Kapitel 1.5

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*Warnung!
- Nicht jugendfreier Inhalt!

"Damien, das ist Caleb",stellte ich die beiden vor und räusperte mich, als Caleb seine Arme vor seiner Brust verschränkte.
Ich hätte ihn ja getreten, aber wir standen uns gegenüber und ich hätte gewirkt wie ein bockiges Kind.
Caleb verstand die Botschaft trotzdem, denn er seufzte und streckte Damien seine Hand entgegen.
Grinsend zog Damien seine aus seiner Hosentasche und schüttelte Calebs.
Dann herrschte ein unangenehmes Schweigen und ich räusperte mich erneut.
"Ja, also...",suchte ich nach Worten.
"Ich bin für Streetfighter",sagte Damien, legte zu meiner Überraschung einen Arm um meine Schultern und zog mich mit sich.
Caleb riss die Augen auf und ich warf ihm einen Keine Ahnung was das soll - Blick zu.
Die plötzliche Nähe zu Damien ließ mein Herz schneller schlagen und sein Duft sorgte für weiche Knie.
Ich schüttelte kaum merklich den Kopf und biss mir auf die Unterlippe.
"Du zuerst",sagte Damien, als wir am Automaten angekommen waren.
"Ich bin nicht gut darin",gab ich kleinlaut zu und Damien schob mich vor den Automaten und positionierte sich so dicht hinter mir , das ich seinen Atem auf meiner Haut spüren könnte. Mir lief ein Schauer über den Rücken und ich schluckte schwer.
Damien schien meine Nervosität zu bemerken, denn er legte seine Lippen an mein Ohr.
"Ich beiße nicht...",flüsterte er ,"...außer du stehst drauf."
Ich vergaß für einen Moment zu atmen.
Damien versetze meinen Körper in einen Zustand völliger Erregung und das gefiel mir ganz und gar nicht.
Es machte mich wehrlos.
Gerade in diesem Moment könnte Damien mich fragen, ob ich mit ihm vögeln will und ich würde ja sagen.
Ohne zu zögern.
Er roch so gut.
Seine warme Brust presste sich an meinen Rücken.
Er ließ eine Münze in den Schlitz gleiten, nahm meine Hände und platzierte sie auf den Joysticks.
Ich bekam augenblicklich eine Gänsehaut und meine Atmung beschleunigte sich.
"Bereit, Prinzessin?"hauchte Damien dicht an meinem Ohr und ich nickte kaum merklich.
Er begann, meine Händ zu dirigieren und im Augenwinkel sah ich, wie sich ein Lächeln auf seine Lippen legte.
"Warum atmest du so schwer, Tida? Mache ich dich nervös?",murmelte er und ich presste meine Lippen aufeinander.
"Ist das etwa deine übliche Masche, Stalker?",erwiderte ich und versuchte dabei gelassen zu klingen.
"Sag mir, das sie funktioniert",flüsterte er und meine Nackenhaare stellten sich auf.
Auf dem Bildschirm des Automaten erschienen die Worte Game Over und ich versuchte mich aus Damiens Umklammerung zu lösen.
Doch statt von mir abzulassen, legte er einen Arm um meine Taille.
"Du hast mir noch nicht geantwortet"sagte er und grub seine Finger in meine Haut, was mir beinahe ein leises Stöhnen entlockte hätte, hätte ich nicht rechtzeitig die Luft angehalten.
Ich ließ sie so leise wie möglich entweichen.
"Lass mich los",presste ich hervor, Damien schnalzte mit der Zunge und ließ von mir ab.
"Wie du willst, Prinzessin. Das Angebot steht. Glaub mir, du würdest es nicht bereuen",sagt er süffisant und ich verdrehte genervt die Augen.
"Du hälst dich wohl für unwiderstehlich, oder?"
Damien grinste breit und zwinkerte mir zu.
"Ich bin mir ziemlich sicher, das es dir gerade sehr schwer fällt, mir zu widerstehen. Also ja, ich halte mich tatsächlich für unwiderstehlich",erwiderte er und ein Lächeln umspielte dabei seine Lippen.
"Großer Gott, du bist kaum auszuhalten",sagte ich genervt und wandte mich Caleb zu.
"Lass uns was essen."
Caleb hatte die Szene zwischen mir und Damien aus erster Reihe beobachten können und das sah man ihm an.
Sein Blick verurteite mich.
"Ich hab keinen Hunger",erwiderte er.
"Ich will nah Hause."
Unwillkürlich wanderte mein Blick zu Damien.
Nach unserem Gespräch im Wald hatte ich ihn gebeten, zurück zur Spielhalle zu fahren. Ich musste erst einmal verarbeiten, was ich gerade erfahren hatte.
Doch mir war klar, das wir noch nicht fertig waren.
Ich hatte unendlich viele Fragen und nur er hatte die Antworten.
"Tida?!",riss Caleb mich aus meinen Gedanken.
"Ich ehm...",stotterte ich, suchte händeringend nach Worten.
"Sie kommt mir zu mir",mischte Damien sich ein und ich ward ihm einen zornigen Blick zu.
Caleb zog die Augenbrauen hoch.
"Echt jetzt, Tida?"
"Ich...",wieder unterbrach mich Damien.
"Hast du ein Problem damit?",wollte er wissen und legte seinen Arm um meine Taille.
Ich schüttelte ihn ab und nahm Caleb zur Seite.
"Bist du bescheuert?!",kam er mir zuvor, als wir außer Hörweite waren.
Ich boxte ihm gegen den Oberarm.
"Es ist nicht so, wie du denkst!",murmeltw ich und Caleb zog skeptisch die Augenbrauen hoch.
"Ach nicht?! Und das du dich eben von ihm hast befummeln lassen soll mich davon überzeugen?!"
Ich verschränkte die Arme vor der Brust.
Schon wieder entwickelte sich dieses Gespräch zu einem Streit.
Das war das letzte, was ich wollte.
Doch Caleb machte mich wütend.
"Selbst wenn, ich kann vögeln mit wem ich will. Das geht dich gar nichts an!",erwiderte ich deshalb schnippisch, fingerte Mums Autoschlüssel aus meiner Tasche und hielt sie Caleb vor die Nase.
"Ich sag Mum Bescheid",sagte ich und Caleb griff zornig nach dem Schlüssel.
"Sagst du ihr dann auch, das du mit einem wildfremden Typen nach Hause gehst?!"
Ich hob lediglich wütend meinen Mittelfinger und drehte mich auf dem Hacken um.
Im Vorbeigehen packte ich Damiens Arm und zog ihn hinter mir her.
Wenigstens verkniff er sich ein Kommentar.
Zumindest gegenüber Caleb.
Denn als wir die Spielhalle verließen und den Parkplatz überquerten, beugte er sich zu mir herunter.
"Ich hätte nichts dagegen, wenn wir vögeln",raunte er und ich konnte hören, das er lächelte.
"Nein danke. Ich würde lieber den Ring zum Schicksalsberg tragen, als mit dir zu vögeln!",erwiderte ich und drückte ihn von mir.
"Herr der Ringe Anspielung!",sagte er anerkennend.
"Heiß und nerdig. Scheiße nochmal, wenn du so weiter machst, bettle ich dich auf Knien an, mit mir zu schlafen."
Ich blieb abrupt stehen und baute mich vor ihm auf.
"Hör auf damit! Das hier",sagte ich und deutete auf ihn und dann auf mich, "wird nicht passieren. Alles klar?!" Ich versuchte meinen eigenen Worten Glauben zu schenken, denn so wie er mich gerade ansah, wollte ich am liebsten hier und jetzt seine Lippen auf meinen spüren.
Es legte sich ein breites Grinsen auf sie, während Damien mich mit schief gelegtem Kopf betrachtete.
Seine dunklen Augen zogen mich in ihren Bann und ich vergaß für einen Moment, wie man atmet.
"Das werden wir noch sehen",sagte er und ging zu seinem Auto.
"My Lady!", rief er und öffnete theatralisch die Beifahrertür.
"Wenn ich bitten darf."
Ich löste mich aus meiner Starre und ging mit zitternden Knien zum Auto, ließ mich auf den Beifahrersitz fallen. Kurz trafen sich unsere Blicke und ich atmete hörbar aus, als er die Tür schloss und das Auto umrundete.
Ich wandte meinen Blick von ihm ab und öffnete das Handschuhfach.
Damien nahm neben mir auf dem Fahrersitz Platz und ließ den Motor an.
Ich fingerte eine Kassette aus dem Handschuhfach und lächelte.
"Slipknot"sagte ich anerkennend und legte die Kassette ein.
Die Musik drang aus den Boxen und ich spürte, wie sie mich augenblicklich entspannte.
"Stehst du auf Metal?"wollte Damien wissen und ich nickte nur.
Statt zu antworten wippte Damien mit dem Kopf und biss sich auf die Unterlippe.
Dann warf er mir einen beinahe hungrigen Blick zu und mein Unterleib zog sich zusammen.
"Schau auf die Straße, Stalker!",sagte ich schnell und Damien kam meiner Bitte lächelnd nach.
Er hatte mir gerade erst offenbart, das er ebenfalls shiftete, was meine Weltansicht vollkommen über den Haufen warf und statt das ich in Panik ausbrach oder mein Safeword benutzte, schmachtete ich ihn an.
Statt, dass ich ihn mit Fragen durchlöcherte, fragte ich mich, wie sich wohl seine Lippen auf meinen anfühlen würden.
Statt, dass auf die tausenden schrillenden Alarmglocken in meinem Kopf hörte, fuhr ich mit ihm nach Hause.
Als wäre die ganze Situation nicht schon verrückt genug.

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