Kapitel 13.

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POV STEFF:

„Ich hatte ihr versprochen, nichts zu sagen. Ich dachte, sie würde mit dir reden. Sie war überfordert. Ich verstehe das. Ich hätte halt nur nicht gedacht das...", fing ich an. „Was? Das sie abhaut? Das sie mich alleine lässt? Das sie Angst davor hat mit mir zu reden?" Johannes tat mir so unfassbar leid. Ich wollte ihm helfen, aber ich wusste beim Besten Willen nicht wie.
„Ich verstehe das einfach nicht. Was passiert ist, ist furchtbar, aber bin ich denn auch so furchtbar, das sie nicht mit mir reden will?" Ich wollte nicht weiter zuschauen, wie Hannes Schuldgefühle plagten. „Du kannst nichts dafür. Vera ist überfordert. Aber wir können nichts machen, wenn wir nicht wissen wo sie ist. Ich weiß, es ist scheiße.", erklärte ich. „Wir können nichts machen...", wiederholte er.
„Ich habe die letzten Tage die Zeit versucht, sie zu erreichen. Keine Chance. Wir können nichts machen, außer zu hoffen, das sie sich meldet..." Es klang so hart, aber es war doch so. Ich wollte ihm keine falschen Hoffnungen machen.
„Ich dachte endlich, unser Wunsch würde in Erfüllung gehen. Ich habe nach Häusern gesucht, mit Garten. Wir haben die ersten Söckchen gekauft...", schluchzte er.

„Alles Gut Onkel Hannes?", nuschelte der Kleine. Ich hatte ihm ausnahmsweise Kikaninchen zur Ablenkung angemacht. „Ja, alles Gut.", lächelte er. Sein Lächeln war gequält und nicht echt, das erkannte ich sofort, aber dem Kleinen musste man das nicht sagen.
„Es tut mir so leid Hannes....", entgegnete ich. „Du hast doch gar nichts damit zu tun. Du hast versucht das Beste zu machen." Er umarmte mich. „Warum hast du so ein Glück? Dir werden Zwillinge geschenkt und wir bekommen nicht einmal ein Kind...." Er hatte nicht unrecht. Das machte es nicht besser.

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