A Vampire?/The Vampire Diaries

120.

Nun stand ich da, Blut verschmiert vor dem Lagerfeuer welches mich warm halten sollte. Doch das tat es nicht. Ich bin tot und genauso fühlte ich mich auch.

Seufzend ging ich zurück zur Küche in der Elijah und Rebekah herzhaft lachten. „Ihr habt ja ordentlich gebechert." grinste ich die beiden an.
„Eigentlich nur Rebek-" sofort hörte Elijah auf zu reden als er sich zu mir drehte und mich musterte. „Was ist passiert?" fragte er plötzlich nicht mehr so gut gelaunt.
„Hab den Vampir, Vampir sein lassen. Ich gehe kurz duschen, danach bin ich sofort bei euch."

Ein wenig erschöpft schleppte ich mich ins Badezimmer, zog meine blutige Kleidung aus und stieg unter die Dusche. Das Wasser lief meinen blassen Körper entlang, welches sich langsam rötlich färbte.
Nachdem ich mir mein Handtuch umgelegt hatte, betrachtete ich mich im Spiegel. Ich sah scheiße aus, wirklich scheiße. Ich hätte weinen können, schreien, jegliche Art einer ganz normalen Reaktion nachdem man betrogen worden war.

Nichts. Rein gar nichts.

Kopf schüttelnd zog ich mich an. Ein flauschiger Pyjama den ich mir bereits neben die Dusche gelegt hatte, wartete nur darauf angezogen zu werden. Sofort ging ich runter, noch mit einem Handtuch auf meinen Kopf, welches meine nassen Haare zusammen hielt.
Rebekah schüttete mit Whiskey in mein Glas, welches ich dankend in die Hand nahm und sofort austrank. „Du bist ja gut drauf" grinste sie und schüttete sofort nach. Ich lachte nur und sah zu dem Mann der mir gegenüber im Sessel saß. So elegant...Sein Blazer lag ordentlich über der Armlehne. Er hatte ein weißes Hemd an, leicht aufgeknöpft, welches danach schrie von seinem Körper gerissen zu werden. Mein Blick wanderte weiter zu seinen Muskeln an den Armen, die so aussahen als würden sie das Hemd gleich aufspringen lassen. Seine dunkelblaue Anzugshose saß perfekt und passten zu den Schuhen die er trug.

Ist es der Alkohol oder würde ich auch einfach so über diesen Mann herfallen?

Er schien zu bemerken, dass ich meinen Blick nicht von ihm lassen konnte und spielte leicht mit seinem Glas.
Gott diese Adern an seinen Händen sind mir noch gar nicht aufgefallen.
Ich musste mich konzentrieren. Zum Glück beendete Rebekah meinen nicht ganz so jugendfreien Gedankengang mit einem „Das Haus ist wunderschön...".
„Ohja, wie recht du hast. Als Kind kam ich oft hier her, als..naja meine Eltern noch lebten. Danach hatte ich mich nie wieder getraut hierher zu kommen. Aber langsam frage ich mich wieso. Es ist zu schade um es nur dumm stehen zu lassen. Vielleicht...ja vielleicht bleibe ich hier einfach. Wozu eine miefige Wohnung, wenn ich hier bleiben kann? Elena und Jeremy wollten das Haus eh nicht erben." „Das ist eine tolle Idee Hope. Ich glaube, dass du dich hier perfekt frei entfalten kannst."

Ich grinste nur und sah in mein Glas. „Danke Leute...". Sie nickten nur und Rebekah legte einen Arm um mich. „Dafür doch nicht."

Egal ob Gefühle abgestellt oder nicht. Ich beschütze meine Familie. Und sie, naja sie waren nun auch ein Teil davon. Noch einmal sah ich zu Elijah rüber, der anscheinend immer noch nicht seinen Blick von mir abwenden könnte. Ich fragte mich wieso, ich war doch nur in meinen Pyjamas? Hatte ich noch Blut im Gesicht?

„Wollen wir einen Film sehen?" „Oh klar, was für einen?" „Wie wäre es mit Scream?" „Klar! Aber ich würde noch Popcorn holen" sagte ich und wollte gerade aufstehen. „Schon gut, ich mach das" warf dann Elijah ins Gespräch ein und zog sich seinen Blazer an. Ich lächelte nur und nickte als Dank.

Gerade als Elijah die Tür zu machte, drehte sich Rebekah grinsend zu mir um. „Also wenn ihr euch nicht gerade mit euren Blicken ausgezogen habt, dann bin ich kein Vampir". Ich fing an zu lachen „Ich glaube du bist einfach nur blind" „Blind? Ich glaube du bist einfach nur blöd! Ihr steht doch total aufeinander, dass würde selbst mein Vater erkennen und ich glaube er weiß nicht mal was Liebe ist." lachte sie. „Meinst du wirklich...?" „Aber total! Ich kenne meinen Bruder Hope. Und auch wenn ich es unangenehm finde das zu sagen, aber wenn ich nicht hier wäre, dann wärst du deine Klamotten schneller los als Klaus seine Ehre."

Jetzt musste ich richtig lachen und trank noch einen Schluck. „Ich glaube du bist betrunken..." „Ich glaube duuuuu solltest deinen Frust einfach mal rauslassen und den Stock aus dem Arsch ziehen. Genieße es Hope, ich meine schau dir meinen Bruder an! Wir haben gute Gene! Und du erst, du bist heißer als heiß. Also...zwei heiße Menschen, fahren total aufeinander ab und trinken Alkohol...was hält euch auf?" „Ich war mit seinem Bruder im Bett?" „Oh ja richtig...aber egal! Dann zeigt er dir halt, dass er es besser drauf hat." „Rebekah!" warnte ich sie lachend und schlug ihr leicht auf den Arm. „Was denn.." kicherte sie „...ist doch wahr."

Grinsend verdrehte ich die Augen und zog die Couch aus um es gemütlicher zu machen. Viele Kissen und Decken lagen bereits schon zur Stelle, die ich nur ausbreitete und platzierte. „Ich kann doch nicht...ich mein Klaus.." „Ach paperlapap Klaus hin oder er. Tut mir leid das jetzt so sagen zu müssen, aber Hope...er hat dich betrogen. Niemand verurteilt dich, wenn du deinen Frust rauslässt. Du bist ihm nichts, überhaupt nichts schuldig." „Du hast ja Recht...aber ist das nicht-" „Zu früh? Nein. Ich meine, du brauchst mir nicht sagen, dass ihr euch nicht schon während der Beziehung anziehend fandet.".

Ich seufzte. „Nein, du hast das falsch verstanden. Ich verurteile dich dafür nicht Hope. Ganz im Gegenteil, Elijah hatte dir einfach das in der Beziehung gegeben, was Klaus dir nicht geben konnte. Diese Geste anzunehmen, war nicht falsch. Du hast nichts falsches getan. Du bist eine tolle, hübsche, intelligente Frau. Du hast halt einfach leider nur immer die falschen Typen abgekriegt. Jaaaaa ich weiß, dass ich dich und Klaus immer süß fand, aber niemand konnte ahnen, dass er dir sowas antut. Ich meine, dir! Hope fucking Gilbert, die heißeste Braut der Stadt. Es ist dein Recht nun das auszuleben, was du immer ausleben wolltest. Meinetwegen Vögel dich durch ganz Mystic Falls!".
„Ich hab dich lieb..." „Ich dich erst.".

Und das war es. Meine Augen schlossen sich für einen kurzen Moment und öffneten sich wieder. Es war alles wieder da. Doch was ich nicht Bedacht hatte war, dass all das negative nun auf mich drauf prasselte wie ein heftiger Regen.
„Ich...der Schalter. Du hast es geschafft Rebekah!". Freudig umarmte sie mich „Ich hab dich wieder!".

Doch anstatt mich zu freuen, fing ich an zu weinen. „Ich habe Menschen weh getan Rebekah...I-ich hab die beiden Wanderer heute getötet. I-ich, oh Gott...Ich habe Kindern ihre Eltern weggenommen...Verdammt was habe ich getan??! Seit Jahren hoffe ich meine Eltern wieder zurück zubekommen und was tue ich? Nehme unschuldigen Kinder ihre eigenen Eltern weg. I-ich bin ein Monster!" schluchzte ich in ihre Schulter.

„Shhhh..." sie strich langsam über meinen Rücken. „All das ist Katherine verantwortlich Hope. Sie hat dich gefoltert und gezwungen deine Menschlichkeit abzustellen." „Aber sie hat der Frau nicht das Herz aus der Brust gerissen...".

Die Tür öffnete sich und ein verwirrter Elijah kam herein. „Was habe ich verpasst?" „Hope hat ihre Menschlichkeit wieder und...naja." „Ich bin ein Monster" sagte ich zu ihm und sah ihn verweint an.
„Hey..nein, nein nein. Du bist kein Monster Hope..." hauchte er und nahm mein Gesicht zwischen seine Hände, nachdem Rebekah dich aus der Umarmung gelöst hatte. „Du bist kein Monster..." wiederholte er. Schniefend sah ich ihm in die Augen und nickte als Antwort. „Aber die Wanderer..." „Das kannst du nicht ungeschehen machen. Aber du kannst das als Lektion sehen."
Erneut nickte ich. „Ich bin froh, dich wieder zu haben." hauchte er und hab mir einen sanften Kuss auf die Stirn, welcher mir eine Gänsehaut über den ganzen Körper laufen ließ.

Gott macht mich dieser Mann verrückt.