Kapitel 7 - Unangehmes Gespräch

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Es war kein sonderlich erholsamer Schlaf, da ich immer komische Sachen über Mikasa träumte. Als ich nach dem gefühlt tausendsten Mal aufgewacht bin, entscheide ich mich wach zu bleiben. Gelangweilt sehe ich auf mein Handy, das man mir wohl gebracht hat während ich schlief. Ich hab einige verpasste Anrufe, die ich aber ignoriere, und dazu haufenweise Nachrichten, ein paar von Mikasa, aber der Großteil kommt von Armin. Ich sagte ihm doch, dass ich nicht daheim schlafe! Ich sehe auf die Uhrzeit und bemerke, das es schon früher Abend ist, hab ich so lange geschlafen? Schnell schreib ich Armin zurück, dass alles in Ordnung ist und ich heute auch nicht daheim schlafe. Was ist gestern nochmal alles passiert? Ach ja, die Mission! Schnell steh ich auf und zieh mich an. Mir ist zwar etwas Schwindelig und mein Arm schmerzt, aber das ist jetzt egal. Ich mach die Tür auf und laufe Richtung Behandlungszimmer, um nach Hange zu sehen und sie zu fragen, was gestern noch alles passiert ist. Als ich ankomme, ist sie gerade am telefonieren und bedeutet mir mich hinzusetzen. Wartend sehe ich sie an, während ich mich auf den ungemütlichen Stuhl setze.

"Also was ist los?", fragt sie, als sie fertig ist und aufgelegt hat.

"Ich wollte nur wissen, was gestern nach der Mission noch so passiert ist, ich weis nicht mehr sonderlich viel."

Daraufhin erzählt sie mir alles und ich erinnere mich wieder Stück für Stück. Und mir fällt auch wieder ein, was Mikasa ganz am Ende gesagt hat.

"... So das war dann alles. Sonst noch Fragen?"

"Wo ist Mikasa gerade? Und wann kann ich den Verband ablegen?"

"Den Verband behältst du solange an, wie ich es dir sage, aber komm morgen in der Früh einfach, dann seh ich mir alles nochmal an. Und Mikasa ich gerade daheim."

"Ok danke. Ich werd morgen kommen. Bye."

"Gehst du heim?"

"Jap."

"Sei vorsichtig! Du hast schließlich viel Blut verloren. Und richt Grüße aus."

"Mach ich. Bye." Danach begebe ich mich sofort auf den Weg nach Hause und komme nach einer halben Stunde mit dem Taxi an. Ich bedanke mich noch und geh zu unserer Wohnung. Gerade als ich aufmachen will, fällt mir ein, dass ich meinen Schlüssel in dem Zimmer liegengelassen habe. Also steh ich da, klingle und hoffe Mikasa ist wirklich daheim. Nach ein paar Minuten macht sie die Tür auf und schaut mich verwundert an.

"Was machst du denn hier? Armin meinte, du kommst heute nicht heim."

"Tja, Hange hatte nichts dagegen, ich soll nur vorsichtig sein."

"Komm erstmal rein." Ich gehe an ihr vorbei und ziehe meine Schuhe aus, während sie die Tür wieder schließt. In der Küche angekommen setze ich mich erstmal hin, weil mir dann doch ein bisschen schwindelig geworden ist.

"Alles gut bei dir, Eren?"

"Was? Ach, alles gut, die Taxifahrt war nur etwas anstrengend, sonst nichts."

"Sicher, dass nichts ist? Du siehst so blass aus."

"Wenn ich es dir doch sage. Mir geht es gut!", dabei werde ich etwas lauter und betone jedes Wort meines letzten Satzes.

"Ich wollte nur nochmal nachfragen. Ok?", sagt sie etwas Kleinlaut.

"Schon ok." Und wieder betretenes Schweigen. Sag mal können wir denn gar nicht mehr normal miteinander reden?! Müssen wir uns immer so komisch anschweigen, wenn wir im Gespräch nicht weiter wissen? Man das nervt! Es ist zwar erst seit Gestern so, aber es nervt mich jetzt schon.

"Können wir wo anders drüber reden? Armin ist zuhause und ich will nicht, dass er es mitbekommt.", schießt es plötzlich aus Mikasa heraus.

"Ehhh, ja klar." Kurz bin ich voll überfordert, aber als es 'Klack' macht, stimme ich ihr voll und ganz zu. Also machen wir uns auf den Weg in unser Stammcafe, um dort das von gestern zu bereden.

Nervös bestelle ich mir einen Latte Macchiato, während Mikasa sich einen Espresso und einen Blaubeermuffin bestellt.

Ganz entspannt, als wäre es das natürlichste der Welt, fragt Mikasa, nachdem wir alles bekommen haben, "Du hast sicherlich Fragen bezüglich der Firma und in welcher Verbindung ich zu ihr stehe nicht wahr?"

"Ähhh, ja das trifft es so ziemlich. Erzähl einfach von Anfang an alles und, wenn ich dann noch fragen habe, stelle ich sie dir, ok? Vorausgesetzt du darfst es mir erzählen."

"Ja klar darin liegt nicht das Problem.", Lacht sie schon fast, bevor sie in ihren Muffin hineinbeißt.

"Dann schieß mal los.", fordere ich sie auf.

"Du weißt doch sicherlich, dass ich schon vor der Uni einen Plan hatte, was ich machen will?" Ich nicke nur stumm. "Ja, das lag daran, dass schon, als ich im letzten Schuljahr war, beschlossen wurde, dass ich mit zu Levi in die Firma soll. Du musst wissen Levi ist mein Cousin und er hat kurz davor seinen Vater, der vorherigen Boss, umgebracht um selber an der Macht zu sein. Und er wollte, dass ich für ihn arbeite. Ich weiß, es heißt Levis Vater sei im Ausland, aber das sagt er nur, damit keine Fragen aufkommen. Er hat ihn einfach so eines Tages erschossen, aber seine Mutter Kuchel lebt noch. Zum Glück, sie ist richtig lieb. Oh, ich schweife zu weit ab. Naja jedenfalls bin ich da jetzt schon seit meinem Uniabschluss mit drin und weil ich Levis Cousine bin, bin ich auch im Vorstand."

Verstört über die vielen Informationen und die lockere Art und Weise, wie sie es erzählt hat, kann ich nur schwer schlucken und sie anstarren.

Nach gefühlten Stunden, obwohl es sicher nur Minuten waren, bringe ich ein einfaches "Wow." raus. Beim zweiten Anlauf klappts besser. "Das ist heftig." Ok ist doch nicht besser.

"Ich weiß, dass es viel ist und auch nicht ohne, aber du wolltest es wissen und ich war dir eine vollständige Erklärung schuldig, das war sie."

"Was du nicht sagst." Oho, das Reden haut ja doch wieder hin.

"Hast du noch fragen?" Sie schaut mich irgendwie so komisch an.

"Auf Anhieb nicht. Nein. Aber es ist etwas viel, da hast du recht."

"Wenn etwas sein sollte, komm sofort zu mir und auch, wenn es nur Fragen sind, komm einfach, ja?"

"Ja klar." Wieder dieses Schweigen. "Willst du mich etwas fragen?" Man so nervös war ich zuletzt bei der Mission.

"Eigentlich schon, ja. Wie bist du in die Firma gekommen? Ich meine, dass schafft man nicht so einfach und normalerweise kriege ich immer mit, wenn es neue Mitglieder gibt."

"Mein Vater hast mich reingebracht, ich weiß nicht genau wie, aber ich glaube Levi schuldete ihm etwas oder so."

"Seltsam. Levi lässt sich nie etwas zu Schulden kommen."

"Ist doch jetzt auch egal. Fest steht, dass ich drin bin und nicht vorhabe die Firma zu verlassen."

"Wäre auch ziemlich schwierig. Zumindest lebend. Aber hast du nicht mal erwähnt, wen interessantes getroffen zu haben? Das war doch sicher in der Firma oder?"

"Ja war es, aber das hat sich gegessen. Die Person ist vergeben. Warte! Dir hab ich es nie erzählt!"

"Ich könnte zufällig was rausbekommen haben bei Sasha?" Ach ja klar, jetzt tut sie wieder auf Scheinheilig.

"Was anderes Eren, kommt dir die Person zwei Tische hinter uns nicht auch bekannt vor?"

Neugierig drehe ich mich um und kann meinen Augen nicht trauen. Was erlaubt er sich hier mit einer Frau aufzukreuzen?! ER?!

Mafia EreriWo Geschichten leben. Entdecke jetzt