Part IV

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Es fühlte sich an, als hätte er Logan verloren. Sein Herz weinte, sein Kopf tobte und sein ganzes Sein schmerzte.

Er konnte doch nichts dafür, dass seine letzte Beziehung oder das, was er dafür gehalten hatte, ihn so zerstört hatte, dass er so etwas nicht noch einmal erleben wollte.

Manche Menschen sollten ja nicht für die Liebe gemacht sein.

Vielleicht lag dieses Pech ja in seinen Genen und war tief mit ihm verwurzelt.

Schicksal, wenn man so wollte.

Zum Glück fand er Ablenkung in Ollie und dann in Oscar. Er hatte schon die ganze Zeit gedacht, dass die beiden ein schönes Paar abgeben würden. Hatte die Funken durchaus wahrgenommen, die zwischen diesen sprühten und von den beiden so grandios ignoriert wurden, weil es halt je eine andere Person gab.

Das war wohl ebenfalls Schicksal. Ollie und Oscar hatten sich definitiv gefunden, nicht nur virtuell, sondern auch real. Er konnte nur hoffen, dass ihre Aussprache am Mittwoch den gewünschten Ausgang nehmen würde.

Er schüttelte über sich selbst den Kopf, als ihm einfiel, was er Ollie kurz zuvor noch versprochen hatte. Unmöglich, dass er ihn zu seinem Date begleiten würde, auch wenn er versprochen hatte, darüber nachzudenken.

Das war eine Sache, die die beiden ganz alleine würden klären müssen. Sein Handy klingelte und holte ihn aus seinen Gedanken.

„Oscar. Gibt es eine Entscheidung? Geht es dir gut?"

„Besser, als gut sogar. Ich... Ich werde Formel 1 Pilot, Jüri. Ich hab's geschafft. Alles ist rechtmäßig. Alpine hat es einfach sensationell verkackt und... Ich soll noch gar nicht drüber sprechen, aber Logan weiß es auch schon und du, er und Ollie seid mittlerweile meine wichtigsten Menschen hier und..."

„Hol erst einmal Luft, Koalachen", unterbrach er ihn lachend, „Das sind fantastische Neuigkeiten. Glückwunsch. Niemand hat diese Chance mehr verdient, als du. Ich freue mich riesig für dich."

„Danke", hörte er das Glück aus Oscars Stimme und war nicht sonderlich überrascht, als sich ein Hauch Eifersucht in ihm meldete.

„Wir feiern das, wenn es offiziell ist?", bemühte er sich, diese aus seiner eigenen Stimme herauszuhalten.

„Das wäre toll. Und Jüri?", wurde der Aussie plötzlich ernst, „Ich weiß, es geht mich eigentlich nichts an und ich weiß auch gar nicht, was überhaupt zwischen euch passiert ist, aber... Du hast ihn gestern echt verletzt und das hat er nicht verdient. Gerade du solltest doch wissen, wie es ist, Gefühle zu investieren und zu lieben, ohne Hoffnung darauf zu haben Ähnliches zurückzubekommen. Also gib ihn bitte frei."

„Was?", überraschte ihn diese Aufforderung komplett, „Aber..."

„Ein Aber kann es nur geben, wenn seine Gefühle doch nicht nur einseitig sind", bemerkte Oscar ruhig und verblüffte ihn mit dieser Analyse völlig.

„Aber...", setzte er wohl auch deshalb einfach nur erneut an.

„Niemand verlangt, dass ihr sofort ein Paar sein müsst, aber lass ihn dann wenigstens nicht so hängen. Du hast einen Mund, du kannst reden. Er weiß, wie Lewis dich behandelt hat, er verlangt keine Wunder von dir, sondern einfach nur das Wissen, dass es nicht hoffnungslos ist, dich zu lieben."

„Du meinst er...", jetzt hatte er einen riesigen Kloß im Hals, der ihn kaum noch schlucken ließ.

„Genau das meine ich", war der Aussie erbarmungslos ehrlich, „Er wird es dir gegenüber nie zugeben, noch nicht zumindest, aber ich kenne ihn schon bedeutend länger persönlich. Er ist nicht umsonst mein bester Freund."

Never EverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt