Mafia Ereri

Kapitel 13 - Trauer Gefühle

Wir stiegen aus und gingen rein. Sofort suchte ich nach Armin und fand ihn in seinem Zimmer sitzen. Als er mich bemerkte sprang er glücklich auf und umarmte mich.

"Hey, ich dachte schon, du seist abgehauen, so lang wie du weg warst. Schön, dass du wieder da bist."

"Ich finde es auch schön wieder daheim zu sein."

"Will ich wissen warum du solange weg warst?"; sagt er mit einem Schmunzeln.

"Wenn es dich interessiert, wie langweilig Arbeit ist, dass ich immer gleich einschlafe, dann ja. Ach was anderes, gehen wir zu Mikasa, dann muss ich nicht die gleichen Fragen zweimal beantworten."

"Klar! Macht Sinn und würd ich auch nicht wollen.", sagt er während er mir folgt. Mann, ich fühl mich jetzt schon schlecht ihm gegenüber, obwohl ich es ja nicht war, der ihm wehgetan hat, ohne dass er es bis jetzt weiß. Scheiß Mistkerl!

"Hey, da seit ihr beide ja, ich dachte, ich müsste euch hinterher laufen."

"Ne, keine Sorge, Mika, Eren hat gemeint wir sollen ihn gleichzeitig fragen."

"Was das angeht..."

"Was Mika sagen will, ist, dass wir dir etwas sagen müssen." Hat er es überhaupt verstanden?

"Was sagen?", fragt er ganz alarmiert. Hat mich wohl doch verstanden.

"Also es ist etwas kompliziert und könnte ein wenig dauern, deshalb wärs besser, wenn du dich hinsetzten würdest." Damit macht sie ihn doch nur noch nervöser.

"Hää! Rückt jetzt beide mit der Sprache raus! Da kommt Eren mal seit langem wieder heim und das Erste, was ihr beide macht, ist mit so ner blöden Aktion meinen Tag zu versauen! Also macht es kurz und kommt auf den Punkt! Ich muss noch wo hin!" Oh je jetzt ist er sauer, das wird das Gespräch nicht besser machen.

"Also es geht um deinen Freund." Versuche ich vorsichtig zu beginnen.

"Und weiter?"

"Naja wir beide haben ihn vor kurzem gesehen."

"Und das hat jetzt was zu bedeuten?"

"Mensch Armin lass ihn reden!"

"Danke Mika. Es hat zu bedeuten, dass er in einem Restaurant mit einer Frau auf einem Date war. Es soll heißen, dass er ein verdammtes Arschloch ist, dass dich frech in aller Öffentlichkeit betrügt und sich nicht mal dafür schämt." Hab mich wohl doch wieder zu sehr rein gesteigert. Verdammt! Jetzt bin ich schon wieder wütend wegen dem Arsch, der sollte es nicht mal wert sein und trotzdem.

"Warte, WAS?!"

"Er hat recht Armin, dein Freund ist dir fremdgegangen. Wir dachten, dass du es von uns erfahren solltest und nicht von irgendjemanden anders. Es tut uns so unglaublich leid."

"Er hat was getan?! Seit ihr euch sicher? Nicht dass ihr euch in der Person getäuscht habt?" Verzweifelt und unter Tränen kommt er auf uns zu und sieht uns flehend an.

"Wir sind uns leider zu 100% sicher."

"Das kann doch nicht wahr sein! So etwas kann er doch nicht tun! Ich mein er liebt mich doch auch oder etwa nicht?! ODER ETWA NICHT?!"

"So wie es aussieht, nicht so sehr wie du ihn." Traurig nehme ich ihn in den Arm und spüre wie ihn die Kraft verlässt. Innerhalb kürzester Zeit sitzen wir am Boden und er kuschelt sich an uns beide, sein Gesicht in meiner Schulter vergraben und er schluchzt wie noch nie zuvor. Für ihn ist gerade eine Welt zusammen gebrochen. Er tut mir so unglaublich leid und nach einiger Zeit fange ich auch an mit zu weinen, es tut einfach zu sehr weh, einen geliebten Menschen so leiden zu sehen. Irgendwann kommen von Mikasa ähnliche Geräusche, ihr geht es wohl nicht anders, wie mir.

Nach gefühlten Ewigkeiten, in denen wir auf den Fließen in der Küche saßen und Rotz und Waser heulten, kam Mikasa mit der Idee auf der Couch Eis zu essen und einen Film anzusehen, so als Ablenkung. Und da wir nichts besser zu tun hatten, haben wir genau das gemacht und der restliche Tag bestand aus Eis, Weinen und schlechten Action-Filmen. Tatsächlich hat es geholfen, oder wir waren alle einfach vom Weinen fertig, auf alle Fälle sind wir drei vor dem Fernseher eingeschlafen.

Irgendwann werde ich von der Sonne in meinem Gesicht und einem Fuß in meinem Rücken wach. Welcher der zwei hat mich geweckt?! Der wird echt Ärger bekommen! Als ich mich umsehe, erkenne ich, dass es Armins Fuß ist. Dieses mal verzeihe ich ihm, aber nur wegen dem von gestern. Wäre es anders hätte er schon längst voll Anschiss bekommen. Heute bin ich mal nett und mach ihnen sogar Frühstück. Bin echt ein toller Mensch. Summend stehe ich da und bin gerade fertig, als eine mosernde Mikasa rein kommt und mich verstört ansieht. Hat sie noch nie einen Menschen mit guter Laune gesehen? Gut ist zwar etwas unpassend, aber irgendwie hilft es, also passt es doch?

"Ist Armin schon wach?"

"Ja, er ist auch gerade wach geworden."

"Dann hol ihn und wir essen gemeinsam." Mit einem nicken verschwindet sie und kommt wenig später mit Armin im Schlepptau zurück in die Küche. Schweigend setzt er sich an den Tisch und wartet bis Mika und ich alles hinstellen.

"Danke.", kommt es so leise von ihm, dass ich es mir auch nur eingebildet haben könnte.

"Kein Ding, dafür sind wir doch da." Lächle ich ihn an um ihn etwas aufzumuntern.

"Habt ihr heute schon was vor?"

"Nicht, dass ich wüsste. Arbeiten darf ich schließlich noch nicht. Warum fragst du Mika?"

"Ich dachte wir könnten was zusammen unternehmen, wenn ihr wollt. So in den Park gehen und einfach das Wetter genießen?"

"Ich wär dabei. Was sagst du Armin?"

"Meinetwegen. Wenn ihr unbedingt wollt, gehe ich mit."

"Super, dann macht euch mal fertig. Ach und Eren, wir schauen noch bei Hange vorbei damit sie dich nochmal durchcheckt."

"Wenn es sein muss.", gebe ich mürrisch von mir.

"Ja muss es!"

"Will ich wissen, warum Eren durchgecheckt werden muss?"

"Ist etwas komplizierter. Kurzfassung, Eren ist tollpatschig und hat sich bei der Arbeit wehgetan und unsere Firmenärztin hat ihn behandelt."

"Na dann." Anschließend macht sich jeder fertig und nach 30 Minuten treffen wir uns wieder in der Küche. Armin sieht zwar immer noch nicht gut aus, aber ich finde es ist ein Fortschritt, dass er sich zumindest nach draußen traut und nicht durchgehend weint. Aber ich finds echt nicht so dolle wieder zu Hange zu gehen. Was ist wenn ich ihm über den Weg laufe?