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,,Möchtest du noch etwas vom Popkorn?"

,,Meim, damke."

Ich streiche ihr kurz über die seidigen Haare, die sie heute mal offen trägt, nachdem sie mir mit offenem Mund geantwortet hat. Dann drücke ich mich tiefer in die weichen Kissen, die sie auf ihrem Bett am Kopfende drapiert hat. Als ich still sitze, rutscht sie näher an mich heran, nachdem sie die Serie gestartet hat, auf die wir uns geeinigt haben. Entgegen meiner Gewohnheit, findet dieses Treffen bei ihr zuhause statt, was mich allerdings bisher mehr als positiv überrascht hat. Nachdem wir Sushi bestellt und in der Küche gegessen haben, haben wir Mikrowellenpopkorn gemacht und sitzen nun auf ihrem Bett. Opal platziert ihren Kopf an meiner Schulter und eines ihrer Beine liegt federleicht auf meinen. Als ich meine Hand auf ihren Oberschenkel lege, bin ich anfänglich unsicher, ob ich dadurch einen Punkt überschreite, aber als sie meine Hand dort ruhen lässt, entspanne ich mich wieder.

,,Ich kann nicht glauben, dass das hier passiert. Wie kann ich solches Glück haben?"

,,Was meinst du?"

,,Naja du bist so rücksichtsvoll, hast für alles Verständnis, teilst meine Leidenschaft für Autos und bist einfach derart perfekt und dann magst du auch noch ausgerechnet mich?! Ist es dann nicht klar, dass ich das nicht glauben kann?"

Erstaunt lehne ich mich vor. Sie hat Recht, dass es an ein Wunder grenzt, dass sich zwei Menschen derartig zufällig begegnen und auf so vielen Ebenen miteinander harmonisieren. Es kam mir beinahe gruselig vor, als sie vorhin erwähnte, dass sie auch ein riesiger Agatha Christie Fan sei. Aber statt der Gedanken, die sie scheinbar beschäftigen, erfüllt mich einfach die Freude über die Gegebenheiten. Wie kann ich ihr diese aber vermitteln? Vielleicht könnte ich sie mit...

,,Rojan?"

Während ich in Gedanken war, hat sie sich scheinbar weiter zu mir gedreht und nun eine Hand auf meine Schulter gelegt. Ihre Haare streichen sanft über meine Haut, als sie sich vorbeugt, um mir einen Kuss auf die Wange zu geben.

,,Was beschäftigt dich? Du siehst ganz abwesend aus."

,,Ich habe darüber nachdacht, wie ich dir zeigen kann, dass ich einfach unfassbar glücklich darüber bin, dich getroffen zu haben. Ich würde es einfach nicht hinterfragen, wie wir das verdient haben, stattdessen wäre ich dafür, dass wir es einfach genießen."

Opal stellt die mittlerweile halbleere Schüssel mit dem Popkorn ans Fußende des Bettes, bevor sie auf meinen Schoß klettert. Ihr Blick liegt auf mir und eine leichte Röte ziert ihre Wangen. Ich weiß nicht, was ich machen soll, daher beschließe ich einfach, ihr die Führung zu geben und mich dadurch überraschen zu lassen.

,,Du bist einfach das, was ich immer gesucht habe. Das solltest du wissen."

Noch bevor ich etwas antworten kann und das hätte ich wirklich gerne, schenkt sie mir erneut einen Kuss, der mit unserem Ersten keinerlei Ähnlichkeit aufweist. Sie ist nicht zurückhaltend oder zärtlich, stattdessen drängt sie ihren Körper gegen meinen und lässt ihre Hände durch meine Haare wandern. Als dann noch ihre Zunge zum Einsatz kommt, gebe ich auf, ihr eine verbale Antwort zu geben, dann müssen wohl meine Handlungen ihr zeigen, was sie mir bereits bedeutet.

RojanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt