American Pie

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,,Deine Haut ist wunderschön glatt... Du hast keine Narben"
Remus innerer Gott schlug sich die Hand vors Gesicht und brüllte mit der Stimme von Sirius: Warum hast du das gesagt!? Eine der wenigen Sätze, die ich dir verboten habe!
Remus riss seinen Kopf nach oben und blickte sie schockiert an.
,,Was?", flüsterte sie verwirrt kichernd und bewegte ihre Füße im Wasser, dass kleine Wasserstrudel entanden. Es plätscherte leise.
,,Oh entschuldigung, ich-", Remus hätte sich am liebsten die Hand in sein, mit Narben verziehrtes, Gesicht geschlagen. ,,das wollte ich so nicht sagen... Ich meine-", er seufzte frustriert. Er hatte es genauso vermasselt wie er es Sirius gesagt hatte. Deswegen wollte er nicht lange in ihrer Gegenwart sein. Er würde irgendwas sagen, was er so nicht meinte und alles wäre kaputt. Am liebsten hätte er vor Frust angefangen zu weinen.
,,Ich- entschudligung, ich wollte noch was mit Sirius machen. Das habe ich vollkommen vergessen", Remus kletterte aus dem Wasser und nahm seine Schuhe in die Hand um abzuhauen.
,,Hey, Remus. Es ist alles gut!", versichterte sie ihm mit einem aufmunternden Lächeln. Sofort fühlte er sich besser, doch sein Scharm wich ihm nicht von der Seite.
,,Willst du mich ehrlich verlassen? Wir sind vor zehn Minuten angekommen", fragte sie mit einem amüsierten Lächen auf den Lippen. Amüsiert über seine Schüchternheit.
,,Ähm, nein, ja!"
Ja! Er wollte weg von ihr, bevor sein Mund nochmal irgendeinen Schwachsinn von sich gab.
,,Es tut mir leid", er presste die Augen zusammen und rannte zurück ins Schloss.
Sie schüttelte leicht enttäuscht den Kopf. Auch wenn sie wusste, dass er all das nur tat, da er zu viel fehlendes Selbstvertrauen hatte, verletzte es sie auf eine unerklärliche Weise, dass er sie versetzte.
Doch böse war sie nicht auf ihn. Im Gegenteil.

Remus stolperte durch den Gryffindor Tunnel. Lautes Gequassel stieg in seine Ohren. Schüler füllten den Saal, dass fast kein Platz übrig blieb. Den Kopf ließ er hängen und erkannte nur im Augenwinkel seine drei Freunde auf dem Sofa. Sirius saß zwischen zwei Mädchen, die ihre Körper an ihn pressten.
,,Moonyyyy!", Sirius sprang auf, als er seinen Freund erkannte. Er gab James, welcher im Sitz daneben platz genommen hatte, die Zigarette in seiner Hand und bließ den letzten Zug in Richtung Zimmerdecke. James hatte Spielkarten in der Hand und spielte mit Peter und einem weiteren Mädchen. Sie hatte rote Haare und braune Augen. Das war doch diese... Lily Evans. James hatte sie vor ein paar Monaten kennengelernt und seither schien sie fast jeden Tag mit ihnen abzuhängen. Sie lächelte James vertäumt an und legte dann eine Karte, die James fluchen ließ. Scheinbar war er dabei zu verlieren.
Sirius hatte jedoch Remus volle Aufmerksamkeit. Er kam auf den stummen Jungen zu und klopfte ihm lächend auf die Schulter. Dann bemerkte er seinen verzweifelten Blick.
,,Was ist passiert?", sofort hatte sich seine Stimmelage geändert.
,,Was hat sie dir angetan!?", Sirius hatte sich in seinem Kopf die schlimmsten Szenarien ausgemalt.
,,Ich habs vermasselt", Remus Stimme war kaum zu hören. Nun sahen auch James und Peter auf. Ebenso Lily. Die beiden Mädchen verdrehten die Augen, sahen sich an und verschwanden darauf aus dem Raum.
,,Warum hast du es vermasselt?", James stand auf und lief zu ihrem Freund.
,,Ich hab ihr gesagt, dass ich ihre Haut schön finde. Perfekt glatt. Keine Narbe. Dann schau mich an! Verstümmelt von dem hässlichen Biest!", Remus wurde lauter.
,,Shh!", zischte James und sah sich um. Doch die restlichen Schüler im Saal waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Lily runzelte die Stirn. Sie hatte noch nie etwas von einer Bestie gehört. Was hatte Remus damit gemeint?
,,Was willst du damit sagen?", Sirius legte die Stirn in Falten. Wenn er eins an Remus hasste, dann war es seine Selbstabneigung.
,,Ich schäme mich für das hier", verzweifelt fuhr er über seine Narben im Gesicht und hätte sich diese am liebsten aus der Haut gerissen: ,,Es hat mich verstümmelt! Ich bin widerwärtig hässlich, Sirius. Ich hasse mich selbst. Seit Monaten finde ich sie toll und schaffe es nicht mir ihr zu reden!"
Am liebsten wäre er nach oben gerannt und hätte sich die Augen ausgeheult.
,,Remus!", zischte Sirius mit einem warnenden Ton: ,,sowas will ich nie wieder hören! Hast du verstanden!?"
Er nahm seinen Freund grob an der Schulter und riss ihn mit in ihren Schlafsaal. Er schob Remus zuerst rein, und schloss hinter sich selbst die Tür, dass niemand reinkommen würde.
,,Du bist mein bester Freund, Remus. Mein bester Freund verstehst du?"
Sirius starrte ihn an. Remus sah auf den Boden. Versuchte mit den Tränen zu kämpfen.
,,Es gibt niemanden den ich kenne, und du weißt, dass ich viele Menschen kenne, der so verständnisvoll und liebenswert ist wie du. Ich habe dir versprochen, dass ich dich beschütze und wenn es so sein muss auch vor dir selbst. Aber du bist nicht so schrecklich wie du denkst! Du bist wudervoll und ich liebe dich wie einen Bruder, Remus, auch wenn es das Biest gibt"
Remus traten Tränen aus den Augen er biss die Lippen aufeinander und schluchzte leise. Sirius trat sofort auf ihn zu und schloss ihn in seine Arme.
,,Danke", murmelte Remus und Sirius Kleidung, welche durch seine Tränen durchnässt wurden. Doch das einzige was für ihn wichtig war, war es dass sich sein Freund besser fühlte.

American Pie
Don McLean

Der stumme Zerfall des MondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt