Kapitel 15 - Ruhige Parks & Horrorfilme

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Im Park angekommen gehen wir ein wenig herum, bis wir zu einer kleinen Wiese kommen. Wir setzen uns hin und genießen die Ruhe und den Wind, der durch das Gras bläst und es zum wiegen bringt. Gerade an so einem schwül-warmen Tag, wie heute, tut der Wind echt gut. Für eine kurze Zeit schafft der Ort es, dass man alle Probleme vergisst. Sowas bräuchte ich öfter in letzter Zeit.

"Könnten wir hier nur ewig sitzen. Es wäre so schön!"

"Mhm.", kommt es einstimmig von beiden. Wir sitzen noch eine Weile und genießen den Moment, bis Mikasa's Magen anfängt zu knurren, wodurch sie sich kichernd entschuldigt.

"Sollen wir uns etwas zu Essen holen, oder willst du noch warten, Mika?"

"Essen wär jetzt echt gut. Der Morgen war viel zu anstrengend."

"Passt. Gehen wir dann in ein kleines Café? Ich wüsste eines direkt um die Ecke?" Die beiden nicken zustimmend und so gehen wir hin. Das Café liegt ziemlich versteckt, sodass sich nur wenige weitere hierhin verirrt haben. Und das schönste daran war, dass es einen recht großen, gemütlichen Außenbereich gab. Dort konnte man immer noch den Park genießen, aber halt auch noch etwas essen. Also eigentlich perfekt. Wir suchen uns einen Platz am Rande und warten bis ein Kellner kommt. Nachdem wir bestellt haben, schweigen wir nur und warten auf unser Essen. Das Essen war ganz simpel, aber trotzdem gut. Nachdem wir fertig gegessen haben, sitzen wir wieder schweigend da und genießen die ruhige Atmosphäre, die so ziemlich das genaue Gegenteil zu unserem turbulentem Alltag ist. Warum machen wir das eigentlich nicht öfter? So kann man einmal kurz der Realität und all ihren Problemen entfliehen und einfach mal eine Verschnaufpause vom normalen Leben bekommen.

Leider viel zu früh müssen wir wieder nachhause zurück, da ich es laut Mikasa noch immer ruhig angehen lassen soll und sie selbst schon wieder etwas neues zu tun hat. Und Armin kann die Pause sicher auch gebrauchen, so fertig wie er nach dem Essen in dem mini Restaurant gewirkt hat. Und gerade deshalb haben wir es geschafft Mikasa dazu zu überreden, mit uns einen Film anzusehen. Glücklich sitzen wir zwei da und warten, bis sie mit der Schüssel Snacks zurückkommt.

"Was habt ihr euch denn für einen Film ausgesucht? Hoffentlich nicht wieder einen eurer schlechten Action-Filme.", kommt Mikasa aus der Küche.

"Nein, dieses mal wollen wir einen Horrorfilm sehen." Armin ist Feuer und Flamme.

"Und der wäre?"

"The Nun", sagt er stolz.

"Na gut. Dann sehen wir halt sowas. Aber wehe der ist zu gruselig ja?!" Mikasa wie immer null begeistert davon, tut es aber dennoch uns beiden zu Liebe.

"Mikasa du bist echt ein Schatz!"

"Danke!", rufen wir beide gleichzeitig.

"Dann setzt ich mich wieder in die Mitte, damit ihr Händchen halten könnt, falls ihr beide euch zu sehr gruselt."

"Hör auf mit dem Schwachsinn! Du weist, dass ich nicht so viel Angst habe, wie Mika!", schießt Armin böse auf meinen Scherz zurück. Ich nicke nur und setzte mich trotzdem in die Mitte. Gereizt kommen die anderen beiden neben mich und ich starte den Film, nachdem ich alle Lichter gedimmt habe. Muss ja schließlich die richtige Stimmung aufkommen. Das wird sicher lustig mit den beiden. Bei so einigen Szenen kommen Kommentare wie, 'Die wird sicher gleich sterben!' oder 'Man ist der blöd, da kommt ja gleich das Monster!' oder 'Warum lebt man freiwillig an so einem Ort?' und ganz oft kommt 'Ich will das nicht sehen! Schaltet den Dreck wieder aus! Sofort!', aber das kam von uns allen einmal. Wir haben aber stur standgehalten und den Film mit viel Geschrei zu Ende angesehen. Endlich zu Ende können wir zum ersten mal nach eineinhalb stunden wieder durchatmen.

"Wer ist nochmal auf die grandiose Idee gekommen, gerade diesen Film anzusehen?!"

"Ich wollte ihn ja von Anfang an nicht sehen! Das ist alles eure Schuld, wenn ich heute Nacht nicht schlafen kann! Eren du bist an allem Schuld!"

"Was kann ich jetzt dafür? Armin wollte ihn doch auch sehen!"

"Ey. Ich wusste nicht, dass der so schlimm wird."

"Und du hast dich überreden lassen, Mika. Also bist du selber schuld." Gerade als sie etwas erwidern will, hören wir ein Donnern und springen alle schreiend auf, um wie die Irren zueinander zu laufen und uns verängstigt anzusehen. Einige Zeit stehen wir so blöd rum bis dem Ersten klar wird, dass es wirklich bloß ein Donnern war und nichts weiter Schlimmes. Dieser fängt plötzlich zu kichern an, was die anderen beiden noch mehr erschreckt, sodass sie ihn entgeistert anstarren.

"Ahhh! Er ist besessen!", schreit Mikasa hysterisch im Raum rum.

Vor lauter Lachen und lauter Prusten kommt nur schwer verständlich ein "Donnern" raus. Das verwirrt sie noch mehr. Bis der Zweite es nach mehreren Versuchen versteht und ebenfalls anfängt zu lachen, wegen ihrer aller Dummheit. Mittlerweile ist Mikasa am Ende ihrer Nerven und bricht weinend am Boden zusammen. Sofort verstummen die Jungs. Besorgt knien sie sich zu ihr auf den Boden und versuchen sie zu trösten. Sie entschuldigen sie auch fast hundertmal bis sie aufhört zu weinen. Plötzlich fliegen zwei Kissen in die Gesichter der Jungs und sie schreit, was ihnen einfalle sie so zu erschrecken. Noch mehr Kissen fliegen, bis sich die Jungs vom ersten Schock erholt haben und zum Gegenangriff starten. Schnell einwickelt sich das in eine riesige Kissenschlacht, in der sogar Bettdecken fliegen, die zwei Jungs gegen Mikasa. Ein ziemlich ungleicher Kampf. Nach nicht mal zehn Minuten liegt Eren am Boden und schreit "Stopppppp! Ich kann nicht mehr!". Fast zeitgleich gehen auch die anderen zu Boden und alle liegen fix und fertig in einem Chaos aus Kissen, unter dem man kaum noch das Wohnzimmer erkennen kann.

"Kön- Können wir- nicht einf- einfach sagen- keiner- also wir- klich keiner- hat- gewonnen?" Erens Versuch einen Satz zu formen hört sich so lustig an, das die anderen beiden das kichern anfangen müssen, obwohl sie eh schon kaum Luft bekommen. Nach einer weiteren Ewigkeit haben sich alle soweit erholt, dass sie einen Waffenstillstand aushandeln können. Und sehr gemütlich und in weitaus lockerer Stimmung als zuvor beim Film alles aufräumen und todmüde ins Bett fallen. Vor lauter Erschöpfung schlafen alle friedlich und zu ihrem Glück traumlos ein, sodass niemand vom Horrorfilm geplagt wird.

Mafia EreriWo Geschichten leben. Entdecke jetzt