Lexa steht am Fenster und grübelt. Sie kaut auf ihrer Unterlippe und blickt hinaus in den herrlichen Schlossgarten. Das Lexa in einem Schloss lebt anstatt in dem olen alten Turm, ist eine der vielen Änderungen, welche sie als Commander durchgesetzt hat und auf welche sie besonders Stolz ist. Der Turm war vor dem Tag null, also vor der Radioaktivität ein Hochhaus, das mittlerweile halb verfallen ist und Lexa wollte nie darin leben. Es gab keinen Aufzug, doch das Thronzimmer lag im obersten Stock. Es pfiff durch jede Ritze, selbst an windstillen Tagen, so dass ihre Kammerzofe ständig eine verrotzte Nase hatte. Doch was Lexa am schlimmsten fand, dass der Commander, der direkt vor ihr regierte, Menschen mit einem Fußtritt vom obersten Stockwerk in den Abgrund beförderte. Selbst wenn die Menschen den Tod verdient hatten, fand Lexa die Tat abscheulich. Als Kind spielte sie gerne auf dem belebten Platz vor dem Turm. Und ein Mal spielte sie dort mit den Steinen auf dem Boden, als ein Opfer neben ihr aufschlug. Nach dem Vorfall hat sie wochenlang in der Nacht von nichts anderem geträumt, als dass es tote Menschen vom Himmel regnet.Das Schloss entdeckte Lexa durch Zufall, als sie mit ihrem Pferd unterwegs war. Es war mit Efeu und Sträuchern eingewachsen, doch Lexa erkannte in dem verwahrlosten Dickicht, den schicken Bau darunter. Sobald es die Gärtner frei legten, zeigte sich ein prachtvoller Anwesen, dessen Mauern stabil wirkten und welch besseren Beweis gab es, als dass diese über die Jahrhunderte weg jeglicher Katastrophe standhielten. Das Schloss besitzt die perfekte Größe. Nicht zu groß, mit süßen Türmchen und himmlisch dichten Fenstern. Der Thronsaal ist großzügig, der Eingangsbereich eine Augenweide und es offenbarte wirklich alles, was man braucht, um darin als Commander leben zu können. Es gibt Ställe für die Pferde und einen Anbau für Bedienstete. Lexa lies das Schloss säubern und nach ihren Wünschen renovieren und zudem erfreuten sie sich an dem Geschirr und alten Möbeln, welches sie im Inneren des Schlosses vorfanden und von Plünderern verschont blieb.
Ihr Volk siedelte sich im Umkreis an und Lexa lebt seitdem mit ihren Vertrauten im Schloss, wo früher reiche Herrscher residierten, ja es war besser als der alte Turm. Lexa gab den Schlossgarten für alle frei. Jeder ist dort willkommen zu genießen, sich auszuruhen oder zu spielen und es besänftigte damit auch den letzten Kritiker. Ihr Volk hält sich gerne in den Gärten auf und alle helfen mit und die Blumenvielfalt ist die schönste im Umkreis von 1000 Meilen. Viel weiter waren sie alle in ihrem Leben sowieso noch nie geritten.
Mit dem Wechsel ins Schloss änderte Lexa vieles. Nicht nur, dass sie besseren Schutz vor den Mountain men haben, sollten diese jemals einen Fuß ans Tageslicht setzen. Der Umzug trug auch dazu bei, dass ihre Leute entspannter wurden. Kinder haben mit dem Garten und seinen riesigen Bäumen und der Wiese eine große Spielfläche, wo es sicher ist, auch Ältere haben einen Platz, wo sie zusammenkommen. Es stärkte auf jeden Fall die Gemeinschaft und es erfüllt sie mit Stolz auf ihr Heim, plus es fördert einen neuen Zusammenhalt, für den es sich lohnt zu kämpfen. Lexa hat das Gefühl, das selbst der brummeligste Kämpfer ein wenig ausgeglichener und sanfter wurde.
Lexa wippt mit dem Fuß und wendet ihren Blick vom Schlossgarten ab. Sie ist nervös und wie üblich, wenn sie nervös ist, kann sie sich nicht lange still halten. Wäre sie alleine, würde sie Tai Chi üben, doch mit ihr im Raum sind die Berater und so legt Lexa die Hände auf den Rücken und tigert durch den Raum. Ihre Berater haben an der Essenstafel Platz genommen und genießen ein Nachtmahl, das Lexa angesichts der Umstände bereitstellen lies. Lexa gönnt es ihnen. Um Mitternacht läuft die Deadline ab und weshalb sollten sich ihre Leute nicht stärken. Wer weiß, vielleicht steht ein Kampf bevor. Lexa hat deswegen einen nervösen Magen und zieht es vor, sicherheitshalber auf Essen zu verzichten.
Ihren Leuten hingegen scheinen gut drauf zu sein und teilen Lexas Sorge nicht. Vielleicht liegt es auch an der Anwesenheit von Costia, die heute überraschend früher von der jährlichen Jagd zurückgekehrt ist. Costia unterhält alle lautstark, was sie in den letzten Wochen erlebt hat und ist voll in ihrem Element, Geschichten zu erzählen. Lexa hört ihr gerne zu, niemand kann so gut erzählen wie Cosita. Sie liebt jagen, ist mutig wie ein Bär und hat stets das ein oder andere Erlebnis zu berichten. Was ihre Geschichten aber so besonders machen, sind die grünen Augen, die lebhaft erzählen, die Mimik ihres Gesichts, die vollständig in die Geschichte eintaucht und die Krönung ist, Costia kann jegliche Arten von Tiergeräuschen imitieren. Keiner kann so grunzen und unheimliche Laute von sich geben wie Costia, wenn sie einen wilden Pauna nachmacht. Wenn sie es tut, schlägt sie sich mit den Armen auf die Brust und es kommen Laute aus ihr hervor, die man ihr nicht zutrauen würde. Niemand ist so lustig wie Costia. Schon als Kind, hatte Lexa regelmäßig Bauchschmerzen, weil Costia sie so sehr zum Lachen brachte.
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Ein Teil von ihr
RomanceDie junge Clarke ist mir ihren Leuten auf der Erde angekommen. Doch die Freude hält nicht lange, da sie von einer rätselhaften Krankheit heimgesucht wird, die in direkter Verbindung mit der Erde steht. Das Chaos wird komplett, sind sie doch keineswe...