Jailhouse Rock

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Die Musik betäubte alle Sinnesorgane, die Lyra in diesem Momen halfen nach Remus zu suchen. Sweet Child O' Mine von Guns N' Roses, schoss es ihr durch den Kopf, als sie die Stimme erneut singen hörte. Dieses Lied hatte sie früher oft gehört, wenn sie für Quiddich trainierten. Als er zu dem Lied vom Besen viel war es für einige Tage das einzige Gesprächsthema auf Hogwarts. Die Muggel Musik hatte Hogwarts schon vor Jahren erreicht. Den Engel auf ihrer Schulter sagte ihr, dass sie anfangen solle zu tanzen. Der Beat war zu gut... Sie spürte den Bass auf ihrer Haut. Wie er hindurch ihr Herz und ihre Kehle zum vibieren brachte. Tanz! Die Stimme in ihrem Kopf wurde von Sekunde zu Sekunde lauter. Doch dann schaltete sich eine weitere Stimme ein: Such ihn! Der Teufel auf ihrer Schulter piekste sie mit seinem Stab. Seine Stimme klang verlockend. Sie müsse Remus finden. Langsam quetschte sie durch die Menge. Körper an Körper mit anderen Schülern, die sie teilweise noch nie gesehen hatte.
Sie lief die Treppen nach oben, doch auch dort war er nicht zu finden. Dann hörte sie eine vertraute Stimme. Bildete sich ein, es wäre Remus gewesen. Schnell drückte sie die Buchentür auf. Zwei Jugendliche lagen auf dem Bett. Sie fixierte den Jungen auf dem Bett. Kam ihm immer näher. Bis sie fast nichts mehr trennte. Dann richtete der auf dem Bett liegende einen Blick zur Tür. Als er sie erkannten warf der Junge ein Kissen nach ihr: ,,Hau ab!"
Sie drehte sich auf dem Absatz um. Schloss die Tür und lief die Treppen wieder herunter.
Wieder sprang ihr der Teufel auf die Schulter: Trink was, dann wirst du lässiger!
Sie schmunzelte. Ignorierte die verzweifelten Rufe des Engels sie davon anzuhalten. Also goss sie sich etwas von der grünen Flüssigkeit in den Becher. Sobald sie den Geschmack der alkoholisierten Flüssigkeit auf ihrer Zunge spürte, schluckte sie diesen herunter. Atmete tief ein. Trank noch einen Schluck. Noch einen und noch einen. Ihre Hüfte passte sich dem Rythmus der Musik an. Fast nicht sichtbar, bewegte sie sich und doch so stark, dass es sie bald aus der Puste brachte. Ein weiterer Schluck war noch drin, dass sie bald schon einen zweiten Becher füllen musste; einen Dritten; Vierten; Fünften.
Dann meldete sich ihre Blase. So ruckartig, dass sie aufgeregt lossprintete. Vor der Toilette erkannte sie eine Schlange. Mehrere Mädchen hatten scheinbar das selbe Bedüftnis. Sie schüttelte den Kopf. Hier würde sie nicht schnell genug zur Toilette kommen. Also drehte sie sich um. Lief auf den Ausgang zu, doch plötzlich machte sich die Wirkung des Alkohols bemerkbar. Ihre Sicht verschwamm. Sie nahm alles viel schwammiger und unklarer wahr. Ihr Gang veränderte sich auf der Stelle. Sie taumelte mehr, als dass sie ging. Ihr Gesicht schien wie betäubt. Genauso wie ihre Zunge und ihr gesamter Oberkörper.
Dann waren ihre Beine an der Reihe. Diese knickten bei ihren Schritten ein. Sie würde hinfallen, wenn sie sich jetzt nicht ... zu spät. Ihr Oberkörper kippte nach hinten. Es war als würde sie ihre gesamte Balance verloren haben. Doch bevor sie den Boden berühren konnte, knallte sie gegen einen Oberkörper, der ihren Fall aufhielt.
Sie spürte ein Gesicht an ihrem Nacken. Eine sehr bekannte Stimme. Sirius Stimme: ,,So schnell die Hoffnung verloren hm?"
Lyra atmete tief ein. Sein unvergleichbarer Geruch nach Zigaretten und einem erfrischenden Aftershave stieg in ihre Nase. Schien ihr ein weiteres Sinnesorgan zu rauben. Das Adrenalin, was sich nun durch ihre Adern pumpte, ließ ihren viel zu hohen Pegel wieder sinken. Zumindest für den Moment.
,,Es war mehr eine Wahrscheinlichkeit von 95%, dass du mich wieder auf die Party ziehen würdest", sie drehte sich zu ihm um. Spürte seine Hände, die zuvor auf ihrem Bauch gelegen hatten, nun auf ihrer Schulter. Zwei braune Augen blickten ihr entgegen, die aufgrund der roten Beleuchtung noch dunkler schienen.
,,95%, ja? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass mein lieber Freund Remus heute Abend einen Tanz bekommt?", rief er. Die Musik übertönte beinahe seine Stimme. Er hatte getrunken. Er hatte verdammt viel getrunken.
Sie schmunzelte.
,,Kommt drauf an", brüllte sie, um gegen die Musikanlage anzukommen.
,,Auf was?"
,,Du bringst mir ein Getränk, dass mir schmeckt. Wenn du das gemacht hast, darf er mit mir tanzen. Wenn nicht, nicht"
Sirius schmunzelte. Sah in den Becher, den sie immer noch in der Hand hielt und blickte sie wieder an. Dann befeuchtete er seine Lippen, lehnte sich vor um ihr ins Ohr zu rufen: ,,Du trinkst gerade Trollrotz mit Pfefferminze und Sekt. Das wird nicht so schwer sein"
Angeekelt stellte sie den Becher bei der nächsten Ablage ab. Ein Würgereiz krabbelte in ihren Rachen.
,,Das war ein Witz", er grunzte vor lachen. Sie warf ihm jedoch nur ein bösen Blick zu.
,,Sehr witzig", rief sie.
,,Hier", er hielt ihr seinen Becher hin: ,,Probier das mal"
Sie sah ihm in die Augen; nahm den Becher in die Hand und nippte an dem Getränk welches er ihr gegeben hatte, ohne den Augenkontakt zu unterbrechen.
Auch er hielt stand. Schien ihre Iris zu studieren.
,,Schmeckt ganz gut", sie nickte und hielt ihm den Behälter wieder hin.
Er fing an zu grinsen. Damit hatte er seine Aufgabe erfüllt.
,,Naja so schade ich es auch finde werde ich dich jetzt meinem Mooney übergeben. Sei vorsichtig mit ihm!", Sirius machte eine Handbewegung und Remus tauchte zwischen der Menge auf. Die Zeit schien stehen zu bleiben.
Seine braunen Haare lagen perfekt gemacht auf seinem Kopf. Davon abgesehen, dass sie James gemacht hatte, bevor er zu ihr laufen sollte. Dieser grinste auf der Erhöhnung. Neben ihm stand Lily um die er einen Arm gelegt hatte. Sie jubelten Remus lautstark zu, doch die Musik (nun lief Heavon's On Fire von Kiss) übertönte beide.
,,Dann darf ich um einen Tanz bitten?", er hielt eine Hand auf. Mit der anderen schnappte er sich den Becher in ihrer Hand und stellte ihn auf den Tisch neben ihnen.
,,Ein Tanz?", sie kicherte, doch er konnte es nicht hören. Die Musik war zu laut. Ihr wundervolles Lachen...
,,Ein Tanz unter dem Sternenhimmel", er lehnte sich an ihr Ohr. Wieder lachte sie. Nun hatte er den Anschein etwas hören zu können: ,,Ja okay"

Jailhouse Rock
Elvis Presley

Der stumme Zerfall des MondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt