Get Down On It

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Lyra Ress,
du fehlst mir. Deine wundervoll glitzernden Augen. Das Lachen was meine Ohren aufhören lassen, selbst wenn du mit jemand anderem redest ... vor allem dann. Dein Lächeln fehlt mir. Die Unsicherheiten, die dich authentischer machen. Die Art wie du mich fühlen lässt, selbst wenn ich dich nur auf der anderen Seite des Raumes sehe-

,,Ja, vor allem dann", ertönte eine Stimme hinter ihm, dass Remus den Brief an seinen Schwarm samt Feder und Tinte, vom Tisch schleuderte. Er sprang auf, drehte sich um, und blickte in zwei blaue Augen, die mit einer Brille umrandet waren. James Potter.
,,W-wie lange stehst du schon da?!"
,,Alter, ich hab dich um die vier mal gerufen, ob du mit Peter, Sirius und mir nach Hogsmeat willst. Du hast nicht genatwortet, sondern hast wie ein Irrer auf das Pergament gestarrt"
Remus seufzte und ließ den Kopf hängen: ,,Kann ich mein Buch mitnehmen?"
James lachte kurz auf. Dann bemerkte er, dass die Frage ernst gemeint war. Sein Lachen erstarb und er schmunzelte: ,,Natürlich. Wir sind schließlich keine Literatur Banausen"
Remus machte sich daran ein geeignetes Buch zu finden, während James auf die Tür zutaumelte. Im Türrahmen blieb er stehen; sah sich nochmal zu seinem Freund um und grinste: ,,Lyra ist auch da"
Remus ertarrte in seiner Bewegung: ,,Ich kann doch nicht"
,,Warum nicht?" Rhetorische Frage...
,,Ich habe noch Hausaufgaben"
,,Ich tue so als hättest du das nicht gesagt", James verdrehte die Augen: ,,In 5 Minuten im Gemeinschaftsraum. Wir warten auf dich"
Remus biss die Lippen aufeinander. Raufte sich die Haare und schnappte sich ein Buch hinter dem er sich verstecken konnte, wenn sie in seine Richtung sah. Schnell lief der die Treppen herunter. Sirius, Peter und James sahen auf der Couch. Sirius Bein lag ausgestreckt auf dem Sofa, das andere auf dem Boden. Einen Arm legte er auf der Kopflehne ab. Peter machte es ihm nach und James sprang auf, ehe er ihren Freund erkannte. Na das konnte ja was werden...

Sie war tatsächlich da. Remus hatte sich erfolgreich eingeredet, dass James ihn nur Unsinn erzählt hätte. Sie würde nicht da sein! Doch als er sie an einem der Tische entdeckte, verfielen all seine Gedanken zu Staub. Wie sie da saß... Die Beine überschlagen, ein Arm auf dem Tisch und den Kopf darauf gestützt. Sie nickte. Ihr Mund bewegte sich; schloss sich um ihren Gegenüber zu Wort kommen zu lassen. Dann lachte sie. Nichts anderes existierte für eine Sekunde.
Etwas in seinem Brustkorb schien zu kribbeln. Sein Herz machte einen untypisch starken Schlag, dass er husten musste, obwohl er keine Luft in der Lunge hatte. Er hatte die Luft angehalten?
Ihr Blick zuckte zu ihm, als das Husten in ihre Ohren drang.
Remus hatte sich so schnell zur Seite gedreht, dass sie ihn nicht erkannte. Nicht, dass sie es überhaupt getan hätte. Gesprochen hatte er noch nie mit ihr. Nur im Unterricht saß er hinter ihr und beobachtete sie. Wie ihre Finger mit dem Stift spielten. Wenn er sich ein wenig reckte, konnte er sehen, wie sie den Stift über das Blatt führte, dass Buchstaben, Zahlen oder Zeichen entstanden.
Er konnte sich noch daran erinnern, als ihn Professor McGonagall aufgerufen hatte und er so sehr von ihr abgelenkt war, dass er die Professorin bitten musste sich zu wiederholen. Die ganze Klasse hatte gelacht - sie hatte gelacht...
Beinahe hätte er wieder nicht zugehört, doch glücklicherweise hatte ihm Sirius von der Seite die Antwort zugeflüstert. ,,Wundervoll nachgesprochen, Remus Lupin. Das habe ich bis nach vorn gehört... passen Sie bitte besser auf", war McGonagalls Kommentar dazu gewesen. Er nickte, doch so sehr er sich konzentrieren wollte, seine Gedanken schweiften ab. Genauso wie sein Blick.

,,Bei Merlin, Remus... Du brauchst unbedingt einen Crash Kurs von mir, wie man Mädchen anspricht", meckert Sirius und hob den Butterbier Krug an seine Lippen.
Remus antwortete nicht. Sein Buch war aufgeschlagen; nur für den Fall dass sie zu ihm sehen würde.
,,Schreib ihm doch ein Buch, das bringt, glaub ich, mehr", schmunzelte Peter, dass die Vier anfingen zu lachen. Sirius schüttete das Butterbier auf den Tisch, was die Vier noch mehr zum Lachen brachte.
Remus war abgelenkt von der tollpatschigen Art seines Freundes, dass er gar nicht bemerkte, dass sie ihn erblickte.
Er hatte kein Buch im Gesicht. Den Kopf nicht hinter einer Jacke versteckt oder starrte auf den Boden... nein, er lachte genauso laut wie seine Freunde.
Sie erkannte wie glücklich er in diesem Moment aussah. Wie sein Gesicht vor Freude verzerrt war. Das Erste was sie von ihm hören würde, war sein Lachen...

Get Down On It
Kool & The Gang

Der stumme Zerfall des MondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt