Partnersuche

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Die Fahrt nach Hause dauerte eine gefühlte Stunde. Als ich endlich ins Haus stürmte, sah ich Dad am Esstisch sitzen. Er telefonierte, hatte ein Telefonbuch in der Hand und neben seiner Kaffee Tasse stand sein Laptop. "Ja klar hab ich Zeit. ....was heute?...vielleicht schaffe ich es bis 10!" Anscheinend verabredete er sich schon wieder mit einer 10 Jahre jüngeren Studentin oder Fitnesstrainerin, mit der er dann für zwei Wochen durchbrennen würde und sie dann in einem Kaffee sitzen lässt. So war mein Dad, seitdem Mom weg war. Er hielt nicht mehr viel von festen Beziehungen und ich brauchte wirklich keine neue Mom, da ich sowieso nie eine richtige hatte. "Hey Kia! Wie gehts?" Wollte er mich nicht fragen wer die Kleine war? "Ganz gut, Dad. Das ist Emma. Wir müssen zusammen was für Mr. Brooks machen." "Oh hey, Ich bin Kia's Vater. Du kannst mich Rob nennen." Er streckte ihr die Hand aus und verschwand dann Richtung Küche. Dann verschwand er ohne Verabschiedung und keine 2 Minuten später verschwand er mi meinem Truck. Na toll wie soll ich Emma jetzt nach Hause bringen? Vor Sonntag kommt der eh nicht wieder.

"Dein Dad sieht nett aus. Wo ist denn deine Mom?", sie schaute mich fragend an. "Ich hatte nie eine richtige Mom und irgendwann ging sie dann für immer." "Wie meinst du das denn?" Sie löcherte mich mit Fragen und es nervte um ehrlich zu sein. Ich setzte mich zum Laptop und googelte das Thema, das Mr.Brooks uns aufgetragen hatte. "Hast du was zu essen? Ich hab richtig hunger", Och konnte sie nicht endlich aufhören zu nerven?

°°○•○°○Emmas Sicht○°○•°●
Ich merkte, dass ich Kia damit auf den Geist ging doch ich musste nunmal auf meinen Bauch hören und diesmal wollte er eben etwas zu essen. Ich ließ mich auf die Couch fallen und genoss es, wie Kia mich aus seinen Augenwinkel beobachtete und innerlich fast vor Wut platzte. Er sagte, dass seine Mutter starb, als er noch klein war. Doch ich verstand nicht wieso er seine Mutter dann so hassen konnte. "Ich kann uns ne Pizza bestellen, wenn du willst. Aber keine Extrawünsche.", ich liebte Pizza und das Angebot klang gut. Ich wollte nicht so gemein sein und setze mich zum Tisch um die Strafarbeit zu schreiben. Als wir fast fertig waren klingelte es an der Tür. Kia stürmte zur Tür bezahlte und ging in die Küche. Wenig später kam er wieder zurück und schenkte mir ein Glas Cola ein. "Wollen wir uns nicht auf die Couch setzen?", schlug ich vor. Ohne ein Wort zu sagen klappte er den Laptop zu und setzte sich samt Pizza auf die Couch. Fast provozierend breitete er sich aus. Doch ich ließ mich von ihm nicht ärgern und setzte mich auf ihn hinauf. "Aua! Verschwinde!" War ich wirklich so schwer? Ich warf ihn einen fiesen Blick zu und er lachte mich zu meiner Überraschung auch an. Da Pizza ohne Fernsehen langweilig war, schaltete Kia seinen Fernseher ein. Es lief gerade Breaking Bad und ich konzentrierte mich ganz auf die Serie. Manchmal, wenn ich zu Kia rüber schaute, bemerkte ich, dass er sich flüchtig wegdrehte. Vielleicht mochte er mich. Vielleicht war das ganze gefühlslose ja nur eine Fassade.

○°○●•°Kias Sicht○•○°●
Wieso starrte sie mich immer so blöd an? Steht sie auf mich? Das letzte, was ich jetzt brauchte war eine Freundin. Ich würde sie nur verletzen. Ich konnte nichts fühlen für andere. Meine letzten Freundin hatte ich mit meiner Ideologie verscheucht und ihre Familie wollte mich anzeigen. Die Leute verstanden nicht, wieso ich geliebten Menschen helfen wollte. Sie wollten sich womöglich nicht eingestehen, dass diese Welt grausam ist, so wie sie war. Kurz vor 10 war Dad noch immer nicht zurück und wir waren schon längst mit unseren Hausaufgaben fertig. "Sieht so aus, als müsste ich heute hier übernachten.", sie warf mir einen perversen Blick zu, der mich ehrlich gesagt verstörte. "Erstens, ich kenne dich nicht. Zweitens,du kennst mich nicht. Drittens, haben wir morgen Schule und ich weiß nicht worauf das heute hinaus laufen kann.", ich wollte auf keinen Fall, dass sie heute hier bleibt. Ich bin doch nicht verrückt. "War doch nur n'Witz du Spast", lachte sie. Hatte sie mich gerade erbsthaft Spast genannt?

Mittlerweile war es schon fast 12 und ich hätte ein schlechtes Gewissen gehabt, wenn ich sie jetzt auf die Straße setzen würde. Also überwand ich mich und bot ihr an doch hier zu bleiben. Sie strahlte und irgendwie fand ich es schön, wie ihr blondes Haar ihr ins Gesicht fiel, immer wenn sie lachte. Zirka un ein Uhr, als wir beide geduscht hatten, natürlich getrennt, legte sie sich in mein Bett. War ich komplett verrückt? Was machte ich hier überhaupt? Was machte Kyle's Schwarm in meinem Bett? Ich verdrängte meine Gedanken und legte mich auf die andere Seite des Bettes. Anscheinend war sie sofort eingepennt. Ob sie einen BH trug? Warte.. was dachte ich da. Ich musste diese Perversionen sofort verdrängen. Du darfst nichts fühlen. Sie schlief wirklich schon und ich beobachtete, wie sich ihr Brustkorb regelmäßig hob und wieder senkte. Wie dem auch sei. Eine halbe Ewigkeit später konnte ich endlich schlafen, auch wenn mir etwas unwohl war, dass ein fremdes Mädchen neben mir lag.

American sonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt