Kapitel 11

169 7 4
                                    

Es war schon sehr spät als wir in Luca's und Cyril's Hotel ankamen.Sie hatten nur zwei Zimmer also sagte Cyril ich sollte mit Luca in einem schlafen.Wir gingen in sein Zimmer.Das Bett war viel zu klein für zwei Personen.Aber das war mir egal.Ich wollte bei ihm sein.
Luca setzte sich aufs Bett und starrte stumm gegen die Wand.Ich setzte mich neben ihn und legte meine Hand auf seine.Er zeigte keine Reaktion.Ich begann seine Hand zu streicheln,dann seinen Arm und dann seine Wange.Er sah mich mit seinen wunderschönen braunen Augen an.Aber es war nicht mehr dieses Leuchten in ihnen,wie als wir uns das erste Mal begegnet sind.Meine Augen füllten sich mit Tränen als ich an diesen Abend dachte.Aber ich durfte jetzt nicht anfangen zu weinen.Ich musste stark sein.Für Luca.
Er sah mich immer noch an."Laura...ich...es tut mir so Leid.Ich hab alles kaputt gemacht."
Ich streichelte weiter seinen Arm."Es ist alles gut."sagte ich und bei diesen Worten zitterte meine Stimme.Luca drehte seinen Kopf weg.Jetzt sah er aus dem Fenster."Du weißt,dass ich dich liebe oder?"Ich war verwirrt.Dann sagte ich nur leise:"Ja..." Luca stand auf,ging zum Fenster und öffnete es.Was sollte das denn jetzt werden?Bitte nicht das was ich dachte."Luca?"sagte ich und ging langsam zu ihm.Er beugte sich aus den Fenster hinaus."Luca,was machst du da?"Meine Beine zitterten und meine Augen füllten sich erneut mit Tränen.Luca antwortete nicht.Er lehnte sich noch weiter aus dem Fenster."Luca!"schrie ich ihn an und weinte.Jetzt drehte er sich um.Er sah mich an.Es kam mir ewig vor.Dann drehte er sich wieder um...und schloss das Fenster.Er ging wieder zum Bett und setzte sich.Er begann zu schwitzen und seine Hände ballten sich zu Fäusten.Was war denn jetzt schon wieder los?So langsam bekam ich Angst vor ihm.Ich traute mich nicht ihn anzusprechen.Ich traute mich nicht auch nur einen Schritt zu gehen.Er war so unberechenbar.
"Laura...",sagte er,"ich kann nicht mehr.Mir geht es so schlecht und ich fühl mich so leer.Mein Leben ist grade einfach so kaputt."
Ich wusste nicht was ich sagen sollte.Ich sah ihn nur an und als er meinen Blick erwiderte sah ich schnell zu Boden."Aber ich bin doch immer für dich da.Ich helf dir egal was ist.Versuch doch einfach glücklich mit mir zu sein du bist mit deinen Problemen nicht alleine."
"Danke...aber...du verstehst es einfach nicht",sagte Luca und bohrte seine Fäuste in die Matratze,"Mir ist das alles zu viel.Der ganze Druck,diese ganzen Menschen...jeder kennt mich...ich hab keine Privatsphäre mehr,dieses ewige gehate...ich bin in ganz Europa und Amerika bekannt.Das ist das was ich immer wollte.Aber dieser Ruhm macht mich kaputt.Ich bin nicht mehr der,der ich mal war.Niemand kann mir da raus helfen.Und ich weiß dass du es nicht verstehen kannst,aber du liebst mich und willst du nicht,dass ich glücklich bin?Vielleicht ist es krank und vielleicht bin ich auch krank...aber durch die Drogen geht es mir besser.Warum kannst du das nicht akzeptieren?Warum darf ich nicht glücklich sein?Ich schaff das so nicht mehr!"
Tränen liefen mir über die Wangen."Die Drogen sind das was dich kaputt macht.Weißt du eigentlich wie gefährlich das ist?Ich will dass du glücklich bist mehr als alles andere...aber ich hab so Angst um dich.Lass uns irgendwo hingehen wo dich keiner kennt.Wir können da Wochen,Monate,sogar Jahre bleiben.Da kannst du dich ausruhen und runterkommen.Es gibt immer eine Lösung aber Drogen sind definitiv keine.Bitte hör auf damit.Du bist nicht alleine wir schaffen das."
Ich nahm meinen Mut zusammen und setzte mich neben ihn aufs Bett.Ich wollte ihn in den Arm nehmen,doch er sprang auf und boxte gegen die Wand."Ich halt das nicht aus!"weinte er und sank an der Wand zu Boden."Selbst wenn ich wollte ich kann nicht aufhören!Ich brauch jetzt was!Bitte!"
Was sollte ich denn jetzt nur tun.Ich setzte mich neben ihn und nahm ihm in den Arm.Mein T-shirt war schon nach ein paar Sekunden total nass von seinen Tränen.Ich nahm seine Hand und zog ihn aufs Bett.Ich brachte ihn dazu sich hinzulegen und deckte ihn zu.Er war sofort eingeschlafen.
"Wir schaffen das"flüsterte ich immer wieder leise und ich weiß nicht ob ich es für ihn oder für mich sagte.Aber eins wusste ich.Ich würde ihn nie im Stich lassen.Nicht den Jungen der mir die Welt bedeutet.Ich werde ihn nicht aufgeben.Niemals.

Stay high (Luca Hänni FF.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt