besser gesagt begrüßte er die Jungs, denn mich hat er nicht mal eine Sekunde lang beachtet. „Hey Jimmy, na was läuft." fing James an ihn in ein Gespräch zu verwickeln. Was soll das denn jetzt? Haben wir uns nicht gerade dazu entschieden so schnell wie möglich nachhause zu fahren?„Naja ich habe gerade so eine Art Mittagspause auf der Wache und ich muss hier schnell etwas erledigen." erklärte er und beachtete mich noch immer nicht, aber warum rege ich mich eigentlich so auf? Es ist gut wenn er Lexi nicht beachtet. „Na dann wollen wir dich nicht weiter stören, wir müssen jetzt auch schnell Lexi nachhause bringen, ihr geht's heute nicht so gut." grätschte Jake ein und beendete so das Gespräch von den beiden und erst jetzt schaute Jimmy kurz zu mir rüber. Ich hingegen schaute mit verschränkten Armen aus dem Fenster und tänzelte ungeduldig von einem Bein auf das andere. „Oh, na dann gute Besserung." sagte er halbherzig. Ich reagierte nicht und schob meine beiden Jungs in Richtung Ausgang. „Warum hattest du es jetzt so eilig?" fragte James mich im Auto. „War doch alles easy, er weiß doch nicht wer du wirklich bist und zwischen dir und ihm ist doch auch alles ok oder?" fuhr er fort. „Ja, schon, aber bevor ich irgendwas unüberlegtes sage oder mache wollte ich lieber schnell gehen und außerdem will ich einfach nur nachhause ins Bett und das so schnell wie möglich." erklärte ich. Die beiden nahmen es schweigend hin und redeten dann über Autos, wie sie es immer machen. Die beiden haben gefühlt nur 2 Gesprächsthemen, Autos oder Instrumente. Umso mehr war ich froh, als wir dann endlich bei mir ankamen. „Na dann, gute Besserung kleine und wie gesagt, falls irgendwas sein sollte, ruf an!" verabschiedete sich Jake. „Ja Vati, mach ich." sagte ich lächelnd und mit verdrehten Augen.
Als ich in meiner Wohnung angekommen bin, habe ich mich erstmal von Lexi in Hope zurück verwandelt und mir ein paar bequeme Sachen angezogen. Dann machte ich mir eine Tüten Sternchen Suppe, die ich als Kind schon geliebt hab und kuschelte mich auf die Couch, wo ich meine Lieblingsserie anmachte. Kurze Zeit später klingelte mein Handy und Jimmy rief an, mein Herz machte wie jedes mal Freudensprünge in meiner Brust. „Na Süße, wie geht's dir?" fragte er besorgt. „Naja ein bisschen besser als heute früh, aber wenn du hier wärst würde es mir noch besser gehen." erwiderte ich mit einem lächeln auf den Lippen. Gott, ekelhaft wie süß das klingt, da kommt es mir gleich wieder hoch. „Ich vermiss dich auch." antwortete er lächelnd. „Ich habe deine Schwester heute in der Firma gesehen, ihr ging es auch nicht so gut." erzählte er. „Oh? Naja da ha tsie gestern bestimmt wieder mit ihren Bandkollegen ne wilde Nacht gemacht." witzelte ich. „Mh, vielleicht." erwiderte er abwesend. „Babe? Was ist los?" fragte ich besorgt. „Ach nichts, die Arbeit ist heute mal wieder ein bisschen stressig, deswegen schaff ich es heute Abend auch nicht zu dir. Ich muss noch die Nachtschicht von einem Kollegen übernehmen, der einen Familiären Notfall hat." sagte er. „Oh nein und ich hab mich schon so auf dich gefreut." erwiderte ich traurig. „Ich mich auch Süße, tut mir leid. Aber weißt du was? Ich hol dich morgen von der Arbeit ab und dann gehen wir essen, also nimm dir was schickes zum Anziehen mit." sagte er besänftigend. „Uh, das klingt ja wirklich verlockend. Wo geht's hin?" fragte ich neugierig. „Lass dich überraschen." sagte er verführerisch und so wie er das sagte hörte ich im Hintergrund die Sirene seiner Wache. „Na gut Babe, dann geh mal leben retten. Ich liebe dich." sagte ich leise. „Ich liebe dich auch meine Süße." erwiderte er lächelnd und legte auf. Oh mein Gott! Ich kann es gar nicht oft genug sagen und auch nicht oft genug hören das wir uns lieben. Daran habe ich noch den ganzen Tag und Abend gedacht, bis ich ins Bett gegangen bin. Es war so ein wunderbares Gefühl.
Am nächsten Morgen stand ich wieder mit dieser blöden Übelkeit auf, hatte aber heute auch noch Bauchschmerzen dazu. Hatte ich mir vielleicht wirklich den Magenverdorben? Naja, wie dem auch sei, ich brauche was schickes zum Anziehen für heute Abend und ich wusste auch schon genau was. Ich hatte mir erst vor kurzem ein neues Kleid gekauft und hatte noch keinen Anlass dafür. Es ist ein Bodenlanges, trägerloses schwarzes Kleid mit einem Beinschlitz und dazu hat es eine dunkelrote Blumenspitze an dem Oberen Teil des Kleides. Das sollte schick genug sein und dazu würde ich heute Abend ganz klassisch schwarze Pumps tragen. Als ich alles was ich heute so brauche in meinem Rucksack verstaut habe fuhr ich auch gleich los zur Arbeit. Als ich gerade so hinter der Wache eingeparkt habe, wurde schon meine Tür aufgerissen. „Da ist sie ja wieder! Meine Lieblings Kollegin ist endlich zurück aus dem Urlaub!" das war wahrscheinlich die freundlichste und enthusiastische Begrüßung die ich je bekommen hatte. „Hey Matt. Hast du mich etwa vermisst?" fragte ich lachend als ich ausstieg und er brauchte nichts sagen, denn die Umarmung in der er mich fast zerquetschte sagte alles. „So mein Freund, ich war lange nicht mehr da, erzähl alles was hier passiert ist." sagte ich während ich meinem Arm auf seine Schultern legte und wir in die Wache gingen. Nach 2 Stunden Tratschen und Rettungswaagen Kontrolle war ich auf dem neusten Stand und da kam auch schon der erste Einsatz für uns hereingeflattert. >19 jähriger Patient, klagt seit 3 Tagen über heftige Bauchschmerzen< Na das kann ja was werden. Matt und ich waren wenig begeistert darüber gewesen, aber es ist unser Job und wir müssen hinfahren, mal schauen vielleicht ist es ja wirklich mal ein Notfall. Als wir ankamen, öffnete uns eine aufgelöste Frau die Tür und führte uns in das Zimmer des Jungen. Dieser lag gekrümmt in Embryonalstellung auf seinem Bett und hielt sich den Bauch. „Hey, wir sind der Rettungsdienst und müssen sie mal untersuchen." sagte ich freundlich und wir versuchten ihn dabei langsam auf den Rücken zu drehen. Als ich sein Shirt hoch zog um seinen Bauch abzutasten, sahen wir bereits den Grund allen übel. Der junge Mann hatte über den ganzen Bauch ein riesiges Hämatom, uns war sofort klar das er ins Krankenhaus muss und das sah der Notarzt der einige Minuten später da war auch so. Gesagt getan, wir verluden den Patienten in den Rettungswagen und düsten ins Krankenhaus, dort stellte sich heraus das er innere Blutungen hat und wäre er jetzt nicht eingeliefert worden, wäre er innerhalb kürzester Zeit verblutet und verstorben. „Alles nochmal gut gegangen was?" sagte Matt während wir auf dem Weg zurück zur Wache waren. Ich konnte nichts sagen sondern nur nicken, weil meine Bauchschmerzen im Gegensatz zu unserem Patienten viel schlimmer geworden sind. „Alles ok bei dir Hope?" fragte Matt besorgt als er merkte das ich ihm nicht mehr Richtig zuhörte. „Du siehst so blass aus." fuhr er fort. „Ja, alles gut. Ich hab nur ein bisschen Bauchschmerzen seit heute früh." erwiderte ich gequält. „Hast du heute gefrühstückt?" fragte Matt. Ich schüttelte den Kopf. „Seit gestern hab ich kaum was drin behalten können. Ich glaube ich habe mir den Magen verdorben." „Warum bist du dann nicht zum Arzt gegangen?" fragte er verwirrt. „Weil wir doch eh schon so viel Personalmangel durch Krankenstand haben." erwiderte ich während ich konzentriert in der Fahrzeughalle unserer Wache einparkte. Matt schüttelte nur mit dem Kopf und hielt mir eine ausführliche Predigt während wir den Rettungswagen wieder auf Vordermann brachten. „Matt?" unterbrach ich ihn und stütze mich an einem Schrank im Rettungswagen ab. „Ja? Oh man Hope! Was ist los?" fragte er panisch und kam zu mir um mich zu stützen, aber da war es schon zu spät. Mir wurde schlagartig schwarz vor den Augen und ich wurde bewusstlos, als ich wieder zu mir kam war das im Krankenhaus. Ich hatte keine Erinnerung daran was passiert ist. Als ich nach rechts schaute, sah ich Jimmy der neben meinem Bett saß und meine Hand hielt. „Hey." sagte ich leise, mein Hals und Mund war total trocken. „Hey, Süße. Wie geht's dir?" fragte er erleichtert und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Naja, ging schon mal besser." sagte ich lächelnd. „Was ist passiert?" fragte ich als auf den Monitor neben mir, mit den Vital Zeichen sah. „Du bist auf Arbeit bewusstlos geworden und wurdest ins Krankenhaus gefahren. Dein Kollege Matt hat mich dann angerufen." erklärte er. „Ah, cool." antwortete ich müde. Nach einer weile kam dann auch ein Arzt herein um nach mir zu sehen. „Ah wie ich sehe sind sie wieder munter. Wie geht es ihnen?" fragte der ältere Herr freundlich, während er in meine Krankenakte schaute. „Super, ich bin das blühende Leben. Das sieht man doch." sagte ich genervt, was ist das denn für eine blöde Frage? Wenn es mir gut gehen würde wäre ich nicht hier. „Nun ja, ihre Werte sehen gut aus und ihrem Baby geht es auch gut, also können wir sie entlassen." sagte er während er weiter in meine Akte schaute. Warte! Hat er gerade Baby gesagt?!
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Doppelleben
Dla nastolatkówAm Tag ist sie Sanitäterin und rettet Menschen leben, doch wenn sie Abends ihre Perücke aufsetzt rockt sie die Bühne! Sie kann ihre beiden Welten super auseinander halten, doch als sie bei einem Einsatz auf den Feuerwehrmann Jimmy trifft, ändert sic...