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Es war ein einziger Krampf. Sobald ich mich dem Augenblick hingab, dem Song und der Stimmung, die er verursachte, spürte ich, dass Dale sich anspannte und kurz davor war, mir ins Gesicht zu springen, und Ben tat eiskalt, er sang zwar fehlerlos, aber es war wie eine steife Schulaufführung. Niemand nahm uns ab, dass wir verliebt waren. Obwohl ich es war! Ich schaute immer an Ben vorbei, was nicht half, aber ich ertrug es nicht, wir schienen wie Geschichtenerzähler, nein, Reporter, die nüchtern nebeneinander berichteten, was Mr. Jones und Mrs. Jones verband. Und ich war mir sicher, wenn Dale nicht da wäre, würde es anders sein, dann wären wir lockerer. Auch, wenn ich Schiss hatte, dass wir wieder vögelten. Ben seufzte und hockte sich auf den Boden.

„Das war doch super", murmelte Dale und klimperte herum.

Ben schaute zu mir auf, ich zog die Saiten nach. „Ja, super", murmelte ich und Ben lachte zynisch auf. „Hm?"

„Es war lahm!", knurrte er, nun traf sich doch unser Blick.

„Es geht doch nicht um uns. Sondern um Jacob und Ethel, dafür reicht es." 

Ich lächelte und er zog die Augenbrauen hoch. Natürlich ging es um uns. Von hier oben konnte ich in den Ausschnitt seines Hemdes blicken und sah, dass er eine Kette mit unserem Ehering trug. Warum machte er so etwas?

„Vielleicht sollten wir ein bisschen mehr performen?", murmelte er. „Warte."

Er holte einen Tisch und einen Stuhl vom Innenraum. Dann noch einen Stuhl, den ich ihm abnahm, ich hatte kapiert. Er setzte sich hin, ich holte noch einen Flyer und ein Glas, stellte alles vor ihn, dass es aussah, als würde er in einem Restaurant warten. Deutete dem Lichttypen, dass er das Licht ausmachen sollte. Stellte mich ans andere Ende der Bühne und schlug einen Ton an. Die ersten Töne von "Emanuela", dann änderte ich den Akkord und es wurde zu „Me and Mrs. Jones", ich summte es vor mich hin und dann schlug Dale mit ein, zugegeben, das klang echt schön. „Me and Mr. Jones...", sang ich. Dale den Refrain mit, während ich ausgeleuchtet war, saß Ben im Schatten. Ich seufzte und senkte die Ukulele, während Dale spielte, dann ging der Scheinwerfer zu Ben und er sang. Nun blickte er in meine Richtung, aber ich stand im Dunkeln.

„Und jetzt steht Ethel hier, anstatt mir?", schlug ich vor, anstatt meinen Part zu singen.

„Ja, schöne Idee!", rief Ben. „Und du?"

Ich lief zu ihm und stellte mich hinter ihn, sang weiter, er drehte sich um und stand auf, umarmte mich nach der letzten Note.

 „Dann gehen wir zu ihr und bringen sie an Jacobs Tisch?", fragte ich, er ließ mich gar nicht los.

„Hm. Sie muss dann die ganze Zeit stehen?"

„Wie gesagt, geht es doch um sie. Wir singen zusammen und sie geht runter, während wir singen?"

„Oder wir setzen ihn an diesen Tisch?", überlegte Ben.

„Ob er das mitmacht?", zweifelte ich. „Und wir?"

„Ich sitze bei ihm, du stehst bei ihr, dann bringst du sie rüber, während wir singen. Lass uns das noch mal pro-hey, du da, magst du kurz Statistin spielen?", rief er einer Kellnerin zu, sie wurde rot und nickte. Ich ging wieder zum Mikroständer zurück.

Ben sang seinen Part, dann kam das Licht zu mir, beziehungsweise Ethel, ich stand am Piano.

„Was soll ich machen?", fragte die Kellnerin und wir lachten.

„Sorry. Einfach lächeln", erwiderte ich und ging zu ihr, sang und führte sie zu Ben, der aufstand und ihr seinen Stuhl hinschob.

Wir sangen den Showdown und umarmten uns, dann schauten wir Dale an.

Me and Mr. JonesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt