•Charlie•
„Also wenn es nach mir ginge, würde ich ihn einfach ignorieren..
Oder einen Arschtritt verpassen!"
Unsere kleine Truppe saß in Toby's Wohnzimmer und Silas übte deutlichen Protest gegen den Ex Freund des Schimmelreiters aus.
Caleb saß unberührt gegenüber von mir und nippte an seinem Café.
Toby saß neben ihm - allerdings auf dem Fußboden.Ich selbst, hatte mich neben Silas in die Kissen gekuschelt und starrte nun meine Finger an, die in den Ärmeln meines Oversize Pullovers zur Hälfte verschwanden.
„Ja klar"
Ich verzog das Gesicht und Silas wendete sich mir zu.
„Was würdest du denn tun?"
Nachdenklich musterte ich seine blauen Augen, bevor ich mit den Schultern zuckte.
„Caleb hat mir bei sowas immer geholfen."
Nun landeten drei Augenpaare auf meinem besten Freund, der mir einen vernichtenden Blick zuwarf.
„Ach hast du das?"
Belustigt zog Toby eine Augenbraue in die Höhe.„Ist Charlie deswegen Single?"
Während alle über Silas' Witz lachten, sank ich tiefer in den weichen Stoff und war mir ziemlich sicher rot anzulaufen.
„Können wir das Thema wechseln?"
Bat ich und zog meinen Thermosbecher,ziemlich elegant wie ich fand, vom Tisch zu mir aufs Sofa.
„Meinetwegen, wir haben euch sowieso noch was zu verkünden!"
Herausfordernd zog ich eine Augenbraue hoch.
„Heiratet ihr oder was?"
„So romantisch ist es dann auch wieder nicht"
Caleb grinste mich weiterhin schelmisch an.„Dumm ist die Idee trotzdem nicht"
Toby griff, während er dies sagte, nach seinem Handy und tippte kurz darauf herum, bevor er es wieder weglegte.
„Wow du hast es ja echt eilig. Angst das mich dir jemand wegschnappt?"
Beleidigt verdrehte Toby die Augen.
„Komiker"Still beobachte ich die Diskussion und lächelte, Silas hatte sich mittlerweile ebenfalls tiefer ins Sofa gleiten lassen und saß dichter bei mir als vorher.
Kurz tauschten wir einen Blick, bevor ich mich abwendete und einen Schluck von meinem Kakao nahm.
„Also?"
hakte ich ungeduldig nach.
„Ich ziehe um!"
Verkündete mein bester Freund ohne Umschweife.
„Wohin?"
Wortlos starrten wir Silas an, der uns ebenso verwirrt anstarrte.Kurz darauf konnte ich nicht anders und fing heftig an zu lachen.
„Du bist so ein Idiot!"
Er zog eine Augenbraue in die Höhe und richtete sich auf, während ich mich vor lachen einkugelte und noch rechtzeitig den Thermosbecher abstellen konnte, bevor ich den Inhalt verschüttete.
„Ach ja?"
Ich konnte nicht antworten und als auch die anderen beiden anfingen zu lachen, bekam ich mich nicht mehr ein.Silas beugte sich über mich und sah mich an, als ich seinen Blick erwiderte erstarb mein Lachen.
Herausfordernd kräuselten sich seine Lippen zu einem frechem Grinsen .
Als er seine Hände ausstreckte schaffte ich es nicht mehr zu flüchten und Befand mich in einer unfairen Kitzelattacke.
„Silas!"
empört quietschend, versuchte ich nach ihm zu treten.
Unberührt nahm er meine Verteidigungsversuche hin und erfreute sich an seiner Rache.
„Nimm das zurück"
„Niemals!"
Ich versuchte mich zusammenzurollen, doch er hielt mich auf.
„Tu lieber was er sagt, das könnte er den ganzen Tag machen"
„Vorher ist sie an den Lachanfällen erstickt"
brummte Caleb.
Empört schnaubte ich, bevor ich wieder lachen musste.„Okay okay!"
Ich riss die Arme hoch und drückte den Mann von mir herunter.
„Ist gut, ich nehm's zurück"
Zufrieden lies er von mir ab und widmete sich den anderen beiden.
„Also, was sagen deine Eltern dazu?"
Augenblicklich schoss mein Kopf in die Höhe.
Silas hatte recht!
„Genau! Was sagen sie?"
wiederholte ich den Satz unnötigerweise.
Schulterzuckend sah Caleb uns abwechselnd an.
„Mein Vater ist etwas durchgedreht, musste aber schlussendlich einsehen das ich 22 und keine 12 mehr bin.
Meine Mutter hat sich gefreut."
Genervt seufzte ich.
„Dein Vater hat sowieso nen Dachschaden"
brummelnd lies ich mich wieder nach hinten fallen.„Mag sein, aber das kann mir jetzt ohnehin egal sein"
Silas nickte bloß und lächelte Toby zu, was mir ebenfalls ein Lächeln entlockte.
•••
Es war spät als Silas und ich uns verabschiedeten und zu unseren Autos zurückliefen.
Ein kalter Windzug umgab uns hin und wieder, der mich frösteln lies.
Ich hasse den Herbst!Schweigend folgten wir dem asphaltierten Weg, bis ich bei meinem Wagen stehen blieb.
Silas hielt ebenfalls an und musterte mich.
Fast sah es so aus, als hätte er keine Ahnung wie er sich verabschieden sollte und auch mir fiel es schwer, mich zu überwinden und ihn zu umarmen.
Doch als er schließlich auf mich zutrat und mich in seine Arme zog, schmunzelte ich zufrieden gegen seine Schulter, sog seinen Duft ein und hoffte das er mich nie wieder loslassen würde.
„Komm gut nach Hause"
gedämpft drang seine Stimme an mein Ohr und ließ meine Wangen prompt erröten.Kurzerhand vergrub ich meine Nase in seiner Jacke, damit er davon nichts mitbekam.
„Du auch"
Keiner wollte den anderen so wirklich loslassen, also löste ich mich vorsichtig von ihm und sah hoch in seine Augen.
Diese blitzten im Schein der Straßenlaterne und ließen das tiefe Blau noch intensiver erscheinen.
Ein paar blonde Strähnen waren ihm in die Stirn gefallen und ich musste mich zusammennehmen, um sie nicht wegzustreichen.Sein Blick ruhte auf mir, keiner bewegte sich und augenblicklich überkam mich der Drang ihn zu küssen.
Schnell wendete ich mich ab und griff nach der Klinke von meiner Autotür.
„Wir sehen uns"
Mit einem kurzen Schulterblick, schenkte ich Silas ein letztes Lächeln und fuhr nach Hause.
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About that Night
JugendliteraturEin Kuss auf einer Party und plötzlich ist für die 21 jährige Charlotte Lopéz alles komplizierter als vorher. Was soll man schon tun, wenn der glückliche ausgerechnet ein guter Freund ist und man diese Freundschaft nicht aufs Spiel setzen will? Währ...