Kapitel 15.

99 3 0
                                    

POV STEFF:

Ich hatte gedacht, es würde besser werden, nachdem ich mit Hannes geredet hatte. Aber da hatte ich mich wohl geirrt. Ich fühlte mich noch viel furchtbarer, dabei hatte ich wohl am wenigsten einen Grund dafür.

Johannes war auf der Couch eingeschlafen. Ich wollte nur noch einmal auf die Toilette gehen, da hatte ich ihn gesehen. Früher war es schon fast Normalität, das er bei uns übernachtete. Aber wir waren älter geworden. Unsere eigene Leben hatten uns die letzten Jahre immer mehr daran gehindert, Nachts einfach alle beieinander zu übernachten.

Er sah so neutral aus. Er hatte die Augen geschlossen und ich konnte deshalb nicht sagen, ob seine Augen glasig waren. Es war friedlich. Aber von innen sah das bei Hans wohl ganz anders aus. Ich wollte nicht länger darüber nachdenken, aber ich tat es trotzdem. 

Die ersten Jahre als Band tat mir Hans immer leid. Ich war mit Thomas zusammen gekommen und all die Zeit glücklich gewesen. Nowi hatte damals seine Beziehung und einen Wechsel von Frauen, er schien damit immer zufrieden zu sein. Nur Johannes war für lange Zeit allein. Man sah ihm nie so richtig an, das er traurig gewesen war, aber ich wusste es ganz genau. Als er Vera kennengelernt hatte, war er so viel ausgeglichener gewesen. Ich hatte mich die ganze Zeit für ihn gefreut. Vera war nicht immer perfekt gewesen, aber sie hatte mir immer das Gefühl gegeben, ihn wirklich zu lieben. Ich war mir aktuell nicht mal so sicher, ob sie ihn wirklich noch so, wie vor ein paar Jahren, liebte. Ich wollte meine Gedanken nicht an sowas verschwenden. Aber genau dann, wenn man dagegen ankämpfte passierte es bekanntermaßen sowieso eher. 

Schritt für Schritt 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt